Evonik Aktie: Unten angekommen?

Evonik erlebt eine beispiellose Abstrafung durch drei schwere Analysten-Downgrades binnen 24 Stunden. Goldman Sachs, Jefferies und Barclays senken ihre Bewertungen drastisch nach desaströsen Quartalszahlen.

Kurz zusammengefasst:
  • Drei schwere Downgrades binnen 24 Stunden
  • Goldman Sachs senkt Kursziel auf 11,60 Euro
  • Q3-Ergebnis mit 22 Prozent EBITDA-Einbruch
  • Strukturprobleme in gesamter Chemiebranche

Drei schwere Analysten-Downgrades binnen 24 Stunden – der Spezialchemie-Konzern Evonik erlebt eine beispiellose Abstrafung. Während Goldman Sachs mit einem drastischen Verkaufsrating den Abverkauf einläutete, folgten Jefferies und Barclays mit vernichtenden Prognosen. Steht der DAX-Konzern vor dem Kollaps?

Goldman Sachs: Der Vernichtungsschlag

Den Auftakt zur Analystenschmelze machte Goldman Sachs mit einer brutalen Bewertung. Analystin Georgina Fraser stufte Evonik von „Neutral“ auf „Sell“ ab und kürzte das Kursziel drastisch von 16,50 Euro auf nur noch 11,60 Euro. Das bedeutet ein Abwärtspotenzial von satten 16 Prozent vom aktuellen Niveau.

Frasers zentrale Kritikpunkte treffen ins Mark:
– Anhaltender Preisdruck beim Kerngeschäft Tierfutter-Protein Methionin
– Zunehmende Übermacht chinesischer Importeure
– Strukturelle Probleme in der gesamten Chemiebranche
– Fehlende Kapazitätsreduzierungen verhindern jede Erholung

Die Goldman-Expertin warnte eindringlich: „Ohne signifikante Kapazitätskürzungen ist eine Erholung unwahrscheinlich.“

Jefferies & Barclays: Das Desaster komplett

Nur wenige Stunden später zogen Jefferies und Barclays nach – das Timing könnte kaum vernichtender sein.

Jefferies-Analyst Chris Counihan degradierte Evonik von „Hold“ auf „Underperform“ und senkte das Kursziel auf 12,20 Euro. Seine Prognose für 2027 ist besonders ernüchternd: Er erwartet weniger als 20 Prozent der vom Unternehmen anvisierten Erholung. Die Konsequenz? Die Dividende wird voraussichtlich längere Zeit nicht vollständig durch Cashflows gedeckt sein.

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Barclays setzte den Schlusspunkt mit einer Abstufung von „Overweight“ auf „Equalweight“. Das Kursziel wurde von 25,00 Euro auf 16,00 Euro gekappt – ein Minus von 36 Prozent. Die Bank bemängelte schwache Ergebnisqualität und problematische Verschuldungskennzahlen.

Q3-Desaster als Auslöser

Doch was löste diese beispiellose Analysten-Welle aus? Die Antwort liegt in den desaströsen Quartalszahlen:

Das bereinigte EBITDA brach im dritten Quartal um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein. CEO Christian Kullmann musste eingestehen: „Die erwartete Erholung im September ist ausgeblieben.“ Die Fakten sprechen eine klare Sprache:
– Umsatz sank um 12 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro
– Volumen gingen um 6 Prozent zurück
– EBITDA-Marge fiel auf 13,2 Prozent (Vorjahr: 15,1 Prozent)

Branchenkrise ohne Ende

Die Probleme bei Evonik sind kein Einzelfall – sie spiegeln die Misere der gesamten deutschen Chemieindustrie wider. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) sieht keine Trendwende in Sicht. Besonders betroffen:

  • Crosslinker-Geschäft durch asiatische Konkurrenz
  • Silica-Sparte durch chinesische Importe
  • Surfactants-Bereich durch massive Preiserosion
  • Methionin-Markt durch chronische Überkapazitäten

Mit einem RSI von nur 15,8 gilt die Aktie zwar als technisch stark überverkauft – doch die fundamentale Lage spricht eine andere Sprache. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt dramatische 36 Prozent.

Kann sich der Chemieriese aus dieser Abwärtsspirale befreien? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die angekündigten Effizienzprogramme Wirkung zeigen. Bis dahin bleibt die Volatilität hoch – und die Analysten skeptisch.

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