Lufthansa Aktie: Streik-Schatten verdunkeln sich

Pilotengewerkschaft VC erklärt Verhandlungen zur Altersversorgung für gescheitert und beantragt Urabstimmung. Hintergrund sind Konflikte um Spohrs Billig-Airline-Strategie.

Kurz zusammengefasst:
  • Urabstimmung für Pilotenstreik beantragt
  • Konflikt um betriebliche Altersversorgung eskaliert
  • Spohrs Billig-Airline-Strategie spaltet Konzern
  • 4.800 Beschäftigte von Arbeitskampf betroffen

Die Piloten der angeschlagenen Airline rüsten sich für den nächsten Arbeitskampf. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat die Verhandlungen zur betrieblichen Altersversorgung für gescheitert erklärt und bereits die Urabstimmung beim Vorstand beantragt. Rund 4.800 Beschäftigte sind von dem Konflikt betroffen.

Das Scheitern der Gespräche wiegt schwer: Seit Mai hatte die Pilotengewerkschaft Verhandlungen über Betriebsrenten und Übergangsversorgung gefordert. Doch Lufthansa blieb nach Gewerkschaftsangaben bei einem „nicht-substantiellen“ Angebot.

Der faule Kompromiss von 2017 rächt sich

Der Ärger hat System. Bereits 2017 hatte sich die Gewerkschaft auf einen folgenschweren Deal eingelassen: Lufthansa garantiert seither nicht mehr die absolute Rentenhöhe, sondern nur noch die Arbeitgeberbeiträge. Das Zinsrisiko wanderte damit komplett zu den Piloten. Zusätzlich verschlechterte sich das Renteneintrittsalter um zwei Jahre auf 60 Lebensjahre.

Die Rechnung ging nicht auf. Die Erträge blieben deutlich hinter den damaligen Erwartungen zurück – ein bitterer Nachgeschmack für die Cockpit-Crews.

Spohrs Billig-Strategie spaltet den Konzern

Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Hintergrund schwelt ein weitaus größerer Konflikt um die Konzernstrategie. Vorstandschef Carsten Spohr hat mit City Airlines und Discover neue Flugbetriebe aus dem Boden gestampft – mit einem klaren Ziel: dort zu deutlich günstigeren Konditionen zu fliegen als bei der Kernmarke Lufthansa Classic.

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Die Taktik ist perfide: Spohr umgeht die etablierten Spartengewerkschaften und schließt Tarifverträge mit der konkurrierenden Gewerkschaft Verdi ab. Sowohl die Pilotengewerkschaft VC als auch die Kabinengewerkschaft Ufo bleiben außen vor.

Das Kalkül ist klar – immer mehr Flugzeuge und Arbeitsplätze sollen zu den kostengünstigeren Töchtern wandern. Die traditionellen Gewerkschaften stemmen sich mit aller Macht dagegen.

Wann genau die Piloten in den Streik treten, steht noch nicht fest. Der letzte Ausstand der VC bei Lufthansa liegt bereits zwei Jahre zurück. Für den ohnehin defizitären Kranich könnte der Arbeitskampf zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt kommen.

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