Starke Quartalszahlen, steigende Umsätze, schrumpfende Verluste – und trotzdem sackt die Aktie ab. Was auf den ersten Blick paradox klingt, hat bei Ballard Power Systems einen klaren Grund: Das Unternehmen wirft seine Expansionspläne über den Haufen. Die geplante Gigafabrik in Texas? Wird nicht gebaut. Das China-Engagement? Wird zurückgefahren. Und das Auftragspolster? Schrumpft. Anleger reagierten am Freitag prompt mit Verkäufen – doch was steckt wirklich hinter der strategischen Kehrtwende?
Zahlen beeindrucken, Strategie schockiert
Die Zahlen für das dritte Quartal 2025 könnten kaum besser sein: Der Umsatz schoss um 120 Prozent auf 32,5 Millionen Dollar in die Höhe – deutlich über den Erwartungen von 23,9 Millionen Dollar. Angetrieben wurde das Wachstum durch mehr Auslieferungen im Bus- und Bahn-Segment in Nordamerika und Europa. Auch beim Verlust gab es Fortschritte: Mit 28,1 Millionen Dollar oder 0,09 Dollar je Aktie lag das Minus klar unter den Prognosen und weit unter dem Vorjahreswert von 205 Millionen Dollar.
Die operativen Kosten sanken um 36 Prozent, die Bruttomarge verbesserte sich auf 15 Prozent – alles Zeichen erfolgreicher Kostenkontrollen. Doch genau in diesem Moment der operativen Stärke verkündete CEO Marty Neese die Hiobsbotschaft: Die geplante 3-Gigawatt-Fabrik für Wasserstoff-Brennstoffzellen in Texas wird nicht gebaut. Zudem zieht sich Ballard aus weiteren China-Investitionen zurück und konzentriert sich stattdessen auf Europa. Das Auftragspolster schrumpfte gegenüber dem Vorquartal um 9 Prozent auf 132,8 Millionen Dollar.
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Neue Führung, neue Prioritäten
Die drastischen Entscheidungen sind die ersten großen Weichenstellungen unter dem neuen CEO Marty Neese, der das Ruder erst im Juli 2025 übernommen hat. Seine Mission: Operative Exzellenz und Kapitaldisziplin. Die Absage an die texanische Gigafabrik mag auf den ersten Blick wie ein Rückschlag wirken – doch sie passt ins Bild einer konservativeren Finanzstrategie. Mit 525,7 Millionen Dollar Barmitteln in der Kasse hat Ballard Power genug Spielraum für diesen Kurswechsel, ohne kurzfristig auf neue Finanzierungen angewiesen zu sein.
Die Investitionen für das Gesamtjahr wurden drastisch gesenkt: von ursprünglich 15 bis 25 Millionen Dollar auf nur noch 8 bis 12 Millionen Dollar. Auch die operativen Kosten sollen unter den ursprünglichen Prognosen bleiben. Analysten wie KeyBanc und Roth Capital reagierten verhalten: Sie würdigen die Restrukturierung, sehen aber außerhalb des Bus-Segments schwache Nachfrage und warten auf klarere Wachstumssignale.
Europa als letzter Hoffnungsträger?
Der Fokus auf Europa soll die Lösung bringen. Während China und Texas vom Tisch sind, setzt Ballard Power nun darauf, dass der europäische Markt die notwendige Dynamik liefert. Ob diese Rechnung aufgeht, wird sich zeigen müssen. Die Technologieführerschaft ist da – doch die Umwandlung in ein profitables Geschäftsmodell bleibt die größte Herausforderung. Anleger sollten genau beobachten, ob der neue Kurs tatsächlich zu nachhaltiger Profitabilität führt oder ob weitere Enttäuschungen drohen.
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