Nike Aktie: Führungs-Beben!

Nike reorganisiert seine Führungsebene radikal und passt die Strategie an, um sinkende Umsätze und externe Herausforderungen wie US-Zölle zu bewältigen.

Kurz zusammengefasst:
  • Drei neue Führungspositionen ersetzen Schlüsselrolle
  • Umsatzrückgang von 9% im letzten Quartal
  • US-Zölle belasten Produktion in Vietnam
  • Strategiewechsel hin zu stärkerem Großhandel

Der Sportartikelriese Nike greift durch und baut seine Führungsriege inmitten herausfordernder Zeiten komplett um. Doch ist dieser radikale Schritt die Rettung aus der Krise oder nur ein verzweifelter Versuch, das Ruder herumzureißen, während Zölle und sinkende Verkaufszahlen belasten?

Radikaler Schnitt im Management

An der Spitze des Konzerns wird die bisherige Schlüsselposition des "President of Consumer, Product, and Brand", die Heidi O’Neill nach 26 Jahren im Unternehmen verlässt, aufgelöst. Stattdessen entstehen drei eigenständige Bereiche: Consumer und Sport, Marketing sowie Produktentwicklung inklusive Innovation und Design. Diese neuen Spartenleiter berichten direkt an CEO Elliott Hill. Mit Amy Montagne (President, Nike), Phil McCartney (EVP, Chief Innovation, Design & Product Officer) und Nicole Graham (EVP, Chief Marketing Officer) übernehmen erfahrene Kräfte die neuen Rollen. Dr. Thomas Clarke, ein Veteran mit 45 Jahren im Unternehmen, wird Chief Growth Initiatives Officer.

Was steckt hinter diesem Manöver? Nike selbst erklärt, man wolle mit dem "Win Now" Aktionsplan die eigenen Stärken besser bündeln, den Fokus klar auf den Sport legen und den Athleten ins Zentrum rücken. Doch unübersehbar ist auch der Druck durch die jüngsten Geschäftszahlen: Im März musste ein Umsatzrückgang von 9% im abgelaufenen Quartal gemeldet werden.

Zoll-Keule und schwache Zahlen

Die Probleme sind aber nicht nur hausgemacht. Zusätzlichen Gegenwind erfährt Nike durch externe Faktoren. Insbesondere die US-Strafzölle von 46% auf Waren aus Vietnam, wo rund die Hälfte aller Nike-Schuhe produziert wird, treffen den Konzern empfindlich und haben Schockwellen im Einzelhandel ausgelöst. Das Unternehmen räumte bereits ein, dass diese Zölle das Geschäft belasten und kalkulierte sie in die Prognose für einen Rückgang der Bruttomarge im vierten Geschäftsquartal ein.

Die Aktie spiegelte diese Probleme wider und fiel nach Bekanntgabe der Zollbelastungen deutlich, kürzlich sogar auf ein Siebenjahrestief, belastet durch sinkende Umsätze, Handelskonflikte und eine schwächelnde Konjunktur. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf rund 29 %.

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Nikes Strategie gegen die Krise

Wie will Nike gegensteuern? Der Konzern setzt auf mehrere Anpassungen. So sollen die Beziehungen zu Großhandelspartnern wieder gestärkt werden – eine klare Abkehr vom bisherigen starken Fokus auf den Direktvertrieb (D2C). Hier will man nun wieder reinvestieren.

Zudem steht die Produktinnovation weiter im Mittelpunkt, mit Neuheiten, die für das Weihnachtsgeschäft 2025 und das Frühjahr 2026 erwartet werden. Parallel dazu arbeitet Nike aggressiv am Abbau alter Lagerbestände. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten hält Nike an seinem Innovationsanspruch fest. Die Konsensprognose für den Gewinn pro Aktie für das im Mai 2025 endende Geschäftsjahr blieb zuletzt stabil, und das Unternehmen kündigte eine Quartalsdividende von 0,40 US-Dollar pro Aktie an, zahlbar zum 1. Juli 2025.

Der Umbau im Management ist ein klares Signal, dass Nike den Ernst der Lage erkannt hat. Ob die neuen Besen und die strategischen Anpassungen jedoch ausreichen, um den Sportartikelriesen wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen, werden die kommenden Quartale zeigen müssen.

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  • Vom zahlenverrückten Kind zum ersten eigenen Börsenbrief

    Ich möchte Ihnen ganz persönliche Einblicke in mein Leben bieten, damit Sie einen Eindruck davon erhalten, mit wem Sie es zu tun haben.Schon als ich noch ein Kind war, konnte meine Mutter nicht fassen, wie groß meine Faszination für Zahlen war. Bevor ich meinen Namen schreiben konnte, wusste ich, wie man rechnet. Hier war ich meinen Mitschülern immer um einiges voraus. Mathe war mein absolutes Spitzen-Fach, gefolgt von allen weiteren Fächern, bei denen logisches Denken gefragt war.Die Liebe für Finanzen und vor allem den Vermögensaufbau entdeckte ich ebenfalls als kleiner Junge: Ich überlegte mir schon mit dem ersten Taschengeld, wie ich am besten damit haushalten konnte, um ein Vermögen aufzubauen. Ich höre noch den Satz meiner Mutter in meinen Ohren: „Der Junge sitzt auf seinem Geld“. Größere Zahlungen, wie Weihnachtsgeld, Konfirmationsgeld oder Ähnliches legte ich - damals noch etwas unwissend - auf meinem Sparbuch an. Unüberlegte Ausgaben? Das war nie etwas für mich.

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    Nach der Schulzeit ging es für mich mit dem Studium der Elektrotechnik weiter. Doch im Grunde „studierte“ ich in dieser Zeit auch privat: Nämlich Aktien. Ich überlegte mir, wie ich mein Erspartes aus der Jugend gewinnbringend anlegen konnte, um mir damit meine Studienzeit zu vereinfachen. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich mich zum ersten Mal tiefgehend mit dem Aktienmarkt beschäftigte.Da ich immer alles verstehen will, was ich mache, verschaffte ich mir gleich einen Überblick über sämtliche Anlage-Strategien und Märkte. Mich einfach auf einen befreundeten Anlage-Berater verlassen? Das kam mir nicht in den Sinn! So begleiteten Eigenstudium über den Aktienmarkt mein gesamtes Studium, das ich im Jahr 1980 nach nur 4 Jahren erfolgreich beendete.

    Ich kenne die Unternehmen von innen!

    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

    Nach 13 Jahren: Mein eigener Börsendienst

    Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund und natürlich durch die Mitarbeiter im Gelfarth und Dröge Research-Team habe ich mich über all die Jahre weiterentwickelt und an der richtigen Strategie getüftelt, um den Schritt zu einem ganz eigenen Börsendienst zu wagen. Für diese Strategie habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Sie ist das Ergebnis des längsten Studiums meines Lebens. Und natürlich höre ich auch jetzt nicht auf, an der Weiterentwicklung meiner Strategie zu arbeiten. Seit 2014 setzte ich diese Strategie erfolgreich in meinem Wikifolio 2M - Market Momentum um.

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