Der chinesische E-Auto-Hersteller Nio steht unter Strom: Hohe Ziele treffen auf harten Wettbewerb und tiefrote Zahlen. Kann die Flucht nach vorn mit neuen Marken und ambitionierter Europa-Expansion die dringend benötigte Wende bringen, oder droht der Absturz?
Auslieferungsziele im Fokus: Zwischen Ambition und Realität
Nio hat sich für 2025 ehrgeizige Auslieferungsziele gesetzt. Nach geplanten 63.000 Fahrzeugen im zweiten Quartal sollen es im dritten bereits 100.000 bis 120.000 und im vierten Quartal sogar 120.000 bis 150.000 Einheiten werden. Das Erreichen dieser Marken gilt als entscheidend für den Weg in die Profitabilität. Doch der chinesische Elektroautomarkt ist hart umkämpft und verzeiht keine Schwächen.
Um die Wachstumsstory am Leben zu erhalten, setzt das Unternehmen auf eine breitere Produktpalette und den Vorstoß in neue Marktsegmente. Die preisgünstigere Marke ONVO soll erste vielversprechende Ergebnisse zeigen. Zusätzlich ist mit Firefly eine weitere Marke geplant, die auch auf internationalen Märkten konkurrieren soll. Diese neuen Pfeile im Köcher sind zentrale Bausteine der Zukunftsstrategie.
Finanzielle Schieflage: Die Kasse wird enger
Die finanzielle Gesundheit von Nio bleibt ein Dauerthema. Zwar wurden Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet, darunter Restrukturierungen und Effizienzsteigerungen. Dennoch meldete der Konzern für das erste Quartal 2025 einen höher als erwartet ausgefallenen bereinigten Verlust. Auch der Umsatz blieb trotz eines Anstiegs im Jahresvergleich hinter den Analystenerwartungen zurück. Diese angespannte finanzielle Lage spiegelt sich auch im Aktienkurs wider, der seit Jahresbeginn bereits um mehr als 30 Prozent nachgegeben hat und unweit seines 52-Wochen-Tiefs notiert.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nio?
Analysten zeigen sich teils skeptisch, ob Nio seine ambitionierten Lieferziele erreichen und bis Ende des Geschäftsjahres 2025 die Gewinnschwelle knacken kann. Als Hauptgründe werden der intensive Wettbewerb und die finanziellen Engpässe genannt. Daten von Morningstar vom 13. Juni 2025 deuteten jedoch darauf hin, dass Nio mit einem Abschlag von 30 % auf seinen geschätzten fairen Wert gehandelt wurde.
Europa und neue Köpfe: Lichtblicke am Horizont?
Trotz der Herausforderungen treibt Nio seine Expansion in Europa weiter voran. Kürzlich wurde ein neuer Vertriebsvertrag für den Eintritt in die Märkte Griechenland, Zypern und Bulgarien unterzeichnet. Dies folgt auf frühere Ankündigungen von Partnerschaften für den Markteintritt in sieben weiteren europäischen Ländern, darunter Österreich, Belgien und Polen, in den Jahren 2025 und 2026 – sowohl mit Nio- als auch mit Firefly-Fahrzeugen.
Um die Kapitaldecke zu stärken, hat Nio Berichten zufolge Bagrin Angelov als neuen Vizepräsidenten für Kapitalmärkte an Bord geholt. Angelov, mit umfangreicher Erfahrung in grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen, soll helfen, neue Finanzierungsquellen zu erschließen. Diese Personalie kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Nio zum 31. März 2025 operative Mittelabflüsse und ein negatives Eigenkapital auswies. Die Märkte beobachten gespannt, ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Ruder herumzureißen.
Nio-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nio-Analyse vom 16. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Nio-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nio-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nio: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...