NEL Aktie: Zwischen Großauftrag und Millionenverlust

Norwegischer Wasserstoffspezialist NEL verzeichnet dramatischen Umsatzrückgang von 48 Prozent trotz jüngstem Auftragsboom. Unternehmen reagiert mit radikalem Sparkurs und setzt auf neue Technologien.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatz bricht um fast die Hälfte ein
  • Auftragseingang sinkt um 74 Prozent
  • Ausschluss aus norwegischem Leitindex
  • Radikaler Sparkurs senkt Cashburn deutlich
  • Neue Technologiegeneration als Hoffnungsträger

NEL zeigt sich derzeit von zwei Gesichtern: Während die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten zuletzt um 28 Prozent auf 2,65 NOK kletterte, offenbaren die jüngsten Quartalszahlen die schwierige operative Lage des Unternehmens. Ein neuer Großauftrag für eine PEM-Elektrolyseanlage katapultierte den Titel aus dem Beinahe-Jahrestief – doch können die Fundamentaldaten mithalten?

Dramatischer Umsatzeinbruch schockt Anleger

Die Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2025 zeichnen ein alarmierendes Bild: Der Umsatz brach von 332,1 Millionen NOK im Vorjahr auf nur noch 174 Millionen NOK ein – ein Rückgang von 48 Prozent. Besonders brutal erwischte es das Alkaline-Segment, wo die Erlöse um 70 Prozent abstürzten.

Der Quartalsverlust pro Aktie verdoppelte sich mehr als auf -0,07 NOK. Mit einem EBITDA von minus 86 Millionen NOK verfehlte NEL die ohnehin schon gedämpften Markterwartungen von 221,6 Millionen NOK beim Umsatz deutlich. Verantwortlich dafür sind vor allem Projektverzögerungen und der Kostendruck im hart umkämpften Wasserstoffmarkt.

Statkraft-Schock trifft NEL hart

Ein besonders schwerer Rückschlag kam von Statkraft: Der norwegische Energiekonzern stornierte überraschend einen 40-Megawatt-Alkaline-Elektrolyseur-Vertrag aus dem Jahr 2022. Diese Auftragsstornierung verdeutlicht die anhaltenden Probleme der gesamten Branche, wo finale Investitionsentscheidungen immer wieder verschoben werden.

Der Auftragseingang kollabierte um 74 Prozent auf nur noch 71 Millionen NOK. Besonders dramatisch: Das Alkaline-Segment verzeichnete einen Einbruch von 94 Prozent auf magere 13 Millionen NOK. Immerhin blieb das PEM-Segment mit 58 Millionen NOK stabil.

Indexausschluss markiert Tiefpunkt

Im September erreichte die Negativspirale ihren vorläufigen Höhepunkt: NEL flog aus dem OSEBX-Index, dem norwegischen Leitindex. Der Ausschluss löste zunächst technisch bedingte Verkäufe aus und markierte einen historischen Tiefpunkt in der Unternehmensgeschichte.

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Dass sich die Aktie trotz dieses Rückschlags in den Folgewochen wieder erholte, interpretieren einige Beobachter als mögliches Zeichen einer Bodenbildung. Mit einer Jahresperformance von minus 37 Prozent bleibt NEL jedoch weiterhin unter Druck.

Radikaler Sparkurs soll Wende bringen

NEL reagierte mit drastischen Maßnahmen: Die Belegschaft wurde um 16 Prozent auf 361 Mitarbeiter reduziert. Die Produktion im norwegischen Herøya wurde gestoppt. Diese Einschnitte zeigen bereits Wirkung: Der Cashburn sank von 500 Millionen NOK pro Quartal auf nur noch 120 Millionen NOK.

Mit 1,9 Milliarden NOK verfügt das Unternehmen weiterhin über eine solide Liquiditätsausstattung – ein entscheidender Vorteil gegenüber Konkurrenten, die bereits Insolvenz anmelden mussten.

Technologie-Revolution als Hoffnungsträger

Die Zukunftshoffnung ruht auf NELs Technologie der nächsten Generation: Das pressurierte Alkaline-System soll den Platzbedarf um 80 Prozent reduzieren und die Systemkosten um 40 bis 60 Prozent senken. Der Energieverbrauch würde auf unter 50 Kilowattstunden pro Kilogramm sinken.

Noch spektakulärer sind die Fortschritte beim PEM-Stack in Zusammenarbeit mit General Motors: 140 Prozent höhere Kapazität bei gleicher Grundfläche und 70 Prozent niedrigere Stack-Kosten. Die Markteinführung ist für 2026 geplant.

Am 29. Oktober stehen die Q3-Zahlen an – Anleger hoffen auf erste positive Signale der Geschäftserholung.

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