Nel ASA Aktie: Strategische Weichenstellung

Der Wasserstoffspezialist Nel ASA treibt die Industrialisierung einer neuen Elektrolyse-Plattform voran, während das operative Geschäft mit starken Umsatz- und Auftragsrückgängen kämpft.

Kurz zusammengefasst:
  • Investitionsentscheidung für neue Elektrolyse-Plattform gefällt
  • Starke operative Schwäche mit Umsatzrückgang um 48 Prozent
  • Neue Technologie verspricht deutlich geringere Kosten
  • Wichtige Partnerschaften und Aufträge stützen Marktpräsenz

Nel ASA steckt mitten in einem tiefgreifenden Umbau. Der norwegische Wasserstoffspezialist setzt konsequent auf eine neue Elektrolyse-Plattform, während das operative Geschäft spürbar unter Druck steht. Für Anleger stellt sich damit vor allem die Frage, ob der Technologiesprung stark genug ist, um die aktuelle Schwäche im Kerngeschäft zu kompensieren.


Neue Elektrolyse-Plattform im Fokus

Nel hat eine endgültige Investitionsentscheidung zur Industrialisierung seiner Next Generation Pressurized Alkaline Plattform am Standort Herøya in Norwegen getroffen. Damit endet ein Entwicklungsprogramm, das 2018 gestartet wurde und nun in die kommerzielle Phase übergeht.

Nel ASA

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Wesentliche Eckdaten des Projekts:

  • Anfängliche Produktionskapazität: bis zu 1 GW
  • Geplantes Investitionsvolumen: rund 300 Mio. NOK vor Förderungen
  • EU-Innovationsfonds: bis zu 135 Mio. EUR Unterstützung
  • Geplanter kommerzieller Start: erste Jahreshälfte 2026
  • Volumenlieferungen: ab 2027
  • Langfristiges Kapazitätsziel: 4 GW pro Jahr

Die EU-Förderung deckt etwa 60 % der relevanten Investitions- und Betriebskosten ab. Eine erste Meilensteinzahlung von mehr als 10 Mio. EUR wurde bereits ausgezahlt.


Deutliche operative Schwäche

Parallel zu den strategischen Fortschritten zeigen die jüngsten Zahlen ein angespanntes operatives Bild. Im zweiten Quartal 2025 musste Nel teils kräftige Rückgänge hinnehmen:

  • Umsatzrückgang um 48 % auf 174 Mio. NOK
  • Neue Auftragseingänge sinken um 74 % auf 71 Mio. NOK
  • Auftragsbestand reduziert sich um 40 % auf 1,249 Mrd. NOK
  • Aufträge für alkalische Elektrolyseure brechen um 94 % ein
  • EBITDA-Verlust: 86 Mio. NOK
  • Operativer Mittelabfluss: 121 Mio. NOK

Zusätzlich belastete die Stornierung eines 40-MW-Auftrags für alkalische Elektrolyseure durch Statkraft die Lage. Nel reagiert mit Stellenabbau und einem umfassenden Kostensenkungsprogramm.

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Technologische Vorteile sollen Kosten drücken

Die neue druckalkalische Plattform steht im Zentrum der strategischen Neuausrichtung. Nel stellt deutliche Verbesserungen gegenüber bestehenden Systemen in Aussicht:

  • Rund 80 % kleinerer Flächenbedarf
  • 40–60 % geringerer Kapitalaufwand
  • Energieverbrauch unter 50 kWh je Kilogramm Wasserstoff
  • Modulares, skid-basiertes Design ohne separate Gebäude

Vollskalige Prototypentests in Herøya haben nach Unternehmensangaben eine führende Systemeffizienz bestätigt. Die modulare Bauweise soll Planung, Logistik und Installation deutlich vereinfachen und damit sowohl Kosten als auch Projektlaufzeiten senken.


Partnerschaften und Aufträge stützen Marktpräsenz

Zur Erweiterung der Marktpräsenz setzt Nel verstärkt auf Kooperationen. Samsung E&A hat mit „CompassH2“ eine Wasserstoffanlagen-Lösung auf den Markt gebracht, die auf Nels alkalischer Technologie basiert.

Im November 2025 sicherte sich Nel zudem einen PEM-Elektrolyseurauftrag mit einem Volumen von über 50 Mio. USD für die Projekte HyFuel und Kaupanes in Norwegen. Ergänzend wurde eine Absichtserklärung mit HydePoint unterzeichnet, um gemeinsam modulare Wasserstoffsysteme für Offshore- und küstennahe Anwendungen zu entwickeln. Dies könnte neue Marktsegmente im maritimen Bereich erschließen.


Entscheidende Phase 2026–2027

Die Jahre 2026 und 2027 werden für Nel zur Bewährungsprobe. Das Unternehmen muss die kommerzielle Einführung der neuen Plattform stemmen, gleichzeitig den Mittelabfluss begrenzen und die eingeleiteten Kostensenkungen konsequent umsetzen. Zentral ist dabei das Gleichgewicht zwischen dem durch EU-Mittel unterstützten Kapazitätsausbau und den aktuellen operativen Belastungen.

Mit rund 1,76 Mrd. NOK an liquiden Mitteln verfügt Nel derzeit über einen finanziellen Puffer für diese Transformationsphase. Der nächste Quartalsbericht ist für den 26. Februar 2026 geplant und dürfte entscheidende Hinweise zur Umsetzung der Restrukturierung und zum Fortschritt beim Technologiewechsel liefern.

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