Nel Aktie: Personal aufgestockt

Der norwegische Elektrolyseur-Hersteller Nel setzt auf neue Führungskraft, um strukturelle Probleme bei Projektlieferungen zu lösen, während die Quartalszahlen Branchendruck zeigen.

Kurz zusammengefasst:
  • Neue CPO-Position zur Lösung von Lieferproblemen
  • Serie größerer Aufträge im vierten Quartal 2025
  • Quartalszahlen zeigen Umsatzrückgang und Verlust
  • Branche wartet auf Investitionsentscheidungen

Der norwegische Elektrolyseur-Hersteller Nel ASA verstärkt seine Führungsebene mit einer Neubesetzung, die ein strukturelles Problem adressieren soll: verzögerte Projektlieferungen. Mit Birgitte Nordvik als Chief Project Officer (CPO) schafft das Unternehmen eine Position, die es in dieser Form bisher nicht gab. Die Ernennung tritt im Dezember 2025 in Kraft.

Die Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Kritik an Nels Lieferfähigkeit. Kunden haben in der Vergangenheit auf verspätete Elektrolyseur-Lieferungen warten müssen – ein Schwachpunkt, der das Vertrauen in die operative Umsetzungskraft des Unternehmens belastet hat.

Energie-Veteranin soll Lieferkette straffen

Nordvik bringt mehrere Jahrzehnte Erfahrung aus der Energiebranche mit. Ihre Stationen führten sie zu Shell, Equinor, Aker Solutions, Petroleum Geo-Services und Aker Energy. Zuletzt verantwortete sie bei Aker Energy das Vertrags- und Beschaffungsmanagement als Vice President.

Ihre Expertise liegt in Beschaffung, Vertragsmanagement und der Abwicklung großer Energieprojekte – genau jene Bereiche, in denen Nel Nachholbedarf hat. Ein Master-Abschluss in Petroleum Economics sowie Projekt- und Vertragsmanagement von der Universität Stavanger ergänzt ihren Lebenslauf.

Auftragseingang läuft – Ausführung muss folgen

Die Verstärkung der Führungsebene fällt mit einer Serie größerer Aufträge im vierten Quartal 2025 zusammen:

  • 7. Oktober: Auftrag von H2 Energy für einen containerisierten 2,5-MW-PEM-Elektrolyseur für die Schweiz
  • 5. November: Großauftrag von HyFuel AS und Kaupanes Hydrogen AS im Wert von über 50 Millionen US-Dollar für zwei 20-MW-Anlagen in Norwegen – Nels zweitgrößter Festauftrag überhaupt
  • 10. November: Auswahl als Technologiepartner für GreenHs Wasserstoffprojekte in Kristiansund und Slagentangen

Der Auftragsbestand belief sich Ende September 2025 auf 984 Millionen NOK.

Q3-Zahlen zeigen Branchendruck

Die Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2025 spiegeln die schwierige Marktlage wider:

  • Umsatz aus Kundenverträgen: 303 Millionen NOK (minus 17 Prozent gegenüber Vorjahr)
  • Gesamtumsatz: 349 Millionen NOK
  • EBITDA: minus 37 Millionen NOK (Verbesserung gegenüber minus 90 Millionen NOK im Vorjahresquartal)
  • Nettoverlust: 85 Millionen NOK

Die Mitarbeiterzahl sank im Jahresvergleich von 430 auf 354, Teil der laufenden Kostenoptimierung. Die Liquidität betrug zum Stichtag 1,76 Milliarden NOK. Eine Kapitalerhöhung im Jahr 2025 brachte zusätzlich 349 Millionen NOK ein.

Wasserstoff-Sektor wartet auf Investitionsentscheidungen

Die gesamte Branche kämpft mit verzögerten Investitionsentscheidungen bei Großprojekten. Für Ausrüster wie Nel bedeutet dies Unsicherheit bei der Planbarkeit. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Kunden an zuverlässige Lieferungen.

Die Quartalszahlen für das vierte Quartal 2025 werden Ende Februar 2026 erwartet. Dann wird sich zeigen, ob die personelle Verstärkung erste Wirkung entfaltet. Die Frage ist nicht mehr, ob Nel Aufträge erhält – sondern ob das Unternehmen sie termingerecht ausführen kann.

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