Merck KGaA: Die stillen Sieger im Währungschaos

Merck verzeichnet robustes organisches Wachstum von 2,0% und hebt EBITDA-Prognose an, nachdem die Übernahme von SpringWorks für 3,4 Milliarden Dollar abgeschlossen wurde.

Kurz zusammengefasst:
  • Zweistelliges Wachstum bei Process Solutions
  • Größte Healthcare-Übernahme seit 20 Jahren
  • EBITDA-Erwartungen trotz Währungseffekten erhöht
  • Semiconductor Materials mit sequenziellem Wachstum

Während negative Währungseffekte die Bilanzzahlen trüben, vollzieht Merck KGaA im Verborgenen eine strategische Meisterleistung. Der Darmstädter Wissenschafts- und Technologiekonzern liefert robustes organisches Wachstum – und positioniert sich gleichzeitig mit der größten Healthcare-Übernahme seit zwei Jahrzehnten neu. Steht das Unternehmen vor einer fundamentalen Wende?

Operative Stärke gegen Währungs-Widrigkeiten

Trotz eines Währungskopfwinds von 4,2% demonstrierte Merck im zweiten Quartal beachtliche operative Stärke. Die Kernbereiche Life Science und Healthcare trieben das organische Umsatzwachstum auf 2,0%, während das EBITDA pre sogar um 4,6% zulegte.

Die eigentliche Überraschung: Process Solutions im Life-Science-Bereich verzeichnete das zweite Quartal in Folge zweistelliges Wachstum (+11,5%). Gleichzeitig glänzten die Blockbuster Mavenclad mit 20,7% und Erbitux mit 14,6% Wachstum.

Milliarden-Coup: SpringWorks-Übernahme komplett

Am 1. Juli schloss Merck die Übernahme von SpringWorks Therapeutics für 3,4 Milliarden Dollar erfolgreich ab. „Dies ist die größte Übernahme für unser Healthcare-Geschäft in fast 20 Jahren“, betonte CEO Belén Garijo. Der Deal bringt zwei FDA-zugelassene Therapien gegen seltene Tumore ins Portfolio und stärkt die Position im lukrativen Nischenmarkt.

Die strategischen Weichenstellungen im Überblick:
SpringWorks-Übernahme: Stärkung des Rare-Tumor-Portfolios
F&E-Verstärkung: David Weinreich als neuer Forschungschef
Portfolio-Optimierung: Verkauf von Surface Solutions für 665 Mio. Euro
Guidance-Anhebung: Höhere EBITDA-Erwartungen trotz Währungseffekten

Electronics schwächelt – aber mit Lichtblick

Während Life Science und Healthcare glänzten, verzeichnete das Electronics-Segment einen organischen Rückgang von 5,6%. Dennoch gibt es einen Silberstreif am Horizont: Die Semiconductor Materials zeigten das sechste Quartal in Folge sequenzielles Wachstum – angetrieben durch die ungebrochene KI-Nachfrage.

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Guidance: Management zeigt Optimismus

Trotz der Währungsbelastung zeigt sich das Management zuversichtlich und hob die EBITDA-Erwartungen für 2025 an. Das organische EBITDA-pre-Wachstum wird nun auf 4-8% prognostiziert – eine deutliche Verbesserung gegenüber den bisher erwarteten 2-7%.

Besonders bemerkenswert: Für Healthcare erwartet Merck ein EBITDA-Wachstum von 9-13%. Eine Ansage, die das Vertrauen in die neu erworbenen SpringWorks-Assets und die bestehende Pipeline unterstreicht.

Kursentwicklung: Geduld wird belohnt?

Die fundamentale Stärke spiegelt sich bisher nur bedingt im Aktienkurs wider. Bei rund 108 Euro notiert die Aktie deutlich unter ihren Höchstständen – das 52-Wochen-Hoch von 165 Euro liegt fast 35% entfernt. Seit Jahresanfang verlor der Titel über 22%, was teilweise den anhaltenden Währungseffekten und der Electronics-Schwäche geschuldet ist.

Doch die jüngsten strategischen Entscheidungen und die angehobene Guidance könnten die Basis für eine Trendwende bilden. Die Frage ist: Wann erkennen die Märkte den wahren Wert der Neuaufstellung?

Mit gestärktem Healthcare-Portfolio, fokussierterer Ausrichtung und ungebrochener operativer Stärke trotz Währungsturbulenzen hat Merck die Weichen für die nächste Wachstumsphase gestellt. Die erhöhte Guidance zeigt: Das Management glaubt selbst am stärksten an den Erfolg dieser Strategie.

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