Der Stuttgarter Autobauer erlebt turbulente Tage. Während die Aktie spürbar nachgibt, verschafft eine Entscheidung aus Brüssel der gesamten Branche, und damit auch Mercedes-Benz, eine Verschnaufpause bei den strengen Klimavorgaben. Doch reichen diese Erleichterungen aus, um die grundlegenden Herausforderungen zu meistern?
CO2-Aufschub: Nur eine Atempause?
Die Nachricht aus Straßburg dürfte bei den europäischen Automobilherstellern für Erleichterung sorgen: Das Europaparlament hat einer Lockerung der CO2-Vorgaben zugestimmt. Konkret bedeutet dies, dass Unternehmen wie Mercedes-Benz nicht mehr jährlich strikte Grenzwerte einhalten müssen, sondern dafür nun einen Drei-Jahres-Zeitraum zur Verfügung haben. Sollten die Vorgaben in einem Jahr überschritten werden, drohen nicht sofort Strafzahlungen, sofern dies in den Folgejahren kompensiert wird. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begrüßte diesen Schritt als wichtig, verwies aber auf weiterhin schwierige Rahmenbedingungen, etwa beim Ausbau der Ladeinfrastruktur oder den hohen Strompreisen. Auch die international nur mühsam anlaufende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bereitet Sorgen.
E-Auto-Realität: VW enteilt
Wie schwierig die Lage gerade im Heimatmarkt ist, zeigen die jüngsten Zulassungszahlen für Elektroautos. Im April konnte Mercedes-Benz in Deutschland 2.626 reine Stromer absetzen. Damit rangiert der Konzern deutlich hinter der Volkswagen-Gruppe, die den Markt dominiert und mit ihrer Kernmarke sowie Skoda, Audi und Seat die vorderen Plätze belegt. Fast jeder zweite neu zugelassene Stromer in Deutschland stammte zuletzt aus dem VW-Konzern. Für Mercedes zeigt sich hier also noch deutlicher Aufholbedarf. Denn die ambitionierten Flottenziele lassen sich ohne einen signifikant höheren Anteil an E-Autos kaum erreichen.
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Globale Hürden und heimische Sorgen
Zusätzlich zu den internen Herausforderungen bei der Transformation zur Elektromobilität belasten externe Faktoren das Geschäft. So sind die von den USA unter Donald Trump eingeführten Zölle auf Autos und Autoteile weiterhin in Kraft. Für einen exportstarken Hersteller wie Mercedes-Benz, der zwischen 12 und 15 Prozent seiner Fahrzeuge in Nordamerika absetzt, ist dies ein permanenter Kostenfaktor. Der US-Markt ist für die deutschen Premiumanbieter von herausragender Bedeutung. Aber auch der deutsche Gesamtmarkt zeigt sich angespannt: Vergangenes Jahr sanken die Neuzulassungen leicht und lagen rund ein Viertel unter dem Vorkrisenniveau von 2019.
Kritik und Kursreaktion
Die Lockerung der EU-Klimaziele wird jedoch nicht nur positiv gesehen. Felix Creutzig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der auch dem Nachhaltigkeitsbeirat von Mercedes angehört, warnt, dass eine solche Flexibilisierung zu einem höheren CO2-Ausstoß führen könnte. Auch Greenpeace äußerte scharfe Kritik. An der Börse standen die Papiere von Mercedes-Benz zuletzt unter Druck und gaben um 6,33 Prozent auf 50,57 Euro nach. Dieser Rückgang ist allerdings primär auf den an diesem Tag erfolgten Dividendenabschlag zurückzuführen. Trotzdem bleibt die Frage, wie der Konzern die Kurve bei der E-Mobilität schneller kriegt und ob die politischen Zugeständnisse tatsächlich die erhoffte Entlastung bringen.
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