Der Bitcoin-Konzern MicroStrategy, bekannt unter dem Börsenkürzel MSTR, rutscht in eine existenzielle Krise. Was einst als revolutionäre Strategie gefeiert wurde – das Geschäftsmodell als „Bitcoin-Treasury“ –, entpuppt sich nun als Falle. Die Aktie stürzt dramatisch ab, während eine kritische Kennzahl gefährlich nahe an jene Schwelle rückt, die massive Zwangsverkäufe auslösen könnte. Anleger fragen sich: Steht hier der größte Bitcoin-Crash aller Zeiten bevor?
Prognose-Schock: Von 24 Milliarden Gewinn zu 5,5 Milliarden Verlust
MicroStrategy hat seine Gewinnprognose für 2025 regelrecht zerfetzt. Statt der im Oktober angekündigten 24 Milliarden Dollar Nettogewinn erwartet das Unternehmen nun ein Ergebnis zwischen 6,3 Milliarden Dollar Gewinn und 5,5 Milliarden Dollar Verlust. Die ursprüngliche Prognose basierte auf der Annahme, Bitcoin würde bis Jahresende 150.000 Dollar erreichen – eine Fantasie, die sich in Luft auflöste.
Die Aktie hat seit Jahresbeginn über 40 Prozent verloren. Vom Höchststand im November 2024 beträgt der Absturz sogar fast 70 Prozent. Parallel fiel Bitcoin von seinem Oktober-Rekordhoch bei 126.223 Dollar unter die 90.000-Dollar-Marke.
Die mNAV-Kennzahl: Nur noch Millimeter vor dem Abgrund
Im Zentrum der Krise steht eine Kennzahl, die für MicroStrategy überlebenswichtig ist: der mNAV (Multiple to Net Asset Value). Er misst das Verhältnis zwischen Unternehmenswert und Bitcoin-Bestand:
- Aktueller mNAV: circa 1,15
- Unternehmenswert: 65,2 Milliarden Dollar
- Bitcoin-Bestand: 650.000 BTC (Wert: rund 56,7 Milliarden Dollar)
- Marktkapitalisierung: 50,6 Milliarden Dollar
- Schulden: 8,2 Milliarden Dollar
Das Problem: Fällt der mNAV unter 1,0, hat MicroStrategy angekündigt, Bitcoin verkaufen zu müssen. Bei einem Bestand von über drei Prozent aller jemals geschürften Bitcoins könnten solche Zwangsverkäufe eine Kettenreaktion am gesamten Kryptomarkt auslösen.
CEO widerspricht Gründer Saylor – Strategiewechsel schockiert Investoren
CEO Phong Le sorgte im „What Bitcoin Did“-Podcast für Entsetzen. Er bestätigte: Sollte der mNAV unter 1,0 fallen und keine anderen Kapitalquellen verfügbar sein, werde MicroStrategy Bitcoin verkaufen. Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zu Gründer Michael Saylors eiserner Maxime, niemals zu verkaufen.
Die Investorenpräsentation des Unternehmens machte es offiziell: Unterhalb eines mNAV von 1,0 beginnen die Verkäufe. Damit steht das Kernversprechen der Bitcoin-Strategie auf dem Spiel.
1,44 Milliarden Dollar Reserve: Notfallplan oder Panikmaßnahme?
MicroStrategy hat eine Reserve von 1,44 Milliarden Dollar aufgebaut – finanziert durch Aktienverkäufe in den vergangenen zwei Wochen. Das Kapital soll Dividenden auf Vorzugsaktien und Zinszahlungen auf Schulden für mindestens 21 Monate sichern, idealerweise für 24 Monate.
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Die Maßnahme zeigt: Das Unternehmen kämpft ums Überleben. Der Preis für bestehende Aktionäre ist hoch – massive Verwässerung ihrer Anteile.
Leerverkäufer feiern Milliarden-Gewinne
Short-Seller haben aus dem MicroStrategy-Drama ein Vermögen geschlagen. Seit Jahresbeginn erzielten sie über 2,5 Milliarden Dollar Gewinn. Allein am vergangenen Montag betrug der Profit rund 156 Millionen Dollar, so Daten von Ortex.
Die Aktie hat sich mehr als halbiert, seit sie in den Nasdaq 100 aufgenommen wurde – eine beispiellose Blamage für das einstige Highflyer-Unternehmen.
Gehebelte ETFs im freien Fall
Besonders dramatisch traf es gehebelte ETFs auf MicroStrategy:
- T-Rex 2X Long MSTR Daily Target ETF: minus 85 Prozent in 2025
- Defiance Daily Target 2x Long MSTR ETF: minus 85 Prozent in 2025
- T-Rex 2X Inverse MSTR Daily Target ETF: minus 48 Prozent
- Gesamtverluste der drei ETFs: 1,5 Milliarden Dollar im letzten Monat
Analysten bleiben stur optimistisch – zu optimistisch?
Trotz des Desasters halten zehn von 16 Analysten an „Kaufen“-Empfehlungen fest, vier empfehlen sogar „Stark Kaufen“. Das mittlere Kursziel liegt bei 485 Dollar – was einem Aufwärtspotenzial von 183 Prozent entspräche.
Die Realität spricht eine andere Sprache: MicroStrategy ist vor allem ein Spielball von Daytradern. Die durchschnittliche Haltedauer beträgt nur zwei Wochen – verglichen mit 16 Monaten bei Apple oder 14 Monaten bei Berkshire Hathaway.
Die Korrelation zwischen MicroStrategy-Aktie und Bitcoin ist während des Absturzes auf 0,97 gestiegen. Seit Bitcoins Oktober-Hoch verlor die Kryptowährung 31 Prozent, die MicroStrategy-Aktie dagegen 52 Prozent. Das zeigt: Der Markt bewertet das Unternehmen mittlerweile als toxischer als Bitcoin selbst.
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