Thyssenkrupp macht ernst. Der Verkauf der Sparte Automation Engineering ist ein wichtiger Meilenstein in der langwierigen Restrukturierung des Industriekonzerns. Doch die Freude über diesen Erfolg währt nur kurz, denn an einer anderen Front braut sich ein Sturm zusammen: Beim geplanten Stahl-Deal mit Jindal Steel stellt sich die mächtige IG Metall quer. Gelingt der Konzernumbau wirklich, oder scheitert die Strategie am Widerstand der Belegschaft?
Der Vorstand treibt die Verschlankung des komplexen Konglomerats konsequent voran. Mit dem Verkauf der Tochtergesellschaft Automation Engineering an das Münchner High-Tech-Unternehmen Agile Robots wurde ein weiterer Ballast abgeworfen. Durch die Abgabe dieser Teile der Fertigungstechnik, die bisher im Bereich Automotive Technology lagen, kann sich der Essener Traditionskonzern besser auf seine profitablen Kerngeschäfte fokussieren. Das Signal an den Markt ist eindeutig: Die Exekution der Strategie läuft, und die Bilanz wird entlastet.
Gewerkschaft stellt Ultimatum
Während der Exit im Automatisierungsbereich geglückt ist, stockt es beim Herzstück der Transformation: dem Stahl. Der geplante Einstieg des indischen Riesen Jindal Steel trifft auf massiven Widerstand. Gesamtbetriebsratschef Tekin Nasikkol macht unmissverständlich klar, dass es ohne harte Garantien keinen Deal geben wird. Die Arbeitnehmerseite verlangt eine verbindliche „Fair-and-Best-Owner-Vereinbarung“, bevor sie grünes Licht gibt.
Die Forderungen der IG Metall sind massiv:
* Standortsicherheit: Erhalt der Werke bis mindestens September 2030.
* Jobgarantie: Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für denselben Zeitraum.
* Zukunftsinvestitionen: Verbindliche Finanzierungspläne für die grüne Transformation.
Für das Management bedeutet dies einen schwierigen Spagat. Die Verhandlungen mit Jindal Steel treten nun in eine kritische Phase ein, da die wirtschaftlichen Interessen des Konzerns mit den Schutzbedürfnissen der Belegschaft in Einklang gebracht werden müssen.
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Anleger bleiben skeptisch
Trotz des operativen Fortschritts durch den Teilverkauf herrscht an der Börse weiterhin Zurückhaltung. Die Unsicherheit über die Stahl-Zukunft wiegt schwer und drückt auf die Stimmung. Das spiegelt sich im aktuellen Kurs wider: Die Aktie notiert heute bei 8,62 Euro und verzeichnet damit ein leichtes Minus von 0,35 Prozent.
Der Blick auf das größere Bild offenbart die Herausforderungen deutlicher. Auf Wochensicht verlor das Papier knapp 6 Prozent an Wert. Besonders schmerzhaft ist der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro – hier hat die Aktie fast 35 Prozent eingebüßt. Technisch ist die Lage angespannt, da der Titel derzeit deutlich unter dem wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 9,60 Euro handelt.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Investoren müssen genau beobachten, ob und wie Jindal Steel auf die Forderungen der IG Metall reagiert. Eine Einigung über die Beschäftigungsgarantien wäre der dringend benötigte Katalysator, um die Abspaltung des Stahlgeschäfts zu finalisieren und den Abwärtstrend zu brechen.
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