Bruttoerlöse von 170 Millionen Euro aus einem einzigen Investment, ein Gewinnsprung von 56 Prozent – und trotzdem sackt die Aktie um über 3 Prozent ab. Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch aussieht, entpuppt sich als klassisches Börsenphänomen: Mutares hat am Wochenende gleich zwei Erfolgsmeldungen präsentiert, doch der Markt reagierte mit eisiger Kühle. Verkaufen Investoren hier nach guten Nachrichten, oder ist die Erwartungshaltung schlicht zu hoch geschraubt?
Die Münchener Beteiligungsgesellschaft hat ihre verbliebene 23-Prozent-Beteiligung an Steyr Motors komplett abgestoßen und gleichzeitig beeindruckende Neunmonatszahlen vorgelegt. Doch statt Kursfeuerwerk gab es einen Ausverkauf. Die entscheidende Frage: Ist das eine Kaufchance oder das erste Warnsignal?
Steyr Motors: Dreifacher Return in drei Jahren
Der vollständige Ausstieg bei Steyr Motors markiert das Ende einer beispiellosen Turnaround-Story. Seit der Übernahme im vierten Quartal 2022 bis zum finalen Exit hat Mutares aus diesem Investment insgesamt 170 Millionen Euro herausgeholt. Das Management betont, dass der Return on Invested Capital deutlich über der eigenen Zielvorgabe von 7 bis 10 Prozent liegt.
Die wichtigsten Eckpunkte des Deals:
- Vollständiger Exit der 23-Prozent-Restbeteiligung via Privatplatzierung
- Bruttoerlöse summieren sich auf 170 Millionen Euro
- Zeitraum: Vom Carve-out bis zum Komplett-Ausstieg nur drei Jahre
- Strategie validiert: Vom Sanierungsfall über IPO zum profitablen Exit
Besonders brisant: Der Verkauf erfolgte im Rahmen einer Privatplatzierung an institutionelle Investoren – ein Zeichen dafür, dass die Nachfrage nach dem Steyr-Papier bei großen Adressen hoch ist.
Nettoergebnis explodiert – Aktie implodiert
Parallel zum Exit-Erfolg legte Mutares Zahlen vor, die eigentlich für Jubel sorgen müssten. Das Nettoergebnis der Holding schoss in den ersten neun Monaten 2025 um satte 56 Prozent nach oben – von 53,5 auf 83,5 Millionen Euro. Diese Performance spiegelt die hohe Transaktionsfrequenz und die erfolgreichen Exits des laufenden Jahres wider.
Die Börse aber zeigte sich unbeeindruckt. Am Freitag sackte die Aktie um 3,61 Prozent auf 25,40 Euro ab. Erklärungsversuche der Analysten:
- Der Steyr-Exit war bereits weitgehend eingepreist
- Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rallye
- Technische Widerstände bremsen den Aufwärtstrend
- Markterwartungen sind extrem hoch geschraubt
Dass ausgerechnet vor dem Start des Deutschen Eigenkapitalforums heute in Frankfurt die Kurse bröckeln, dürfte das Management ärgern. Mit prall gefüllter Kasse wollte man eigentlich als handlungsfähiger Akteur für neue Großakquisitionen auftreten – etwa nach dem jüngsten Kauf von Kawneer EU, einem Aluminium-Fassadensystem-Anbieter.
Die 25-Euro-Marke entscheidet
Für die laufende Woche erwarten Investoren klare Ansagen vom Management: Was passiert mit der frischen Liquidität? Kommt eine Sonderdividende oder wird das Geld in eine Großakquisition gesteckt? Und wie sieht die aktualisierte Guidance für das Gesamtjahr aus, wenn nach neun Monaten bereits 83,5 Millionen Euro Gewinn in den Büchern stehen?
Charttechnisch wird es spannend. Die Marke von 25 Euro fungiert als kritische Unterstützung. Ein Bruch könnte weitere technische Verkäufe auslösen und den Titel bis zur Nähe des 52-Wochen-Tiefs bei 22,55 Euro drücken. Hält die Unterstützung dagegen, wäre der Weg frei für eine Jahresendrallye – zumal die fundamentalen Argumente klar für das Unternehmen sprechen.
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