DroneShield meldet einen neuen Großauftrag aus Europa und wächst operativ so stark wie nie zuvor. Trotzdem steht die Aktie nach einem heftigen Rückschlag deutlich unter Druck. Wie passt das zusammen – starkes Geschäft auf der einen Seite, spürbare Governance-Sorgen auf der anderen?
Neuer NATO-Deal als operativer Rückenwind
Der wichtigste positive Impuls kommt aus Belgien. DroneShield hat einen Vertrag über 2,8 Mio. Euro (rund 4,6 Mio. A$) mit dem belgischen Verteidigungsministerium unterzeichnet. Geliefert werden tragbare Anti-Drohnen-Störsysteme der „DroneGun“-Reihe.
Der Auftrag ist Teil eines deutlich größeren nationalen Programms über 500 Mio. Euro, mit dem Belgien Erkennung und Abwehr von Drohnen an zivilen und militärischen Standorten ausbaut. Für DroneShield bedeutet das nicht nur kurzfristigen Umsatz, sondern eine feste Verankerung in einem langfristigen Luftverteidigungsprojekt eines NATO-Staates. Die Systeme sollen kritische Infrastruktur, Flughäfen und Militärbasen gegen unerlaubte Drohnen schützen – ein Einsatzfeld, das politisch und sicherheitstechnisch an Bedeutung gewinnt.
Kursentwicklung: Hohe Schwankungen nach starkem Jahr
An der Börse spiegelt sich diese operative Stärke derzeit nur bedingt wider. Nach einer Verdreifachung innerhalb von zwölf Monaten und einem Plus von rund 168 % seit Jahresanfang liegt der aktuelle Kurs bei 1,20 Euro – zugleich aber rund ein Drittel unter dem 50-Tage-Durchschnitt. Auf Sicht von 30 Tagen steht ein Minus von gut 33 %, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch beträgt mehr als 67 %.
Die Kennzahlen unterstreichen: Die Aktie ist trotz langfristiger Outperformance in eine deutliche Korrekturphase geraten. Ein RSI von 36 signalisiert ein angeschlagenes Sentiment, die sehr hohe 30-Tage-Volatilität von über 150 % zeigt, wie nervös der Markt reagiert.
Governance-Themen drücken auf die Stimmung
Der Druck auf den Kurs lässt sich nicht allein mit Marktschwankungen erklären. Mehrere interne Entwicklungen belasten das Vertrauen:
- Große Insider-Verkäufe: Führende Manager, darunter CEO Oleg Vornik, haben Aktien im Volumen von rund 70 Mio. A$ verkauft. Für viele Anleger ist das ein Signal, genauer hinzusehen.
- Führungswechsel in den USA: Der überraschende Rücktritt des US-CEO Matt McCrann wirft Fragen zur Nordamerika-Strategie auf. Die Region gilt als zentraler Markt für Sicherheits- und Verteidigungstechnik.
- Fehler in der Kommunikation: Eine fehlerhafte Einstufung einer Vertragsmeldung – ein „neuer“ Auftrag, der zuvor bereits offengelegt worden war – hat das Bild einer sauberen, präzisen Berichterstattung kurzfristig beschädigt.
Marktteilnehmer werten die Kombination aus Insider-Verkäufen, Managementwechsel und Kommunikationspanne als Belastung für die Governance-Story des Unternehmens. Die Folge ist ein erhöhter Risikoabschlag, trotz operativer Erfolge.
Wachstum und Pipeline bleiben stark
Auf der operativen Seite liefert DroneShield hingegen beeindruckende Zahlen. Im September-Quartal erzielte das Unternehmen Rekordumsätze von 93 Mio. US-Dollar und übertraf damit bereits den gesamten Umsatz des vorangegangenen Geschäftsjahres. Das Kerngeschäft im Bereich Anti-Drohnen-Abwehr wächst damit deutlich schneller, als es noch vor wenigen Quartalen absehbar war.
Um die Nachfrage bedienen zu können, wird die Produktionskapazität massiv ausgebaut. Bis Ende 2026 peilt DroneShield eine Jahreskapazität von bis zu 2,4 Mrd. A$ an. Parallel dazu ist die Projektpipeline mit rund 1,6 Mrd. US-Dollar gut gefüllt, mit Schwerpunkten in Europa und den USA. Der neue Belgien-Vertrag zeigt exemplarisch, dass westliche Regierungen weiter stark auf die Technologie setzen – trotz der jüngsten Turbulenzen im Vorstandsumfeld.
Fazit: Starke Story mit Makel
Die Lage ist klar zweigeteilt: Operativ wächst DroneShield rasant, gewinnt wichtige Regierungsaufträge und baut seine Rolle im westlichen Verteidigungsverbund aus. Gleichzeitig schwächt eine Reihe von Governance-Themen das Vertrauen, was sich in der deutlichen Korrektur und der hohen Volatilität widerspiegelt. In den kommenden Quartalen wird entscheidend sein, ob das Management durch stabilere Führung, transparente Kommunikation und konsequente Umsetzung der Wachstumspläne verlorenes Vertrauen zurückgewinnt und damit die Kluft zwischen starkem Geschäft und schwächerem Kursverlauf schließt.
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