Die Gerüchteküche brodelt weiter: Der chinesische Sportartikelriese Anta Sports prüft einem Bloomberg-Bericht zufolge ernsthaft eine Übernahme von Puma. Bereits seit Ende November befeuern solche Spekulationen den Kurs des angeschlagenen deutschen Sportartikelherstellers – mit messbarem Erfolg. Doch bei genauerer Betrachtung zeigen sich auch deutliche Warnsignale.
Die wichtigsten Fakten im Überblick
- Anta Sports arbeitet laut Reuters mit Beratern zusammen, um die Machbarkeit eines Angebots zu prüfen
- Marktkapitalisierung von Anta: rund 30 Milliarden US-Dollar
- Erfahrung mit westlichen Marken: 2019 führte Anta ein Konsortium bei der 5,2-Milliarden-Dollar-Übernahme von Amer Sports (Salomon, Arc’teryx, Wilson)
- Eine Kooperation mit Private-Equity-Partnern wird nicht ausgeschlossen
- Konkurrenten Li Ning und Asics dementierten Interesse offiziell
Die Pinault-Familie als Zünglein an der Waage
Entscheidend für jede Transaktion ist Artémis, die Holdinggesellschaft der französischen Milliardärsfamilie Pinault. Mit 29 Prozent der Anteile hat François-Henri Pinault ein gewichtiges Wort mitzureden. Zwar bezeichnet er das Investment als „nicht strategisch“ – ein Verkauf zum aktuellen Kursniveau von 22,54 Euro kommt für die Familie aber nicht infrage.
Händler spekulieren über Angebotspreise zwischen 35 und 40 Euro je Aktie. Das wäre ein Aufschlag von 70 bis 90 Prozent auf das aktuelle Niveau. Ob Anta bereit ist, einen solchen Preis zu zahlen, bleibt abzuwarten.
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Fundamentale Baustellen bleiben ungelöst
Die Übernahmefantasie trifft auf ein operativ schwer angeschlagenes Unternehmen. Im dritten Quartal 2025 brachen die Umsätze währungsbereinigt um 10,4 Prozent ein, unterm Strich stand ein Verlust von 62,3 Millionen Euro. Der neue CEO Arthur Hoeld, zuvor Vertriebsvorstand bei Adidas, hat einen harten Sanierungsplan vorgelegt: 900 Stellen fallen weg, das Produktsortiment wird gestrafft, die Vertriebsstrategie neu ausgerichtet. Eine Rückkehr in die Gewinnzone wird erst für 2027 angepeilt.
Bernstein Research bestätigte zuletzt die „Outperform“-Einstufung mit Kursziel 24 Euro. RBC Capital Markets senkte hingegen auf 17 Euro und bewertet mit „Sector Perform“. Der technische Zustand der Aktie gibt ebenfalls Anlass zur Vorsicht: Der RSI von 73,2 signalisiert eine deutliche Überhitzung.
Was jetzt zu erwarten ist
Der weitere Verlauf hängt vom Nachrichtenfluss ab. Sollte Anta ein formelles Angebot vorlegen, dürfte der Kurs weiter steigen. Bleiben konkrete Schritte aus, droht eine scharfe Korrektur vom überkauften Niveau. Zusätzlichen Auftrieb erhält die Aktie durch den Rückzug prominenter Leerverkäufer: Der Hedgefonds D.E. Shaw reduzierte seine Netto-Leerverkaufsposition von 1,19 auf 0,99 Prozent. Der nächste Quartalsbericht folgt Ende Februar 2026 – bis dahin bestimmen die Übernahmespekulationen das Geschehen.
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