Ein erbitterter Preiskampf, angezettelt vom Rivalen BYD, fegt über den chinesischen Markt für Elektroautos und stellt Nio vor eine Zerreißprobe. Während steigende Kosten und verfehlte Gewinnziele für Sorgenfalten sorgen, gibt es auch Lichtblicke wie verbesserte Margen und eine vielversprechende neue Marke. Kann Nio in diesem turbulenten Umfeld das Ruder herumreißen?
Chinas EV-Markt: Preiskampf zermürbt
Die jüngste Offensive von BYD Ende Mai hat den Preiskrieg im chinesischen Elektroautosektor neu entfacht und setzt alle Akteure massiv unter Druck. Für Nio bedeutet dies, sich in einem zunehmend feindseligen Umfeld behaupten zu müssen. Wie schlägt sich das Unternehmen in dieser anspruchsvollen Situation?
Trotz des Wettbewerbsdrucks konnte Nio im ersten Quartal 2025 eine Verbesserung der Fahrzeugmargen auf 10,2 Prozent vermelden, verglichen mit 9,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. Auch die Bruttomarge des Unternehmens zog an und stieg im ersten Quartal auf 7,6 Prozent gegenüber 4,9 Prozent im Vorjahr. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Erwartungen der Analysten bei Gewinn pro Aktie und Umsatz für das erste Quartal 2025 wurden verfehlt.
Wachstumshoffnung und Kostenfalle
Mit Blick auf das laufende zweite Quartal 2025 prognostiziert Nio ein Wachstum der Fahrzeugauslieferungen um 25,5 bis 30,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspräche einer erwarteten Auslieferungsspanne von 72.000 bis 75.000 Fahrzeugen. Insbesondere die neuere Marke ONVO soll hier bereits einen positiven Wachstumstrend zeigen und zur Belebung beitragen.
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Ein kritisches Augenmerk liegt jedoch auf den Betriebskosten. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Marketing sind weiterhin erheblich. Speziell die Vertriebs-, allgemeinen und Verwaltungskosten (SG&A) schnellten im ersten Quartal 2025 um rund 46 Prozent im Jahresvergleich in die Höhe – eine deutlich stärkere Zunahme als das Umsatzwachstum von 20 Prozent im selben Zeitraum. Der Hochlauf der Verkäufe der Marke ONVO dürfte zu diesem Kostenanstieg beigetragen haben. Die Anleger quittieren diese Gemengelage mit Vorsicht: Die Nio-Aktie notiert deutlich unter ihren Höchstständen und hat seit Jahresbeginn empfindliche Verluste von über 30 Prozent hinnehmen müssen.
Expansion als Ausweg?
Als Reaktion auf den Druck im Heimatmarkt treibt Nio seine Expansion in Europa voran. Kürzlich unterzeichnete das Unternehmen einen Vertriebsvertrag mit dem griechischen Unternehmen Motodynamics, um Fahrzeuge der Marken Nio und Firefly nach Griechenland, Zypern und Bulgarien zu bringen. Dieser Schritt folgt auf frühere Ankündigungen von Vertriebspartnerschaften zum Eintritt in sieben weitere europäische Märkte, darunter Österreich, Belgien, die Tschechische Republik, Ungarn, Luxemburg, Polen und Rumänien, mit geplanten Markteinführungen in den Jahren 2025 und 2026.
Die Märkte haben diese Entwicklungen registriert. Obwohl der jüngste Gewinn Fehlschlag nicht zu einer signifikanten Korrektur führte, stellt der andauernde Preiskrieg einen spürbaren Gegenwind dar. Es bleibt spannend, ob die ambitionierten Expansionspläne und die Hoffnung auf neue Modelle die Belastungen im Heimatmarkt kompensieren können.
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