Der Rückzug eines langjährigen Großaktionärs trifft Evotec in einer Phase operativer Schwäche. Der Kurs hat sich in den vergangenen Monaten deutlich von früheren Niveaus entfernt und pendelt nun knapp über dem Jahrestief. Wie ernst ist die Vertrauenskrise wirklich?
Vertrauensverlust drückt den Kurs
Evotec bleibt zum Wochenauftakt unter Druck. Heute liegt die Aktie bei rund 5,24 Euro und damit nur knapp über dem jüngsten 52‑Wochen-Tief von 5,12 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich ein Minus von gut 37 Prozent, seit Jahresbeginn hat der Titel ähnlich stark verloren.
Auffällig ist der Abstand zu früheren Niveaus: Vom 52‑Wochen-Hoch bei 9,05 Euro trennen den Kurs inzwischen mehr als 40 Prozent. Auch technisch zeigt sich ein schwaches Bild: Der Kurs liegt deutlich unter dem 200‑Tage-Durchschnitt von 6,43 Euro, was den bestehenden Abwärtstrend unterstreicht.
Wichtige Eckdaten zur aktuellen Lage:
- Aktueller Kurs: 5,24 Euro
- Abstand zum 52‑Wochen-Hoch: rund -42 %
- Seit Jahresanfang: ca. -37 %
- Abstand zum 200‑Tage-Durchschnitt: rund -18 %
- 52‑Wochen-Tief: 5,12 Euro
Damit bewegt sich die Aktie charttechnisch in einem Bereich, in dem jeder weitere Rückschlag das ohnehin angeschlagene Vertrauen zusätzlich belasten könnte.
Novo Holdings zieht sich zurück
Zentraler Auslöser der aktuellen Schwächephase ist der deutliche Rückzug von Novo Holdings. Die Beteiligungsgesellschaft des Novo-Nordisk-Konzerns hat ihr Engagement reduziert und damit ein wichtiges Vertrauenssignal entzogen. Als langjähriger Ankerinvestor hatte Novo Holdings bislang eine stabilisierende Rolle im Aktionariat.
Solche Schritte werden von institutionellen Investoren genau beobachtet. Der Abschied eines strategischen Großaktionärs wird häufig als Hinweis auf gestiegene Risiken oder eine veränderte Bewertung der Perspektiven verstanden. Entsprechend hoch fielen zuletzt Handelsvolumen und Schwankungsbreite aus.
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Zwar konnte Evotec durch den Verkauf von Unternehmensteilen am Standort Toulouse an Sandoz frische Liquidität generieren. Dieser Schritt verbessert die Finanzposition, hat aber die verunsicherte Stimmung bisher nicht drehen können. Im Vordergrund steht die Frage, wie sich das Geschäftsmodell ohne die frühere Rückendeckung starker Partner weiterentwickelt.
Operative Schwächen verstärken den Druck
Parallel zum Aktionärswechsel kämpft das Unternehmen mit operativen Problemen. Im dritten Quartal 2025 fiel ein Verlust je Aktie von 0,24 Euro an, nach einem besseren Ergebnis im Vorjahr. Gleichzeitig war der Umsatz rückläufig, was auf eine schwächere Dynamik im Tagesgeschäft hinweist.
Diese Kombination aus roten Zahlen und sinkenden Erlösen macht den Titel anfällig für Short-Spekulationen. Leerverkäufer setzen auf weiter fallende Kurse und können Erholungsansätze immer wieder abbremsen. In einem Umfeld bröckelnden Vertrauens verstärkt das den Abwärtsdruck zusätzlich.
Charttechnik: Wichtige Marken im Blick
Charttechnisch steht die Zone um 5,00 Euro im Mittelpunkt. Diese Marke fungiert sowohl psychologisch als auch technisch als zentrale Unterstützung. Das jüngste 52‑Wochen-Tief bei 5,12 Euro markiert dabei die untere Grenze des bisherigen Abwärtstrends.
Solange der Kurs in unmittelbarer Nähe dieser Schwelle verharrt, bleibt das Risiko weiterer Rücksetzer hoch. Fällt die Aktie klar unter die 5‑Euro-Marke, könnte dies neue Verkaufswellen auslösen. Auf der Oberseite wäre eine nachhaltige Rückkehr in Richtung 6,00 Euro die erste echte Entspannung. Davon ist der Kurs derzeit jedoch ein gutes Stück entfernt, und die fundamentalen Impulse für eine Trendwende sind bislang schwach.
Fazit: Bodenbildung weiter offen
Die Lage bleibt angespannt: Der Rückzug von Novo Holdings, operative Verluste und ein schwaches Chartbild verstärken sich gegenseitig. Mit einem Kurs deutlich unter den langfristigen Durchschnitten und nahe am Jahrestief ist von einer abgeschlossenen Bodenbildung nicht zu sprechen.
Entscheidend wird sein, ob es dem Unternehmen gelingt, in den kommenden Quartalen die operative Entwicklung zu stabilisieren und das Vertrauen größerer Investoren zurückzugewinnen. Erst wenn sich dies im Zahlenwerk und im Kursverlauf niederschlägt, kann sich das Bild spürbar aufhellen. Bis dahin bleibt der Bereich um 5,00 Euro eine kritische Schwelle, an der sich die weitere Richtung der Evotec Aktie entscheiden dürfte.
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