Bernard Arnault überrascht den Luxusmarkt mit einem cleveren Schachzug: Der LVMH-Chef sichert sich strategischen Einfluss beim italienischen Modehaus Moncler – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der der gesamte Sektor schwächelt. Während Konkurrenten wie Kering mit sinkenden Verkaufszahlen kämpfen, positioniert sich der französische Luxusgigant für die Zukunft. Doch steckt hinter dem Deal mehr als nur eine Minderheitsbeteiligung?
Überraschungscoup: LVMH verschafft sich Pole Position
Die Details des Deals lassen aufhorchen: LVMH erwarb eine 10%-Beteiligung an Double R, dem Investmentvehikel von Moncler-CEO Remo Ruffini. Dieses hält bereits 15,8% an dem italienischen Outerwear-Spezialisten. Doch das ist erst der Anfang.
Die Kernpunkte der strategischen Partnerschaft:
– Double R kann seinen Moncler-Anteil in den nächsten 18 Monaten auf 18,5% erhöhen
– LVMH kann seine Beteiligung an Double R auf bis zu 22% ausbauen
– Zwei Vorstandsplätze bei Double R gehen an LVMH
– Ein Direktor im Moncler-Aufsichtsrat wird von LVMH gestellt
„LVMH verschafft sich möglicherweise die Gelegenheit, in der ersten Reihe zu stehen, falls Moncler irgendwann zur Übernahme stehen sollte“, bringt Bernstein-Analyst Luca Solca die Tragweite auf den Punkt.
Börse reagiert euphorisch: Doppelter Kurssprung
Die Märkte honorierten den strategischen Coup sofort: Während die Moncler-Aktie um bis zu 15% explodierte, kletterte auch das LVMH-Papier kräftig um bis zu 3,7%. Ein deutliches Signal, dass Investoren den Deal als Gewinn für beide Seiten bewerten.
RBC-Analyst Piral Dadhania sieht den Zeitpunkt als ideal: „Aus LVMH-Sicht betrachten wir diesen Deal als opportun angesichts der derzeitigen Schwäche im gesamten Luxussektor.“ Tatsächlich wirkt Monclers Bewertung mit einem 12-Monats-KUV von 10,66 geradezu bescheiden im Vergleich zu Hermès, das mit einem KUV von 31 bewertet wird.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei LVMH?
Timing perfekt: Schwäche als Chance nutzen
Der Deal kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Luxussektor mit Gegenwind kämpft. Besonders der wichtige chinesische Markt bereitet Sorgen. Doch genau diese Schwäche macht etablierte Marken wie Moncler für LVMH interessant.
Das italienische Unternehmen, berühmt für seine hochwertigen Daunenjacken, hatte sich durch geschickte Kooperationen mit Modedesignern und spektakuläre Events als eine der erfolgreichsten Luxusmarken etabliert. Die Akquisition von Stone Island im Jahr 2020 unterstrich die Ambitionen von CEO Ruffini.
Langfriststrategie: Mehr als nur Minderheitsbeteiligung?
JPMorgan zieht Parallelen zu LVMHs Engagement bei der italienischen Luxusschuhmarke Tod’s, wo der Konzern 2021 seinen Anteil auf 10% ausbaute. Ein Muster wird erkennbar: Arnault sammelt systematisch Einflussmöglichkeiten bei attraktiven Luxusmarken.
Bereits vor der Pandemie war Moncler als möglicher Partner für Kering gehandelt worden. Mit seinem jetzigen Schachzug dürfte LVMH diese Option erfolgreich blockiert haben.
Die strategische Partnerschaft unterstreicht einmal mehr LVMHs Dominanz im 400-Milliarden-Dollar-Luxusmarkt und könnte weitere Konsolidierungsschritte anstoßen. Für Anleger zeigt der Deal: Selbst in schwierigen Zeiten findet Bernard Arnault Wege, seine Marktposition zu stärken.
LVMH-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue LVMH-Analyse vom 26. September liefert die Antwort:
Die neusten LVMH-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für LVMH-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
LVMH: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...