Nestlé steht vor einer Neuausrichtung seiner Konzernstrategie. Der Schweizer Lebensmittelriese verliert Ende Dezember 2025 seinen Strategie- und Entwicklungschef Sanjay Bahadur, der nach über 40 Jahren im Konzern in den Ruhestand geht.
Die Personalie ist bemerkenswert, weil sie eine Machtverschiebung innerhalb des Konzerns offenbart. Bahadur verantwortete bislang das gesamte Portfolio-Management, sämtliche Fusionen und Übernahmen sowie die Venture-Fonds und strategischen Partnerschaften. Diese zentrale Funktion wird nun direkt CFO Anna Manz unterstellt – ein deutliches Signal für eine engere finanzielle Kontrolle künftiger Deals.
Wird Nestlé konservativer?
Die Neuaufstellung könnte bedeuten, dass das Management künftig zurückhaltender bei Zukäufen agiert. Während Bahadurs Amtszeit wickelte Nestlé zahlreiche Transaktionen ab, darunter auch die Partnerschaft mit California Pizza Kitchen für den Vertrieb von Tiefkühlpizzen in US-Supermärkten.
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Diese Kooperation zeigt exemplarisch die bisherige Strategie: Nestlé setzte auf Markenlizenzen statt auf den Betrieb eigener Restaurantketten. California Pizza Kitchen wurde gerade für unter 300 Millionen Dollar an eine Investorengruppe um Eldridge Industries verkauft – das Restaurant-Geschäft selbst interessierte Nestlé nie. Der Konzern profitiert weiterhin vom Markennamen für seine Tiefkühlprodukte.
Fokus auf das Kerngeschäft
CEO Philipp Navratil lobte Bahadur für dessen „kompromisslose Integrität“ und „bescheidenen Führungsansatz“. Was diplomatisch klingt, markiert womöglich das Ende einer Ära expansiver Dealmaking. Die Verlagerung der M&A-Funktion ins Finanzressort deutet darauf hin, dass künftige Akquisitionen strenger auf ihre Rentabilität geprüft werden.
Für Anleger könnte das zwiespältig sein: Einerseits verspricht mehr finanzielle Disziplin stabilere Margen. Andererseits war gerade die aggressive Expansion in neue Kategorien und Märkte oft Wachstumstreiber für den Konzern. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Nestlé unter der neuen Struktur tatsächlich vorsichtiger agiert – oder ob die Umorganisation nur administrative Gründe hat.
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