Der Schweizer Nahrungsmittelriese durchlebt seine turbulenteste Phase der jüngeren Geschichte. Nach dem dramatischen Rauswurf von CEO Laurent Freixe im September folgte nur zwei Wochen später der vorzeitige Rücktritt von Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke. Können die neuen Köpfe das angeschlagene Vertrauen der Investoren retten?
Beispiellose Erschütterung in der Konzernspitze
Am 1. September entließ der Verwaltungsrat CEO Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung wegen Verletzung des Verhaltenskodex – ein beispielloser Vorgang in der 150-jährigen Unternehmensgeschichte. Philipp Navratil, zuvor Nespresso-Chef, übernahm das Ruder. Doch damit nicht genug: Nur 14 Tage später kündigte auch Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke seinen vorzeitigen Abgang an.
Der 49-jährige Navratil steht vor einem Scherbenhaufen. Die Aktie hat seit 2022 bereits 40% an Wert verloren, während das Umsatzwachstum stagniert. In den ersten sechs Monaten erreichte Nestlé nur magere 2,9% organisches Wachstum – bei einer gleichzeitig einbrechenden operativen Marge von 16,5%.
Lackmustest steht unmittelbar bevor
Am 16. Oktober veröffentlicht Nestlé die Q3-Zahlen – der erste Härtetest für die neue Führung. Pablo Isla, ehemaliger Inditex-CEO, hat bereits am 1. Oktober die Verwaltungsratsspitze übernommen. Dick Boer wurde zum Lead Independent Director ernannt, Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch zur Vizepräsidentin befördert.
Die Erwartungen sind hoch: Analysten fordern klare Signale für strategische Neuausrichtung und Effizienzmaßnahmen. Das „Fuel-for-Growth“-Programm läuft mit CHF 700 Millionen Zielvorgabe für 2025 weiter.
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Wettbewerbsdruck verschärft die Lage
Das Marktumfeld bleibt brutal. Die Übernahme von JDE Peet’s durch Keurig Dr Pepper für 18 Milliarden Dollar im August erhöht den Druck im strategisch wichtigen Kaffeegeschäft massiv. Nestlé kämpft gleichzeitig mit:
- Steigender Verschuldung über Konkurrenten-Niveau
- Über 2.000 Produkten im Portfolio – von Purina bis KitKat
- Makroökonomischen Belastungen im Konsumumfeld
Trotz der Turbulenzen sehen Analysten die Aktie bei einem Kursziel von 91 Dollar noch immer als unterbewertet an. Das KGV von 18,88x liegt deutlich unter dem fairen Verhältnis von 28,30x.
Die nächsten Wochen entscheiden über Nestlés Zukunft. Kann Navratil das Vertrauen zurückgewinnen und die Trendwende einleiten?
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