Die monatelange Hängepartie um den DAX-Konzern hat ein Ende. Der Ölriese ADNOC – der nun unter dem Namen XRG operiert – hat die Akquisition von Covestro finalisiert und schafft umgehend finanzielle Fakten. Unmittelbar nach dem Vollzug der Transaktion wurde eine massive Kapitalerhöhung angestoßen, die dem Chemieunternehmen neuen Spielraum verschaffen soll.
Das Wichtigste im Überblick:
* Vollzug: XRG (ehemals ADNOC International) schließt die Übernahme über die deutsche Tochtergesellschaft ab.
* Finanzspritze: Eine sofortige Kapitalerhöhung von 1,17 Milliarden Euro stärkt die Bilanz.
* Analysten-Reaktion: Berenberg passt das Kursziel minimal auf 62 Euro an.
Sofortige Milliarden-Spritze
Mit dem offiziellen „Closing“ der Transaktion, die ein Gesamtvolumen von rund 14,7 Milliarden Euro umfasst, verliert der neue Eigner keine Zeit. Covestro erhält frisches Kapital in Höhe von 1,17 Milliarden Euro. Diese Maßnahme dient laut Unternehmensangaben primär der Stärkung der Bilanz und der Beschleunigung der Strategie „Sustainable Future“.
Für den Standort Deutschland ist dies ein relevantes Signal. Finanzvorstand Christian Baier betonte, dass dieser finanzielle Spielraum es ermögliche, trotz der anhaltenden Branchenkrise „in sehr erheblichem Umfang in Europa zu produzieren“. Während Wettbewerber unter dem Kostendruck leiden, sichert sich Covestro durch den neuen Eigentümer die nötige Liquidität für kapitalintensive Transformationsprozesse in Richtung Kreislaufwirtschaft.
Aktie wie festgenagelt
An der Börse sorgt der Vollzug für stabile Verhältnisse, aber wenig Dynamik. Da der Übernahmepreis den Kurs als harter Anker fixiert, sind große Sprünge ausgeblieben. Die Aktie beendete den Handel am Freitag bei 59,68 Euro. Dies entspricht einer marginalen Tagesveränderung von 0,37 Prozent und liegt in direkter Nähe zum 50-Tage-Durchschnitt von 59,46 Euro.
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Im Hintergrund positionieren sich jedoch die großen Adressen neu. Pflichtmitteilungen offenbarten zuletzt signifikante Bewegungen im Aktionariat:
* Die UBS Group AG hält nun 9,39 Prozent der Stimmrechte.
* Goldman Sachs meldete einen Anteil von 3,71 Prozent, wobei hier diverse Finanzinstrumente eine Rolle spielen.
Die Privatbank Berenberg reagierte auf die neuen Gegebenheiten mit einer minimalen Anpassung des Kursziels von 61 auf 62 Euro bei einer „Hold“-Einstufung. Das Kurspotenzial gilt durch die Übernahmestruktur als weitgehend ausgereizt, was auch die geringe Volatilität der letzten 30 Tage (annualisiert 9,43 Prozent) unterstreicht.
Neuer Fokus: Integration und Struktur
Mit der erfolgten Kapitalmaßnahme und dem Eigentümerwechsel verschiebt sich der Fokus für die verbliebenen Aktionäre weg vom operativen Tagesgeschäft hin zu strukturrechtlichen Fragen. Das zentrale Thema der kommenden Wochen ist die mögliche Ankündigung eines Squeeze-outs (Herausdrängen der Minderheitsaktionäre) oder eines Delistings (Börsenrückzug). Solange hierzu kein konkreter Zeitplan vorliegt, dürfte die Aktie weiterhin mit minimalen Ausschlägen knapp unter der 60-Euro-Marke verharren.
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