Nel ASA steht aktuell in einem Spannungsfeld zwischen politischem Rückenwind und harter operativer Realität. Während die EU-Kommission mit einem neuen Gesetzespaket in dieser Woche die lang ersehnten Netzanschlüsse beschleunigen will, kämpft das Wasserstoff-Unternehmen mit einem massiven Einbruch bei den Neuaufträgen. Kann die verbesserte Regulierung die Auftragsbücher rechtzeitig füllen?
Politischer Rückenwind aus Brüssel
Der wichtigste Markttreiber der letzten Tage ist das am Mittwoch veröffentlichte „Grids Package“ der EU-Kommission. Dieser Vorstoß zielt exakt auf den Flaschenhals, den das Nel-Management wiederholt als Hauptgrund für Verzögerungen nannte: fehlende Netzanschlüsse. Drei Kernmaßnahmen sollen den Markt entblocken:
- „Energy Highways“: Priorisierte Verfahren für kritische Infrastruktur.
- Digitale Portale: Verpflichtende Plattformen zur Beschleunigung von Genehmigungen.
- Fristen: Strenge Zeitvorgaben für behördliche Entscheidungen.
Theoretisch liefert dies die notwendige Grundlage, um die im Jahr 2025 gestauten Investitionsentscheidungen (FIDs) endlich freizugeben.
Warnsignal Auftragslage
Trotz dieser regulatorischen Fortschritte zeichnen die Fundamentaldaten ein ernstes Bild der aktuellen Unternehmensverfassung. Der Bericht zum dritten Quartal offenbart eine gefährliche Lücke zwischen Umsatz und Neugeschäft. Während der Umsatz mit 303 Millionen NOK „nur“ um 17 Prozent nachgab, kollabierte der Auftragseingang um 64 Prozent auf lediglich 57 Millionen NOK.
Diese Entwicklung drückte den Auftragsbestand um fast die Hälfte auf 984 Millionen NOK – und damit unter die psychologisch wichtige Milliarden-Marke. Das Verhältnis von Umsatz zu Auftragseingang (Book-to-Bill) ist damit in eine Schieflage geraten: Nel arbeitet alte Bestände deutlich schneller ab, als neues Geschäft akquiriert wird.
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Finanzielle Substanz und Insider-Käufe
Um diese Durststrecke zu überbrücken, stützt sich das Unternehmen auf eine solide Barreserve von rund 1,8 Milliarden NOK. CEO Håkon Volldal nutzt dieses Polster, um die Kommerzialisierung der nächsten Generation der Druck-Alkali-Technologie voranzutreiben, deren Marktstart für die erste Jahreshälfte 2026 geplant ist.
Ein begrenztes Vertrauenssignal kam im November aus den eigenen Reihen. Vorstandsmitglied Hans Hide erwarb 10.000 Aktien zu einem Durchschnittskurs von 2,44 NOK. Dass ein Insider trotz des Abwärtstrends zugreift, deutet darauf hin, dass die interne Bewertung der langfristigen Chancen optimistischer ausfällt als die aktuelle Marktstimmung, auch wenn der Kurs mittlerweile leicht auf 2,29 NOK nachgegeben hat.
Fazit
Der Markt wägt derzeit die abstrakten positiven Effekte der neuen EU-Regeln gegen die konkreten, negativen Auftragsdaten ab. Das „Grids Package“ ist zwar die notwendige Lösung für langfristiges Wachstum, behebt aber nicht das akute Problem der leeren Auftragsbücher aus dem dritten Quartal. Eine nachhaltige Stabilisierung der Aktie hängt nun davon ab, ob Nel im ersten Quartal 2026 einen signifikanten Großauftrag melden kann, der den Schwund im Auftragsbestand stoppt.
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