Der norwegische Wasserstoff-Spezialist Nel ASA steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Trotz langfristig rosiger Prognosen für die Branche fehlen dem Unternehmen seit Monaten die entscheidenden Großaufträge – und die Geduld der Anleger ist am Ende. Doch ist das nur ein temporäres Tief oder ein strukturelles Problem?
Großaufträge bleiben aus
Das Geschäftsmodell von Nel ASA basiert auf der Erwartung zukünftiger Großprojekte im Wasserstoffsektor. Doch genau hier liegt der Haken: Seit dem zweiten Quartal 2025 herrscht bei den erhofften Großaufträgen gähnende Leere. Diese Durststrecke hat die Aktie bereits deutlich zu spüren bekommen – mit einem Verlust von fast 60% innerhalb eines Jahres.
Die jüngsten Quartalszahlen untermauern die Sorgen der Investoren:
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- Deutlich rückläufige Umsätze im Jahresvergleich
- Schwache Auftragseingänge
- Anhaltender Abwärtstrend trotz gelegentlicher Erholungsversuche
Branchenweites Problem mit Lichtblick
Nel ASA steht mit diesen Herausforderungen nicht alleine da. Der gesamte Wasserstoffsektor kämpft aktuell mit ähnlichen Problemen. Paradox dabei: Die langfristigen Perspektiven könnten kaum besser sein. Marktprognosen sagen für den Wasserstoff-Hubs-Markt ein Wachstum von 2,1 Milliarden US-Dollar (2025) auf satte 9,9 Milliarden US-Dollar bis 2035 voraus.
Doch genau hier liegt das Dilemma: Während die Zukunft rosig erscheint, bestraft der Markt gnadenlos, wer heute keine konkreten Erfolge vorweisen kann. Nel ASA gilt zwar nach wie vor als wichtiger Player in der Elektrolyseur-Technologie, aber die Investoren wollen jetzt Ergebnisse sehen – nicht nur in ferner Zukunft.
Die entscheidende Frage bleibt: Kann Nel ASA die Durststrecke überbrücken, bis die großen Projekte tatsächlich anlaufen? Die Aktie spiegelt aktuell vor allem eines wider: eine gehörige Portion Skepsis.
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