Die japanische Metaplanet Inc. erlebte am Donnerstag einen deutlichen Dämpfer. Nach einem zweistelligen Kurssprung am Vortag sackte die Aktie um 10,83 Prozent auf 420 Yen ab. Das auf Bitcoin-Investments spezialisierte Unternehmen, oft als „asiatisches MicroStrategy“ bezeichnet, gab damit den größten Teil der 12-prozentigen Gewinne vom Mittwoch wieder ab.
Der jüngste Schwenk folgt auf die Ankündigung einer umfassenden Kapitalumstrukturierung. Das Unternehmen hat ältere Aktienrechte der Serien 20-22 gestrichen, um den Weg für seine neuen Finanzierungsinstrumente MARS und MERCURY freizumachen. Anleger positionieren sich derzeit neu – die außerordentliche Hauptversammlung Ende Dezember wird über die Genehmigung der neuen Instrumente entscheiden.
Zwei neue Anteilsklassen
Metaplanet setzt auf ein zweistufiges Modell nach dem Vorbild von MicroStrategy:
- MARS (Class A): Eine vorrangige, nicht verwässernde Vorzugsaktie mit variablen monatlichen Dividenden, die sich an der Kursentwicklung orientieren
- MERCURY (Class B): Eine unbefristete Vorzugsaktie zur Kapitalbeschaffung von 150 Millionen Dollar. Diese trägt eine feste Jahresdividende von 4,9 Prozent und ist in Stammaktien wandelbar
Die Konstruktion soll langfristige Kapitalgeber von der kurzfristigen Volatilität der Stammaktien abschirmen und gleichzeitig weitere Bitcoin-Käufe finanzieren. Das Ziel: Bis Ende 2025 sollen 30.000 BTC im Bestand liegen.
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Hohe Bitcoin-Sensitivität
Der Kursverlauf der Metaplanet-Aktie bleibt eng an den Bitcoin-Preis gekoppelt. Das Market-to-Net-Asset-Value-Verhältnis schwankt zwischen 1,0 und 1,17 – ein Zeichen dafür, dass Investoren ständig neu bewerten, ob die Aktie mit Aufschlag oder Abschlag auf die Bitcoin-Bestände handelt.
Die Streichung der alten Aktienrechte unterstreicht die Entschlossenheit des Managements, die neue Kapitalstruktur durchzusetzen. Gleichzeitig bringt der Umbau kurzfristige Umsetzungsrisiken mit sich, die der Markt am Donnerstag eingepreist hat.
Hauptversammlung am 22. Dezember
Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Aktie die psychologisch wichtige Marke von 400 Yen verteidigen kann. Technische Indikatoren deuten auf eine Konsolidierungsphase hin. Entscheidend wird die außerordentliche Hauptversammlung am 22. Dezember 2025 sein, bei der die Aktionäre über die MARS- und MERCURY-Anteilsklassen abstimmen. Erst nach dieser Abstimmung ist der Weg für die geplante Kapitalerhöhung von 150 Millionen Dollar frei.
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