Die Beteiligungsgesellschaft Mutares schickt ihre Anleger auf eine Achterbahnfahrt. Eine überraschend verschobene Bilanzvorlage und alarmierende operative Zahlen sorgen für massive Verunsicherung. Was steckt hinter den Turbulenzen bei dem sonst so transaktionsfreudigen Unternehmen?
Alarmierende Verzögerung: Was steckt dahinter?
Der Paukenschlag kam kurz vor dem geplanten Termin: Mutares muss die Veröffentlichung des testierten Jahres- und Konzernabschlusses für 2024 verschieben. Statt Ende April sollen die Bücher nun erst am 20. Mai 2025 offengelegt werden. Der Grund laut Wirtschaftsprüfer Deloitte: ein erhöhter Prüfungsaufwand wegen "komplexer Sondersachverhalte".
Diese Verzögerung hat direkte Folgen. Auch die ordentliche Hauptversammlung, ursprünglich für Anfang Juni geplant, wird nun in die erste Julihälfte verlegt. Solche Verschiebungen sind oft ein Warnsignal für die Märkte – kein Wunder, dass die Nervosität steigt. Die Aktie gab im Wochenverlauf prompt um über 9 Prozent nach und schloss gestern bei 31,55 Euro.
Zwischen Rekordumsatz und operativem Desaster
Um die Gemüter etwas zu beruhigen, legte Mutares vorläufige Zahlen vor. Doch diese offenbaren ein zutiefst gespaltenes Bild:
- Holding: Der Jahresüberschuss auf Ebene der Muttergesellschaft kletterte leicht auf 108,3 Millionen Euro, getrieben durch Beratungsgebühren und erfolgreiche Verkäufe wie Frigoscandia.
- Konzernumsatz: Dank zahlreicher Zukäufe stieg der Umsatz auf Konzernebene um beachtliche 12% auf 5,26 Milliarden Euro.
- Konzern-EBITDA: Hier beginnt das Problem. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen brach auf 117,1 Millionen Euro ein (Vorjahr: 756,9 Mio. Euro), vor allem wegen geringerer Sondereffekte aus günstigen Übernahmen ("Bargain Purchases").
- Operatives Ergebnis (Adjusted EBITDA): Der eigentliche Schock. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis rutschte mit -85,4 Millionen Euro tief in die Verlustzone (Vorjahr: +3,5 Mio. Euro).
Woher kommt der operative Einbruch?
Die Gründe für die operative Schwäche liegen auf der Hand. Mutares verweist selbst auf die Integration neu erworbener Unternehmen, die noch Verluste schreiben. Diese Last wiegt schwer.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Mutares?
Zusätzlich belastet die schwache Konjunktur, insbesondere im wichtigen Segment Automotive & Mobility. Offenbar konnten auch Erfolge bei der Sanierung anderer Beteiligungen diese tiefroten Zahlen im Kerngeschäft nicht ausgleichen.
Trotz Turbulenzen: Übernahmefieber ungebremst?
Bemerkenswert: Trotz der internen Herausforderungen und Bilanzprobleme hält Mutares das hohe Tempo bei Zukäufen und Verkäufen bei. Jüngst wurden mehrere Akquisitionen wie Nervión Industries abgeschlossen und weitere Deals wie NBHX Trim Europe unterzeichnet. Gleichzeitig laufen Verkaufsbemühungen, etwa für Alcura Care.
Diese ungebremste Transaktionsaktivität erhöht jedoch die Komplexität in einer ohnehin angespannten wirtschaftlichen Lage. Die kommenden Wochen bis zur endgültigen Bilanzvorlage dürften für Mutares und seine Aktionäre damit entscheidend werden. Die Frage bleibt: Ist dies nur eine Delle oder der Beginn ernsterer Probleme?
Mutares-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mutares-Analyse vom 2. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Mutares-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mutares-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 2. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Mutares: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...