Nestlé Aktie: Schockwelle durch Skandal-CEO

Nestlés CEO Laurent Freixe wurde wegen einer nicht gemeldeten Beziehung zu einer Mitarbeiterin entlassen. Der Führungswechsel trifft den Konzern inmitten schwacher Wachstumszahlen und Umsatzrückgänge.

Kurz zusammengefasst:
  • CEO-Freixe nach Whistleblower-Meldung entlassen
  • Interne Untersuchung bestätigt Verhaltenskodex-Verstoß
  • Philipp Navratil übernimmt als neuer Konzernchef
  • Schwaches organisches Wachstum von nur 2,0 Prozent

Die Schweizer Aktie steht unter Druck nach einem beispiellosen Führungswechsel. CEO Laurent Freixe wurde am 1. September mit sofortiger Wirkung entlassen – Grund: eine nicht offengelegte romantische Beziehung zu einer direkten Untergebenen. Der Skandal kommt zur Unzeit: Nestlé kämpft bereits mit schwächelndem Wachstum und rückläufigen Umsätzen.

Whistleblowing deckt Affäre auf

Eine anonyme Meldung über die interne „Speak Up“-Hotline brachte die Affäre im Mai ans Licht. Ein Mitarbeiter warf Freixe „unangemessene Bevorzugung“ vor. Der Verwaltungsrat unter Paul Bulcke reagierte konsequent – Nestlés Verhaltenskodex toleriert keine romantischen Beziehungen zwischen Führungskräften und direkt unterstellten Mitarbeitern.

Die interne Untersuchung führten Verwaltungsratspräsident Bulcke und der unabhängige Direktor Pablo Isla. Freixe bestritt zunächst alle Vorwürfe, doch die Beweislage war erdrückend.

Navratil übernimmt das Ruder

Als Nachfolger setzt Nestlé auf Philipp Navratil – einen internen Kandidaten mit 24 Jahren Unternehmenserfahrung. Seit 2001 durchlief er verschiedene Führungspositionen in Lateinamerika und wurde 2009 Ländermanager für Honduras.

Bulcke lobt Navratis „beeindruckende Erfolgsbilanz in herausfordernden Umgebungen“ und seinen „kollaborativen Führungsstil“. Der neue CEO kündigte bereits an: „Was kann jeder von uns tun, um Nestlé besser, intelligenter und schneller zu machen?“

Geschäftslage bereitet Sorgen

Der Führungswechsel trifft Nestlé in schwieriger Lage. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Organisches Wachstum nur 2,0% in den ersten neun Monaten 2024
  • Gesamtumsätze sanken auf CHF 67,1 Milliarden (Vorjahr: CHF 68,8 Milliarden)
  • Nordamerika mit organischem Rückgang von 0,3%

Besonders der Tiefkühlbereich leidet unter „intensiver“ Konkurrenz. Das schwache Konsumklima belastet zusätzlich.

Kann der Neue das Ruder herumreißen?

Trotz operativer Herausforderungen zeigt sich die Finanzlage stabil. Die operative Marge lag 2024 bei 17,0%, der freie Cashflow verbesserte sich um 2,5% auf CHF 10,67 Milliarden. Die Dividende soll auf CHF 3,05 je Aktie steigen.

Für 2025 erwartet das Management eine Verbesserung beim organischen Wachstum, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die operative Marge soll 16% erreichen.

Reto Loetscher von der Luzerner Kantonalbank sieht Chancen: „Der Wechsel zeigt, dass Nestlé erkannt hat, dass es neue Impulse braucht. Eine grundlegende Umstrukturierung ist notwendig.“

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