BP stellt sein Portfolio neu auf und setzt einen klaren Schwerpunkt auf den Abbau der Verschuldung. Ein milliardenschwerer Teilverkauf der Castrol-Sparte und ein unerwarteter Führungswechsel geben die Richtung für 2026 vor. Entscheidend wird nun, ob der Konzern mit schlankerem Profil die angepeilte Entschuldung wie geplant umsetzen kann.
Castrol-Deal über 10 Milliarden Dollar
Kern der aktuellen Neuausrichtung ist der Verkauf eines Mehrheitsanteils an Castrol. BP veräußert 65 % des Schmierstoffgeschäfts an Stonepeak Partners LP. Die Transaktion bewertet die Castrol-Sparte mit einem Unternehmenswert von 10 Milliarden US-Dollar.
Die wichtigsten Eckpunkte des Deals:
- Nettoerlös: Rund 6 Milliarden US-Dollar in bar fließen an BP
- Restbeteiligung: 35 % verbleiben im Konzern
- Verwendung der Mittel: Klarer Fokus auf Schuldenabbau
- Zeithorizont: Abschluss bis Ende 2026 erwartet
Damit setzt BP seine „Reset-Strategie“ fort, die auf eine stärkere Bilanz und weniger komplexe Konzernstruktur abzielt. Der Mittelzufluss soll helfen, das Ziel eines Netto-Schuldenniveaus von 14 bis 18 Milliarden US-Dollar bis Ende 2027 zu erreichen.
Wechsel an der Konzernspitze
Parallel zum Assetverkauf stellt BP das Top-Management neu auf. Murray Auchincloss ist mit sofortiger Wirkung als CEO zurückgetreten. Übergangsweise übernimmt Carol Howle, bisher Executive Vice President für Trading & Shipping, die Rolle der Interimschefin.
Bereits fix ist die langfristige Nachfolge: Meg O’Neill, aktuell CEO von Woodside Energy, soll zum 1. April 2026 die Führung übernehmen. Ihre Berufung wird als Signal gewertet, dass BP seine jüngste Hinwendung zu traditionellen Öl- und Gasaktivitäten festigen und weniger aggressiv in kapitalintensive Erneuerbaren-Projekte expandieren will.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei BP?
Finanzlage und Verschuldung
Zum Ende des dritten Quartals 2025 lag die Nettoverschuldung von BP bei 26,1 Milliarden US-Dollar. Vor diesem Hintergrund bekommt der Castrol-Erlös von 6 Milliarden US-Dollar besonderes Gewicht. Die Transaktion reduziert nicht nur die Komplexität im Downstream-Bereich, sondern schafft sofortigen finanziellen Spielraum.
Die Aktie bietet derzeit eine Dividendenrendite von rund 5,8 %. Diese Ausschüttung bleibt ein wichtiges Argument für einkommensorientierte Anleger, trotz der Unsicherheit durch den Führungswechsel. Auf die Castrol-News reagierte der Markt verhalten positiv, der Kurs legte im letzten Handel vor Weihnachten leicht zu und schloss die verkürzte Sitzung bei etwa 425,85 Pence.
Ausblick auf 2026
Die Stimmung rund um BP wird aktuell vor allem von zwei Faktoren geprägt: der konsequenten Portfolioentrümpelung und der anstehenden Übergabe an Meg O’Neill. Die schon 2025 eingeleitete Rückbesinnung auf fossile Kernaktivitäten gewinnt mit dem Castrol-Deal an Kontur.
Gleichzeitig bleibt BP mit der 35%-Beteiligung an Castrol im Schmierstoffgeschäft engagiert und sichert sich einen Teil künftiger Ertragsströme, während Kapital zur Stärkung der Bilanz freigesetzt wird. Mit einem Anstieg der Aktie um grob 7 bis 12 % im bisherigen Jahresverlauf hat sich der Titel moderat verbessert, im Markt rückt nun die Frage in den Vordergrund, ob der Konzern mit geringerer Verschuldung und neuer Führung den Bewertungsabstand zu US-Supermajors verringern kann.
In den kommenden Jahren wird vor allem entscheidend sein, ob BP die Ziele für den Schuldenabbau bis 2027 einhält und die neue CEO ab 2026 die eingeschlagene „Back-to-Basics“-Strategie effizient in operative Ergebnisse und stabile Ausschüttungen übersetzen kann.
BP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BP-Analyse vom 26. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
BP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
