Lufthansa Aktie: TAP-Coup im Anmarsch?

Lufthansa bewirbt sich um die portugiesische TAP Air Portugal neben IAG und Air France-KLM. Analysten bleiben trotz Expansionsplänen vorsichtig und sehen Potenzial bereits eingepreist.

Kurz zusammengefasst:
  • Drei europäische Airlines im Bieterverfahren
  • Strategische Erweiterung nach Südamerika und Afrika
  • Aktie mit über 30 Prozent Jahresplus
  • Laufende Tarifkonflikte als internes Risiko

Während die Integration der ITA Airways noch läuft, macht Lufthansa bereits Jagd auf das nächste Übernahmeziel. Die portugiesische TAP Air Portugal steht im Visier – und diesmal sind nur drei europäische Schwergewichte im Rennen. Doch kann sich der Kranich-Konzern eine weitere Expansion überhaupt leisten? Und was bedeutet das für Anleger, die auf die Konsolidierungsstory setzen?

Nur drei Bewerber im Rennen um TAP

Die portugiesische Regierung hat es offiziell bestätigt: Lediglich Lufthansa, IAG und Air France-KLM bleiben als potenzielle Käufer für die staatliche TAP Air Portugal übrig. Für die Lufthansa-Gruppe wäre dies bereits die zweite große Akquisition binnen Jahresfrist – erst im Januar 2025 wurde die Übernahme von 41 Prozent an ITA Airways abgeschlossen.

Die strategische Logik dahinter liegt auf der Hand:

  • Netzwerksynergien: TAP öffnet Türen nach Südamerika und Afrika
  • Konsolidierungsdruck: Der europäische Luftfahrtmarkt gilt als fragmentiert
  • Marktmacht: Größere Player können Kostenvorteile besser ausspielen
  • Timing: Die ITA-Integration läuft, das Management unter Carsten Spohr zeigt wiedergewonnenes Selbstvertrauen

Dass Lufthansa überhaupt in der Lage ist, erneut als Käufer aufzutreten, zeigt die bemerkenswerte Erholung nach den Pandemie-Jahren. Mit einem Plus von über 30 Prozent seit Jahresbeginn hat sich die Aktie deutlich von ihren Tiefstständen entfernt.

Analysten bleiben vorsichtig

Trotz der M&A-Fantasie halten sich die Experten mit Euphorie zurück. Bernstein Research bestätigte am Montag das „Market-Perform“-Rating mit einem Kursziel von 7,50 Euro – knapp unter dem aktuellen Niveau von rund 8 Euro. Analyst Alex Irving sieht die positiven Aspekte bereits weitgehend eingepreist. Auch Barclays bleibt neutral.

Die Zurückhaltung ist nachvollziehbar: Hohe Treibstoffkosten, geopolitische Risiken und zyklische Schwankungen bleiben Dauerbelastung für Airlines. Zwar konnte Lufthansa kürzlich einen Liefervertrag mit dem chinesischen Ölhändler Unipec abschließen, doch Planungssicherheit bleibt in dieser Branche Mangelware.

Tarifkonflikt trübt das Bild

Während die Expansionspläne für Schlagzeilen sorgen, brodelt es intern. Das Management hat am Wochenende erneut Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen. Die Sorge vor Arbeitskampfmaßnahmen im Winterflugplan steigt – ein Risiko, das Anleger nicht unterschätzen sollten.

Das Timing könnte kaum ungünstiger sein: Das Weihnachtsgeschäft gilt als erster echter Härtetest für die erweiterte Gruppe inklusive ITA. Streiks würden nicht nur die operative Stabilität gefährden, sondern auch die erhofften Synergieeffekte verzögern.

Für Anleger bleibt die Lufthansa-Aktie eine klassische Konsolidierungswette. Kurzfristig dürften die Nachrichten zum TAP-Prozess den Kurs treiben. Charttechnisch ist das Halten der 8-Euro-Marke entscheidend – ein Durchbruch könnte weiteres Potenzial freisetzen. Doch die „Neutral“-Einschätzungen der Analysten mahnen zur Vorsicht: Viel Fantasie ist bereits im Kurs enthalten.

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