Die Merck-Aktie erlebt einen schmerzhaften Realitätscheck. Während der Kapitalmarkttag eigentlich für Aufbruchsstimmung sorgen sollte, schockte das Unternehmen Anleger mit einer enttäuschenden Prognose für 2026. Doch hinter den kurzfristigen Enttäuschungen verbirgt sich eine strategische Neuausrichtung, die das Unternehmen langfristig stärken könnte.
Düstere Prognose: Bricht jetzt alles zusammen?
Der eigentliche Hammer kam von CFO Helene von Roeder: Für 2026 erwartet Merck nur noch ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich bei weitgehend stabilen EBITDA-Margen. Diese gedämpfte Prognose ließ die Aktie um rund 7% einbrechen – ein klares Signal der Enttäuschung.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:
– Die ursprünglichen Erwartungen von 25 Milliarden Euro Umsatz aus 2021 werden deutlich verfehlt
– Für 2025 bestätigt Merck lediglich die Guidance von 20,5 bis 21,7 Milliarden Euro
– Der Kurs stürzte trotz zuvor positiver Reaktionen auf mittelfristige Ziele ab
Doch war die Marktreaktion übertrieben? Immerhin positioniert sich Merck strategisch neu: Die Geschäftsbereiche Process Solutions, Rare Diseases und Semiconductor Solutions sollen bis zu 80% des künftigen Wachstums generieren.
Trump-Deal: Der heimliche Game-Changer?
Parallel zum Kapitalmarkttag landete Merck einen politischen Coup: Eine bahnbrechende Vereinbarung mit der US-Regierung sichert dem Unternehmen nicht nur Zollschutz, sondern eröffnet massive Marktchancen.
Der Deal im Überblick:
– IVF-Medikamente Gonal-f, Ovidrel und Cetrotide mit 84% Rabatt über TrumpRx-Plattform
– Einsparungen von über 2.200 Dollar pro IVF-Zyklus für Patienten
– Direktvertrieb ab Januar 2026 über TrumpRx.gov
– Schutz vor US-Zöllen im Gegenzug für US-Investitionen
Kann dieser Deal den Wachstumsmotor anschieben? Gonal-f ist bereits das meistverordnete follikelstimulierende Hormon in den USA und generierte 2024 Umsätze von 973 Millionen Dollar. Der verschärfte Zugang zum US-Markt könnte diese Position weiter ausbauen.
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Milliarden-Investitionen: Zu spät für die Kurswende?
Seit 2021 hat Merck systematisch über 11,5 Milliarden Euro in Kapitalausgaben und Akquisitionen investiert. Mehr als 4,5 Milliarden Euro flossen in strategische Übernahmen:
- SpringWorks Therapeutics für 3,9 Milliarden Dollar (Juli 2025)
- JSR Chromatographie-Geschäft (Oktober 2025)
- Mirus Bio und HUB Organoids
Diese Investitionen zielen darauf ab, Mercks Position in Zukunftsmärkten wie Biomanufacturing, personalisierte Medizin und KI-getriebene Halbleitertechnologien zu stärken. Doch die Frage bleibt: Kommen diese Investitionen zu spät, um die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden?
Ausblick: Transformation unter neuer Führung
Für die mittelfristige Entwicklung peilt Merck ein jährliches organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die EBITDA-Marge soll um 100 Basispunkte ausgeweitet werden – ein ambitioniertes Ziel in der aktuellen Marktumgebung.
Besonders spannend: CEO Belén Garijo scheidet Ende April 2026 aus. Wird ihr Nachfolger die strategische Neuausrichtung fortsetzen oder einen komplett neuen Kurs einschlagen?
Die technische Situation zeigt jedenfalls klare Schwäche: Der RSI von 26,7 signalisiert deutliche Überverkauftheit, während der Kurs nur knapp 6% über dem 52-Wochen-Tief von 104,60 Euro notiert. Die aktuelle Volatilität von 20,81% unterstreicht die Nervosität der Anleger.
Die Merck-Aktie steht an einem Scheideweg: Kurzfristig belastet die enttäuschende 2026-Prognose, langfristig könnte sich die strategische Neuausrichtung mit Fokus auf Zukunftstechnologien und dem bahnbrechenden US-Deal jedoch auszahlen. Die entscheidende Frage bleibt: Haben Anleger jetzt die Geduld für diese Transformation?
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