Newmont Mining gehört zu den absoluten Überfliegern des Jahres 2025. Dank eines historisch hohen Goldpreises hat sich der Börsenwert des weltgrößten Goldproduzenten seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Doch während Anleger bei solchen Kursgewinnen oft Höhenangst bekommen, deuten die fundamentalen Daten auf ein ungewöhnliches Szenario hin: Die Aktie könnte im Branchenvergleich immer noch unterbewertet sein.
Rekordgewinne dank Goldpreis-Boom
Treibstoff für diese Entwicklung ist primär der Goldpreis, der im Zuge makroökonomischer Unsicherheiten die Marke von 4.000 US-Dollar pro Unze überschritten hat. Das spiegelt sich direkt in der Bilanz des in Denver ansässigen Konzerns wider. Im dritten Quartal 2025 generierte Newmont einen freien Cashflow von 1,6 Milliarden US-Dollar. Es war bereits das vierte Quartal in Folge, in dem dieser Wert die Milliarden-Grenze knackte.
Diese finanziellen Zuflüsse nutzte das Management für eine aggressive Bereinigung der Bilanz. Durch den Cashflow und Erlöse aus Verkäufen von Unternehmensteilen in Höhe von rund 2,6 Milliarden US-Dollar liegt die Nettoverschuldung mittlerweile nahe null. Moody’s reagierte darauf bereits im August mit einer Heraufstufung der Kreditwürdigkeit.
Bewertung hinkt der Peer-Group hinterher
Trotz der massiven Kursgewinne signalisieren gängige Bewertungskennzahlen noch Luft nach oben. Marktbeobachter weisen darauf hin, dass Newmont mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 15 gehandelt wird. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der direkten Wettbewerber im Bergbausektor liegt eher bei einem Faktor von 25. Auch das PEG-Ratio (Price-Earnings-Growth) von 0,62 deutet darauf hin, dass der Markt das Wachstumspotenzial aktuell noch nicht vollständig einpreist.
Ein Blick auf die jüngste Kursentwicklung verdeutlicht die Dynamik:
- Seit Jahresanfang (YTD): +116,34 %
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: Nur noch -3,71 %
- Performance 12 Monate: +105,23 %
Operative Meilensteine und Führungswechsel
Neben den reinen Finanzkennzahlen meldete Newmont auch operative Fortschritte. Das Projekt Ahafo North in Ghana hat die kommerzielle Produktion aufgenommen. Für das laufende Jahr werden hier 50.000 Unzen Gold erwartet, langfristig soll die Mine jährlich bis zu 325.000 Unzen liefern.
Diese strategischen Erfolge fallen in eine Zeit des Umbruchs an der Unternehmensspitze. CEO Tom Palmer kündigte im September seinen Rücktritt an und wird den Stab an Natascha Viljoen übergeben. Anleger profitieren unterdessen direkt von der guten Kassenlage: Neben der Quartalsdividende flossen seit Juli 2025 bereits 550 Millionen US-Dollar in Aktienrückkäufe.
Analysten bleiben vor diesem Hintergrund optimistisch. Die Bank of America bestätigte kürzlich ihre Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel auf 118 US-Dollar, gestützt auf die Erwartung einer sich erholenden Nachfrage in den USA und Europa.
Für Investoren bleibt die Kombination aus operativer Disziplin und dem anhaltend hohen Goldpreis das entscheidende Kriterium. Sollte das Edelmetall sein hohes Preisniveau verteidigen, bietet die vergleichsweise moderate Bewertung trotz der bereits erzielten Gewinne weiteres Potenzial – zumal mit dem neuen Minenprojekt in Ghana das Produktionsvolumen langfristig gesichert ist.
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