Kurz vor dem Jahreswechsel räumt der Stuttgarter Automobilkonzern seine juristischen Altlasten auf. Die langjährige Hängepartie um Diesel-Emissionen in den USA findet ein Ende, das die Kasse belastet, aber gleichzeitig für lang ersehnte Rechtssicherheit sorgt. Parallel dazu liefert das Unternehmen technologische Daten, die das Potenzial haben, die Wettbewerbsposition im E-Auto-Segment grundlegend zu verändern.
Die Faktenlage im Überblick:
- Vergleich: Mercedes-Benz zahlt rund 150 Millionen US-Dollar zur Beilegung von US-Diesel-Klagen.
- Technologie: Ein Festkörperbatterie-Test erzielt 1.200 km Reichweite.
- Preisanpassung: Ab 2026 steigen die Preise in Indien zum Ausgleich des Währungsverfalls.
- Kursentwicklung: Die Aktie notiert bei 59,03 Euro (Schlusskurs Dienstag) und hält sich damit über der 50-Tage-Linie.
Das Ende der US-Verfahren
Am 23. Dezember 2025 bestätigte der Konzern die Einigung mit 50 US-Bundesstaaten und Territorien. Im Zentrum standen Vorwürfe bezüglich Abgasmanipulationen bei über 211.000 Dieselfahrzeugen der Baujahre 2008 bis 2016. Zwar bestreitet das Unternehmen weiterhin die Haftung, doch die finanziellen Konsequenzen sind real: Von der Gesamtsumme in Höhe von 149,6 Millionen US-Dollar fließen 120 Millionen sofort an die Kläger. Weitere knapp 30 Millionen US-Dollar sind an die Erfüllung eines Verbraucherhilfsprogramms geknüpft.
Marktbeobachter werten diesen Schritt überwiegend positiv. Der Mittelabfluss schmerzt zwar kurzfristig die Bilanz, beseitigt jedoch ein Damoklesschwert, das seit Jahren über dem Kurs schwebte. Die Beseitigung dieser juristischen Unsicherheit erlaubt dem Management, den Fokus wieder vollständig auf das operative Geschäft zu richten.
Durchbruch bei der Reichweite
Während die Vergangenheit Geld kostet, verspricht die Zukunft neue Ertragsquellen. Der Batteriepartner Factorial Energy meldete einen signifikanten Erfolg bei der Entwicklung von Festkörperbatterien. Ein modifizierter Mercedes-Benz EQS absolvierte im September 2025 unter realen Bedingungen eine Strecke von über 1.200 Kilometern mit nur einer Ladung.
Sollte diese Technologie wie geplant ab 2027 kommerzialisiert werden, wäre das Thema „Reichweitenangst“ bei der Kundschaft faktisch erledigt. Dieser technologische Vorsprung könnte im hart umkämpften Luxussegment zum entscheidenden Kaufargument werden und die Margen langfristig stützen.
Offensive in Indien und Unruhe im Sport
Operativ reagiert der Konzern auf makroökonomische Verschiebungen. Aufgrund der Schwäche der indischen Rupie, die 2025 konstant über 100 Rupien pro Euro notiert, hebt Mercedes-Benz India die Preise ab Januar 2026 sukzessive an. CEO Santosh Iyer begründet dies mit einer Lücke von über 10 % zwischen Währungseffekten und bisherigen Preisen. Diese Maßnahme dient der direkten Margensicherung in einem wichtigen Wachstumsmarkt.
Weniger harmonisch verläuft es abseits der Straße: Ein Bündnis aus Ferrari, Honda und Audi geht bei der FIA gegen Mercedes und Red Bull vor. Der Vorwurf lautet, die Teams würden eine Regellücke bei den 2026er Formel-1-Motoren nutzen, um sich einen Leistungsvorteil von etwa 15 PS zu verschaffen. Zudem verliert der Konzern Anfang 2026 seinen Designchef Gorden Wagener.
Fazit: Solide Basis trotz Sonderbelastung
Die Mercedes-Benz Aktie präsentiert sich trotz der millionenschweren Zahlung robust. Mit einem aktuellen Kurs von 59,03 Euro notiert das Papier nur rund 5 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 62,17 Euro. Der charttechnische Aufwärtstrend ist intakt, solange die Unterstützung im Bereich des 50-Tage-Durchschnitts (58,56 Euro) hält. Die Kombination aus bereinigten Rechtsrisiken, technologischer Perspektive durch Festkörperbatterien und einer attraktiven Dividendenrendite von ca. 7,2 % stützt den Titel auf dem aktuellen Niveau ab.
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