Mercedes-Benz Aktie: Elektro-Revolution gescheitert?

Mercedes-Benz revidiert seine Elektro-Strategie und plant nun einen Mix aus Verbrennern und E-Autos bis 2030, nachdem die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückblieb.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategiewechsel: Kein reiner E-Auto-Hersteller mehr ab 2030
  • Nur 50% E-Auto-Anteil bis Ende des Jahrzehnts erwartet
  • Gewinnrückgänge durch schwache Elektro-Nachfrage
  • US-Zölle belasten zusätzlich die Exporte

Der Stuttgarter Prestigebauer gibt seine ambitionierte "Electric-Only"-Strategie auf. Statt ab 2030 nur noch E-Autos zu verkaufen, sollen Verbrenner und Hybride weiterhin eine zentrale Rolle spielen. Ein strategischer Rückzug, der die Aktie unter Druck setzt – oder eine realistische Korrektur angesichts der Marktrealität?

Kehrtwende bei der Elektrifizierung

Mercedes-Benz vollzieht einen radikalen Strategiewandel. Vorstandschef Ola Källenius räumt ein, dass hochmoderne Verbrennungsmotoren deutlich länger im Portfolio bleiben werden als ursprünglich geplant. Die ehrgeizige Vision einer kompletten Elektrifizierung bis 2030 ist damit faktisch beerdigt.

Die neuen internen Prognosen sprechen eine deutliche Sprache: Bis Ende des Jahrzehnts werden reine E-Autos und Plug-in-Hybride gerade einmal 50 Prozent der Verkäufe ausmachen – weit entfernt von den ursprünglich anvisierten 100 Prozent.

Schwache E-Auto-Nachfrage zwingt zum Handeln

Was steckt hinter diesem dramatischen Kurswechsel? Die Antwort liefert ein Blick auf die Verkaufszahlen. Die schleppende Nachfrage bei den vollelektrischen Modellen macht eine Fortsetzung der reinen E-Strategie schlicht unmöglich.

Kernfakten der strategischen Neuausrichtung:

  • Ziel aufgegeben: "Electric-Only" für 2030 ist vom Tisch
  • Hybride Zukunft: Verbrenner und Elektroantriebe parallel weiterentwickelt
  • Realistische Prognose: Maximal 50% E-Anteil bis 2030 erwartet
  • Marktdruck: Schwache E-Auto-Verkäufe erzwingen Umdenken

Die Folgen der verpassten E-Wende sind bereits in den Büchern sichtbar. Deutliche Gewinn- und Umsatzrückgänge verdeutlichen den enormen Druck, unter dem der Premiumhersteller steht.

Zollkrieg verschärft die Lage

Als wäre die interne Strategiekrise nicht genug, belasten auch externe Faktoren das Geschäft erheblich. US-Zölle treffen die exportlastige deutsche Automobilindustrie mit voller Wucht. Laut Branchenverband VDA entstanden den deutschen Herstellern bereits in einem einzigen Monat Zusatzkosten von einer halben Milliarde Euro.

Für Mercedes-Benz als einen der größten Exporteure bedeutet das zusätzlichen Kostendruck in einer ohnehin angespannten Phase. Die Kombination aus strategischer Unsicherheit und steigenden Handelsbarrieren könnte die Erholung weiter verzögern.

Steht Mercedes vor einem längeren Umbruch, oder war die Elektro-Revolution schlicht zu ambitioniert geplant? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob der pragmatische Kurswechsel die richtige Antwort auf die veränderten Marktbedingungen ist.

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    Meine Wurzeln liegen in Köln, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Schon früh weckte meine Neugier für wirtschaftliche Themen und internationale Entwicklungen mein Interesse an Journalismus. Nach meinem Studium begann ich meine Karriere als Wirtschaftsredakteur bei einer angesehenen deutschen Fachpublikation. Hier legte ich den Grundstein für meine berufliche Laufbahn, doch meine Neugier zog mich schon bald in die weite Welt hinaus.

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