Mercedes-Aktie: DAs war ein Zahlen-Hammer!

US-Präsident kündigt komplexe Zollregeln für Autoteile an. Mercedes könnte durch Produktion vor Ort profitieren, doch die Aktie zeigt sich skeptisch.

Kurz zusammengefasst:
  • 25% Zoll auf importierte Autokomponenten ab Mai
  • US-Produzenten erhalten Zollanrechnungen
  • Mercedes könnte Vorteile durch US-Fertigung haben
  • Aktienkurs reagiert verhalten auf Neuigkeiten

Einen schwachen Start in den Tag erwischte die Mercedes-Benz mit -2,7 % Verlust. Die Notierungen sind bei 52,50 Euro auf des Messers Schneide. Allerdings gibt es durchaus interessante Gründe:

Da hat einmal erneut der „Zollhammer“ zugeschlagen. In diesem Fall geht es zwar nicht um eine weitere Anhebung der US-Zölle auf Autoimporte. Aber der US-Präsident hat gestern neue Regelungen ab dem 3. Mai angekündigt. Und diese sind an Komplexität und höchstwahrscheinlich Undurchführbarkeit kaum noch zu übertreffen. Ich habe für Sie die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Ich warne Sie jetzt schon: Das wird wild!

Die Regelungen ab dem 3. Mai im Überblick

25% Zoll auf importierte Autoteile: Ein 25%iger Zoll soll auf eine breite Palette importierter Autoteile in Kraft treten. Dies umfasst Komponenten wie Motoren, Getriebe, Antriebsstrangteile und elektrische Komponenten, unabhängig von ihrem Ursprungsland (außer wie unten für USMCA angegeben).

USMCA-Teile: Für Autoteile, die unter dem United States-Mexico-Canada Agreement (USMCA) präferenzielle Behandlung erfahren, wird der 25%ige Zoll nicht angewendet, bis ein Verfahren vom Handelsminister und der Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) eingerichtet wurde, um den Zoll ausschließlich auf den Wert des nicht-US-amerikanischen Inhalts dieser Teile anzuwenden. Es wird erwartet, dass dieses Verfahren bis zum 3. Mai in Kraft ist.

Rückerstattung/Anrechnung für in den USA montierte Fahrzeuge: Autohersteller, die Fahrzeuge in den USA montieren, können eine Importzollanpassungsanrechnung für gezahlte Zölle auf importierte Teile beantragen.

Für das erste Jahr (3. April 2025 bis 30. April 2026) kann die Anrechnung bis zu 3,75 % des Hersteller-Listenpreises (MSRP) aller in den USA montierten Automobile betragen.

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Für das zweite Jahr (1. Mai 2026 bis 30. April 2027) beträgt die Anrechnung bis zu 2,5 % des MSRP-Wertes von in den USA montierten Fahrzeugen.

Diese Anrechnung soll die gezahlten Zölle auf Teile berücksichtigen, die einen Teil des Fahrzeugwerts ausmachen (15 % im ersten Jahr, 10 % im zweiten).
Fahrzeuge müssen in den Vereinigten Staaten endmontiert werden, um anspruchsberechtigt zu sein.

Keine Kumulierung von Zöllen: Die 25%igen Autozölle werden nicht auf bestehende Zölle auf Stahl und Aluminium aufgeschlagen.

Und so profitiert Mercedes davon

Mit der aufgrund der Komplexität der Regelungen gebotenen Vorsicht kann man jetzt schon sagen, dass Mercedes durch die neuen Regelungen minimal besser dasteht. Aufgrund der Produktion in den USA kann der Konzern die Zölle für importierte Teile deutlich senken.

Die Aktie ist aktuell nicht begeistert

Die Mercedes-Aktie reagiert auf diese Neuigkeiten mit -0,6% recht verhalten. Wahrscheinlich können zu diesem frühen Zeitpunkt weder das Unternehmen noch die Analysten die Auswirkungen quantifizieren. Konkret: Mit hoher Sicherheit „glühen“ im Konzern und den Analystenhäusern aktuell die Computer.

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Autor

  • Jörg Mahnert

    Expertise und Werdegang

    Jörg Mahnert gilt als einer der führenden Experten für Point-&-Figure-Charttechnik im deutschsprachigen Raum. Seine bemerkenswerte Karriere an den Finanzmärkten begann bereits in jungen Jahren, als er nach dem frühen Verlust seines Vaters die Verwaltung des familiären Aktiendepots übernahm. Diese frühe Verantwortung weckte seine anhaltende Leidenschaft für die Finanzmärkte.

    Mit 19 Jahren wagte er den Schritt in die USA, wo er während eines Praktikums bei einem Broker in New York die Point-&-Figure-Charttechnik kennenlernte – eine Analysemethode, die sein weiteres berufliches Leben prägen sollte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland vertiefte er seine Expertise in dieser traditionellen Chartanalysemethode und entwickelte sie zu seinem Spezialgebiet.

    Berufliche Entwicklung

    1986: Praktikum bei einem Broker in New York, erste intensive Beschäftigung mit der Point-&-Figure-Charttechnik
    1990er Jahre: Etablierung als privater Trader und Investor in Deutschland
    2001: Beginn der regelmäßigen Publikation von Point-&-Figure-Analysen in verschiedenen Medien
    2013: Übernahme der Leitung des Börsendienstes „Trade des Tages" beim TM Börsenverlag

    Aktuelle Tätigkeiten

    Heute ist Jörg Mahnert als freiberuflicher Analyst und Finanzjournalist tätig. Er betreibt die Webseite XundO.info, auf der er regelmäßig aktuelle Marktanalysen und Einschätzungen veröffentlicht. Seine Expertise teilt er durch Publikationen auf renommierten Finanzportalen wie finanztrends.de, dieboersenblogger.de und trading-treff.de.

    Besonders geschätzt wird seine Fähigkeit, komplexe Charttechniken verständlich zu vermitteln. In seinen regelmäßigen Seminaren und Webinaren gibt er sein über 30-jähriges Fachwissen an interessierte Anleger weiter. Durch seine langjährige Erfahrung und seinen praxisorientierten Ansatz hat sich Jörg Mahnert als verlässliche Stimme in der Welt der technischen Analyse etabliert.

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