BayWa treibt kurz vor Jahresende die Restrukturierung mit einem großen Schritt beim Schuldenabbau voran. Der Verkauf der niederländischen Tochter Cefetra Group entlastet die Bilanz deutlich und sorgt für eine spürbare Reduktion der Finanzverbindlichkeiten. An der Börse führte die Nachricht zunächst zu starken Ausschlägen, ehe sich der Kurs zum Handelsende beruhigte.
Verkauf von Cefetra: Bilanz wird deutlich entlastet
Kern der aktuellen Entwicklung ist die unterzeichnete Vereinbarung zum Verkauf der Cefetra Group B.V. an ein Investorenkonsortium. Der nominelle Kaufpreis wirkt moderat, der eigentliche Hebel liegt jedoch im Entschuldungseffekt.
Die wichtigsten Eckdaten des Deals:
- Verkaufsobjekt: Cefetra Group B.V. (Niederlande)
- Kaufpreis: rund 125 Mio. Euro, davon 80 Mio. Euro Cash-Zufluss bei Abschluss
- Weitere Mittel: rund 62 Mio. Euro durch Rückführung von Gesellschafterdarlehen
- Bilanzeffekt: Reduktion der Finanzverbindlichkeiten um über 600 Mio. Euro
- Gesamteffekt 2025: kumulierter Schuldenabbau inkl. früherer Verkäufe (RWA, WHG, EDL) von rund 1,3 Mrd. Euro
Der deutliche Abbau von Fremdkapital verbessert die Liquidität und senkt die Zinslast in den kommenden Jahren. Im Restrukturierungsprozess ist das ein zentraler Baustein zur Stabilisierung des Konzerns.
Kursreaktion: Erleichterung mit Begrenzung
Die Börsenreaktion fiel gestern volatil aus. Im frühen Handel legte die Aktie zeitweise zweistellig prozentual zu, bevor ein Teil der Gewinne wieder abgegeben wurde.
Am Ende schloss der Titel auf Xetra bei 2,60 Euro, ein Tagesplus von 4,11 Prozent.
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Die Entwicklung signalisiert, dass der Markt den Verkauf als notwendigen Schritt bewertet, gleichzeitig aber die Risiken der laufenden Sanierung weiter einpreist. Gewinnmitnahmen nach dem anfänglichen Kurssprung deuten auf eine abwartende Haltung vieler Investoren hin.
Erneuerbare Energien: Operative Fortschritte
Parallel zur finanziellen Entschuldung meldet die Erneuerbaren-Tochter BayWa r.e. im Dezember spürbare operative Fortschritte. Diese Aktivitäten stützen das Bild, dass die Wachstumssparte trotz der Gesamtsituation weiter handlungsfähig bleibt.
USA (Kalifornien):
Für den „Jacumba Valley Ranch Energy Park“ wurde eine Projektfinanzierung über 416 Mio. US-Dollar gesichert, der Bau ist angelaufen. Das Hybridprojekt kombiniert eine 90-MW-Solaranlage mit einem 70-MW/280-MWh-Batteriespeicher.Schottland:
Das Windparkprojekt „Cloud Hill“ erhielt die Genehmigung der schottischen Regierung. Der Park mit rund 56 MW Kapazität soll ab 2028 Strom für etwa 58.000 Haushalte liefern.
Diese Projekte unterstreichen das Potenzial im Bereich Erneuerbare Energien und liefern operative Gegenpunkte zu den finanziellen Altlasten.
Einordnung und Ausblick
Der Verkauf der Cefetra Group verschafft der BayWa Aktie kurzfristig spürbare Entlastung. Der Abbau von über 600 Mio. Euro an Verbindlichkeiten und insgesamt rund 1,3 Mrd. Euro im Jahr 2025 reduziert das akute Risiko im Restrukturierungsprozess. Gleichzeitig zeigt der Kurs von 2,60 Euro, dass der Markt die weiteren Sanierungsschritte und die nachhaltige Ertragskraft weiterhin kritisch bewertet. Entscheidend wird sein, ob BayWa die finanzielle Stabilisierung mit der dynamischen Entwicklung im Erneuerbaren-Geschäft dauerhaft verknüpfen kann.
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