Der Stuttgarter Premiumhersteller kämpft mit gleich mehreren Baustellen. Schwache Verkaufszahlen in China, ein dramatischer Einbruch bei Elektroautos und zunehmende Margenprobleme setzen das Unternehmen unter enormen Druck. Analysten erwarten bereits eine Prognosesenkung – und die Rufe nach einem grundlegenden Strategiewechsel werden immer lauter.
China-Desaster belastet die Bilanz
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im ersten Halbjahr 2024 brach der Absatz in China um 14 Prozent auf nur noch 293.200 Fahrzeuge ein. Damit schneidet Mercedes deutlich schlechter ab als die Konkurrenz. BMW verlor 15,5 Prozent, Audi 10 Prozent – doch beide starten von einer stabileren Basis.
Besonders bitter: Bei Elektroautos schafft Mercedes in China, dem weltgrößten Markt für Batteriefahrzeuge, praktisch keinen Fuß auf den Boden. Während die heimischen Konkurrenten mit günstigen und technisch ausgereiften Modellen den Markt dominieren, finden die teuren Stuttgarter Stromer kaum Abnehmer.
Elektro-Strategie gescheitert?
Global gesehen sieht es bei den Elektroautos kaum besser aus. Mit einem Minus von 14 Prozent auf 87.300 Fahrzeuge steht Mercedes als einziger deutscher Premiumhersteller im Elektrosegment mit roten Zahlen da. BMW legte um 16 Prozent zu, Audi um ein Drittel.
Die Konzentration auf teure Luxusmodelle, die unter CEO Ola Källenius vorangetrieben wurde, erweist sich zunehmend als Bumerang. Während die Konkurrenz auch im Mittelklassesegment punktet, kämpft Mercedes mit schrumpfenden Absatzzahlen.
Handelsstreit verschärft die Lage
Zusätzlichen Druck erzeugen die Handelsspannungen zwischen der EU und den USA. Europäische Autobauer müssen seit April 25 Prozent Zollaufschlag auf ihre US-Importe zahlen – zusätzlich zu den bereits bestehenden 2,5 Prozent.
In den laufenden Verhandlungen zwischen Brüssel und Washington steht ein Kompromiss im Raum: Hersteller, die in den USA produzieren und exportieren, könnten Kredite für diese Exporte erhalten. Diese ließen sich dann gegen Importe aus der EU verrechnen. Mercedes könnte von dieser Regelung profitieren, da der Konzern SUVs in den USA fertigt und einen Teil davon exportiert.
Positive Signale aus der Nachhaltigkeit
Immerhin gibt es auch gute Nachrichten: Mercedes treibt seine Nachhaltigkeitsstrategie voran. In Kamenz entsteht ab 2026 das "Battery ReUse Center Europe", wo gebrauchte Batterien aufbereitet werden. Parallel dazu plant der Konzern mit Federal Realty den Aufbau von 500 Schnellladepunkten in den USA.
Doch reichen diese Maßnahmen aus, um die strukturellen Probleme zu lösen? Die kommenden Quartale werden zeigen, ob Källenius‘ Strategie noch zu retten ist – oder ob ein grundlegender Kurswechsel unvermeidlich wird.
Mercedes-Benz-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mercedes-Benz-Analyse vom 12. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Mercedes-Benz-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mercedes-Benz-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Mercedes-Benz: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...