Netflix Aktie: Mangelnde Bewegung!

Netflix-Aktie verliert durch Übernahmepoker mit Paramount um Warner Bros. Discovery an Wert. Gleichzeitig steht die Live- und Werbestrategie mit NFL-Übertragungen auf dem Prüfstand.

Kurz zusammengefasst:
  • Paramount legt höheres Übernahmeangebot für WBD vor
  • Aktienkurs von Netflix verliert seit Deal-Ankündigung 12 Prozent
  • NFL-Übertragungen als Test für Werbeplattform
  • Analysten uneins über Risiken der Übernahmestrategie

Netflix geht mit einem unscheinbaren Kursverlauf in die Feiertage, doch unter der Oberfläche brodelt es. Der Konzern steckt in einem milliardenschweren Übernahmepoker um Warner Bros. Discovery und steht zugleich vor einem wichtigen Belastungstest für seine Live- und Werbeplattform mit den heutigen NFL-Übertragungen. Wie stark prägen diese beiden Fronten die Wahrnehmung der Aktie?

Eskalation im WBD-Bieterkampf

Haupttreiber der jüngsten Volatilität ist der Übernahmekampf um Warner Bros. Discovery (WBD). Netflix hatte am 5. Dezember eine „definitive Vereinbarung“ zur Übernahme der WBD-Sparte „Streaming & Studios“ für 27,75 US-Dollar je Aktie verkündet. Diese Offerte steht nun massiv unter Druck.

Netflix

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Paramount Skydance hat laut aktuellen Berichten ein konkurrierendes, feindliches Angebot für den gesamten WBD-Konzern vorgelegt. Die Eckdaten:

  • All-Cash-Angebot über 108,4 Milliarden US-Dollar
  • Unterlegt durch eine Eigenkapitalgarantie von 40,4 Milliarden US-Dollar von Larry Ellison
  • Formal eingereicht am 22. Dezember

Damit stellt Paramount die gemischte Bar-/Aktienstruktur von Netflix deutlich in den Schatten und zwingt den WBD-Verwaltungsrat, die bisherige Vereinbarung mit Netflix neu zu bewerten.

Marktreaktion und Derivate-Signale

Die Börse reagiert sensibel auf die Gefahr einer Überzahlung für die begehrten Inhalte (u. a. HBO, Harry Potter, DC):

  • Seit Bekanntgabe des Netflix-WBD-Deals am 5. Dezember ist die Aktie von rund 106 auf 93,45 US-Dollar gefallen – ein Rückgang von etwa 12 Prozent.
  • Am 24. Dezember sprang das Volumen in NFLX-Put-Optionen auf 341.000 Kontrakte, rund 37 Prozent über dem Tagesdurchschnitt.

Das erhöhte Put-Interesse signalisiert eine deutliche Absicherungsneigung gegen weitere Kursverluste, falls die Bieterschlacht eskaliert und Netflix sein Angebot ausweiten müsste.

Strategischer Rahmen: Aktiensplit und Inhalte

Neben dem M&A-Poker versucht Netflix, über Strukturmaßnahmen und Inhalte den eigenen Wert zu stützen und die Story gegenüber Investoren zu schärfen.

10-zu-1-Aktiensplit und Kurskorrektur

Am 17. November 2025 hat Netflix einen 10-zu-1-Aktiensplit vollzogen. Der Kurs wurde damit von vorherigen Niveaus um 1.340 US-Dollar in den Bereich um 134 US-Dollar „herunterskaliert“, um die Handelbarkeit zu erhöhen.

Seit diesen Post-Split-Hochs hat die Aktie etwa 30 Prozent nachgegeben, von rund 134 auf 93,45 US-Dollar. Im Fokus steht dabei weniger eine operative Schwäche als vielmehr die Unsicherheit rund um den WBD-Deal.

Feiertagsprogramm und Live-Test

Heute steht die Plattform vor einem doppelten Belastungstest in Sachen Inhalte und Technik:

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  • Stranger Things Staffel 5 (Volume 2):
    Der zweite Teil der finalen Staffel startet heute. Die Serie endet jedoch nicht komplett: Das tatsächliche Serienfinale ist erst für den 31. Dezember terminiert. Die zweigeteilte Ausstrahlung zielt darauf ab, die Nutzerbindung bis zum Quartalsende hochzuhalten.

  • NFL-Weihnachtsspiele:
    Netflix überträgt heute zwei prominente Begegnungen:

  • Cowboys vs. Commanders (1:00 PM ET)
  • Lions vs. Vikings (4:30 PM ET)

Technisch störungsfreie Live-Streams sind zentral, um das ausbauende Werbemodell und den werbefinanzierten Tarif glaubwürdig zu untermauern. Gelingt dieser Test, stärkt das die Argumentation für weiteres Wachstum im Werbegeschäft.

Einordnung der Strategie

Die branchenweite „Medienkonsolidierung 2025“ zwingt Netflix, organisches Wachstum stärker mit Übernahmen zu ergänzen. Die geplante WBD-Transaktion wäre ein deutlich defensiver Schritt, um eine möglichst unüberwindbare Content-Basis gegenüber Wettbewerbern wie Apple und Amazon abzusichern.

An der Wall Street spaltet dieser Kurswechsel die Meinungen:

  • Jefferies bleibt mit einem Kursziel von 134 US-Dollar auf „Buy“ und betont den langfristigen Wert der HBO-Bibliothek als Rechtfertigung für kurzfristige Belastungen.
  • Pivotal Research sieht mit einem „Hold“-Rating und einem Kursziel von 105 US-Dollar das Risiko, dass Netflix in einem verschärften Bieterprozess sein Angebot anheben muss und damit die Verwässerung für Aktionäre zunimmt.

Technische Marken und nächste Termine

In den kommenden Wochen rücken mehrere Faktoren in den Vordergrund:

  • WBD-Aktionärsentscheidung:
    Paramount bietet mit 30 US-Dollar je WBD-Aktie einen klaren Baraufschlag gegenüber den rund 27,75 US-Dollar der Netflix-Offerte. Der Druck auf den WBD-Verwaltungsrat wächst, die bestehende Vereinbarung mit Netflix kritisch zu prüfen.

  • Charttechnische Zonen:

  • Netflix testet derzeit eine wichtige Unterstützungszone bei 92–93 US-Dollar.
  • Ein Durchbruch nach unten könnte den Weg in Richtung der 52-Wochentiefs um 82 US-Dollar öffnen.
  • Sollte der WBD-Deal scheitern und Netflix sich zurückziehen, wäre auch ein Erholungsszenario denkbar, in dem der Kurs in Richtung der 50-Tage-Linie bei 106,84 US-Dollar läuft.

Der nächste klare Orientierungspunkt ist der Q4-Bericht Mitte Januar. Dann wird sichtbar, wie die NFL-Rechte und die Zuschauerzahlen von Stranger Things die Zahlen beeinflusst haben und welche finanziellen Spielräume Netflix für den weiteren Verlauf des WBD-Pokers tatsächlich hat.

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