Eutelsat hat eine umfangreiche Rekapitalisierung hinter sich, die den Kurs auf ein neues, deutlich niedrigeres Niveau gedrückt und Altaktionäre stark verwässert hat. Gleichzeitig verbessern sich die Kreditkennzahlen und ein erstes Analystenurteil signalisiert eher Stillstand als neuen Auftrieb. Wie ordnet sich die Aktie nach diesem Einschnitt ein?
Kapitalerhöhung verändert Bewertungsniveau
Das zentrale Ereignis der vergangenen Wochen ist die abgeschlossene Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten. Eutelsat hat rund 670 Millionen Euro eingesammelt, um die Bilanz zu stärken und Investitionen in die LEO-Konstellation (Low Earth Orbit) sowie das europäische IRIS²-Projekt zu finanzieren.
Die Eckpunkte der Maßnahme:
- Emissionspreis: Die neuen Aktien wurden zu 1,35 Euro je Anteil ausgegeben.
- Kursniveau: Nach Abschluss der Transaktion pendelt der Kurs um 1,69 Euro und orientiert sich damit klar am niedrigeren Emissionspreis.
- Aktienanzahl: Die deutlich erhöhte Zahl ausstehender Papiere führt trotz des gedrückten Einzelkurses zu einer höheren Marktkapitalisierung.
Für bestehende Aktionäre bedeutet das eine kräftige Verwässerung, gleichzeitig ist die Kapitalbasis gestärkt und die Finanzierung der angekündigten Projekte auf Sicht gesichert.
Analysten und Ratingagenturen reagieren unterschiedlich
Die Investmentbank Oddo BHF hat ihre Bewertung der Aktie wieder aufgenommen. Das Votum lautet „Neutral“ bei einem Kursziel von 1,70 Euro. Aus analytischer Sicht liegt der aktuelle Kurs damit praktisch auf dem von Oddo erwarteten fairen Wert.
Begründet wird die vorsichtige Einschätzung mit den operativen Herausforderungen: Das traditionelle GEO-Geschäft mit geostationären Satelliten muss mit den Wachstumserwartungen im LEO-Segment in Einklang gebracht werden. Diese Balance birgt Risiken und begrenzt aus Sicht der Analysten kurzfristig das Potenzial nach oben.
Auf der Finanzierungsseite setzt Moody’s dagegen ein positives Signal. Die Ratingagentur hat das Kreditrating von „B2“ auf „Ba3“ angehoben und den Ausblick auf „stabil“ festgelegt. Damit bestätigt Moody’s, dass die Kapitalmaßnahme ihr wesentliches Ziel erreicht hat: Die Verschuldung ist entschärft, die finanzielle Flexibilität für die kommenden Jahre verbessert sich. Am Markt zeigt sich dies in einer leichten Kursstabilisierung, ohne dass daraus bislang eine dynamische Aufwärtsbewegung entstanden wäre.
Technische Zone als Puffer
Aus Marktsicht befindet sich die Eutelsat Aktie in einer typischen Konsolidierungsphase nach einem großen Kapitalmarktereignis. Die Spanne zwischen dem Emissionspreis von 1,35 Euro und dem aktuellen Kurs um 1,69 Euro fungiert als technischer Puffer. Solange diese Zone nicht deutlich nach unten verlassen wird, deutet vieles auf eine Beruhigung nach den vorangegangenen Verwerfungen hin.
Gleichzeitig begrenzt das von Oddo BHF ausgerufene Kursziel von 1,70 Euro kurzfristig den Spielraum nach oben. Den nächsten entscheidenden Impuls dürften operative Fortschritte liefern: Im Fokus stehen die Integration der LEO-Plattform OneWeb in die Konzernstruktur und die Generierung von freiem Cashflow im neuen Setup.
Damit zeichnet sich ein klares Bild ab: Die bilanzielle Seite ist vorerst stabilisiert, doch ohne konkrete operative Erfolgsmeldungen bleibt das Kurspotenzial der Eutelsat Aktie kurzfristig eng begrenzt.
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