Die dritte Zinssenkung der US-Notenbank in diesem Jahr zeigt Wirkung – und kaum ein Unternehmen profitiert davon so stark wie der Goldriese Newmont. Während der Goldpreis auf neue Strukturhochs klettert, katapultieren Anleger die Aktie auf ein frisches 52-Wochen-Hoch. Doch es ist nicht nur das makroökonomische Umfeld, das für Kauflaune sorgt; auch operativ liefert der Konzern handfeste Argumente für den aktuellen Höhenflug.
Makroökonomischer „Perfect Storm“
Auslöser für den jüngsten Kursschub war die Entscheidung der Federal Reserve in dieser Woche, die Leitzinsen erneut zu senken. Dieser Schritt schwächte den US-Dollar unmittelbar und trieb den Goldpreis an. Newmont profitiert als größter Goldproduzent der Welt mit seinem massiven, nicht abgesicherten Gold-Exposure direkt von dieser Entwicklung. Institutionelle Anleger nutzen die Aktie verstärkt als Hebel auf den steigenden Edelmetallpreis.
Die Bewertung spiegelt mittlerweile den erfolgreichen Turnaround wider. Mit einem Kursanstieg von über 126 % seit Jahresanfang hat das Papier den breiten Markt deutlich hinter sich gelassen. Verantwortlich dafür ist auch die bereinigte Bilanz: Nach dem Abschluss des Verkaufs von Nicht-Kern-Assets im April steht das Unternehmen faktisch ohne Nettoschulden da und meldete zuletzt einen Rekord-Cashflow von 1,6 Milliarden US-Dollar.
Analysten heben Ziele an
Unterstützt wird die Rally durch frischen Rückenwind von der Analystenseite. Die UBS schraubte ihr Kursziel deutlich von 105,50 auf 125 US-Dollar nach oben und verwies auf die verbesserte Kostendisziplin sowie positive Preisaussichten bis ins Jahr 2026. Auch Jefferies bestätigte die Kaufempfehlung mit einem neuen Ziel von 120 US-Dollar und betonte, dass Newmont im Vergleich zur Konkurrenz einen überlegenen freien Cashflow generiere.
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Operative Fortschritte und Übernahmefantasie
Abseits der Charttechnik meldet das Unternehmen wichtige operative Meilensteine. Das Projekt „Ahafo North“ in Ghana hat die kommerzielle Produktion erreicht und soll bereits im laufenden Jahr rund 50.000 Unzen Gold beisteuern, bevor 2026 der volle Hochlauf erfolgt.
Zusätzlich sorgen Spekulationen für Fantasie im Markt, wonach Newmont eine Konsolidierung der Nevada-Assets von Barrick Gold prüfen könnte. Auch wenn eine offizielle Bestätigung fehlt, treibt dieser Mix aus operativer Exekution und M&A-Gerüchten das Handelsvolumen.
Ausblick
Kurzfristig blicken Investoren auf die anstehende Dividendenzahlung am 22. Dezember, die für einkommensorientierte Portfolios attraktiv bleibt. Charttechnisch rückt nach dem Ausbruch über wichtige Widerstandszonen nun die psychologisch relevante Marke von 100 US-Dollar in den Fokus, deren nachhaltige Überwindung weitere technische Kaufsignale auslösen würde.
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