Newmont erreicht zum Jahresende eine Art perfekte Momentaufnahme: Rekordbewertung, operative Fortschritte und ein geordneter Führungswechsel fallen zusammen. Im Hintergrund treiben ein neues Großprojekt in Ghana, Portfolio-Umbauten und der hohe Goldpreis die Erwartungen nach oben. Wie stabil ist diese Kombination, wenn in wenigen Tagen die neue CEO übernimmt?
Rekordhoch und starke Dynamik
Die Newmont-Aktie hat die Handelswoche auf einem historischen Höchststand beendet. In Euro gerechnet entspricht das Schlussniveau vom Freitag 86,69 Euro, was einem Tagesplus von 2,29 % und einem Anstieg von rund 132 % seit Jahresbeginn entspricht.
Aus technischer Sicht ist der Titel klar im Aufwärtstrend: Die Aktie notiert exakt auf ihrem 52‑Wochen-Hoch und liegt deutlich über dem 200‑Tage-Durchschnitt (plus gut 43 %). Zugleich signalisiert ein RSI von 35,6, dass der Markt trotz der starken Rally nicht in einer klassischen Überhitzungszone angekommen ist.
Ahafo North liefert – Risiko sinkt
Den Kern der aktuellen Neubewertung bildet ein operativer Meilenstein in Westafrika. Das Ahafo-North-Projekt in Ghana hat am 30. Oktober 2025 den Status der kommerziellen Produktion erreicht – ein Datum, das nun durch belastbare Daten bestätigt ist und frühere Spekulationen über Verzögerungen ausräumt.
Die Mine:
- trägt bereits zu den Produktionszahlen des vierten Quartals bei
- soll 2025 rund 50.000 Unzen liefern
- ist auf eine jährliche Produktion von 275.000 bis 325.000 Unzen über eine Laufzeit von 13 Jahren ausgelegt
Der Markt honoriert damit vor allem eines: Ein großes Wachstumsprojekt ist nicht mehr nur Planung, sondern ein laufender Cashflow-Lieferant. Im Vergleich zu Wettbewerbern, die mit Verzögerungen und Kostenüberschreitungen kämpfen, wirkt Newmont hier deutlich „entriskiert“.
Portfolio wird geschärft
Parallel treibt der Konzern seine Portfolio-Bereinigung voran. Am Donnerstag, 18. Dezember, kündigte Newmont eine sekundäre Transaktion rund um Fuerte Metals Corporation an. Ziel ist es, das Engagement auf sogenannte Tier-1-Assets zu fokussieren – also besonders große, kostengünstige und politisch vergleichsweise stabile Minen.
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Diese Straffung der Beteiligungen soll die Kapitalallokation effizienter machen. Die positive Kursreaktion in Richtung Wochenende deutet darauf hin, dass vor allem institutionelle Investoren diesen Kurs unterstützen, weil er zukünftige Investitionen und Ausschüttungen klarer priorisiert.
CEO-Wechsel auf dem Höhepunkt
Mitten in dieser Hochphase steht ein Führungswechsel an. CEO Tom Palmer tritt zum 31. Dezember 2025 ab. Zum 1. Januar 2026 übernimmt Natascha Viljoen die Leitung.
Die Rahmenbedingungen:
- der Übergang ist seit Monaten angekündigt
- er erfolgt zu einem Zeitpunkt mit Rekordkursen
- die bisherige Strategie läuft operativ sichtbar an
Der Markt scheint den Wechsel daher eher als Fortsetzung des eingeschlagenen Weges zu sehen als als Bruch. Auffällig ist dennoch, dass Palmer im November Aktien verkauft hat. Solche Transaktionen sind bei ausscheidenden Führungskräften üblich, werden von kurzfristig orientierten Marktteilnehmern aber genau beobachtet.
Analysten gespalten bei der Bewertung
Trotz der Kursrally bleibt die Analystenlandschaft überwiegend konstruktiv – mit Nuancen bei der Bewertung. UBS bestätigte am 1. Dezember ein „Strong Buy“ mit einem Kursziel von 125 US‑Dollar, was selbst vom aktuellen Rekordniveau aus weiteren Spielraum nach oben signalisiert.
Anders BNP Paribas Exane: Dort wurde das Rating jüngst auf „Neutral“ angepasst. Begründung ist vor allem die Geschwindigkeit des Kursanstiegs, die klassische Bewertungsmodelle an ihre Grenzen bringt. Damit trifft eine sehr starke technische Ausgangslage auf Analysten, die zunehmend genauer auf die Bewertungskennzahlen schauen.
Fazit: Viel Vorschuss, klare Prüfsteine
Newmont steht derzeit für eine seltene Kombination aus Rekordkursen, wachsendem freien Cashflow und einem weitgehend entschärften Projekt-Risiko bei Ahafo North. Gleichzeitig verschlankt das Management das Portfolio und übergibt den Stab an eine neue CEO, ohne Bruch in der Strategie anzudeuten. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob Viljoen den eingeschlagenen Kurs beim Ausbau der Tier‑1‑Basis und bei der Ausschüttungspolitik bestätigt – davon hängt wesentlich ab, ob die aktuelle Bewertung mehr als nur eine Momentaufnahme am Hoch bleibt.
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