Nio Aktie: Wendepunkt oder weiter Talfahrt?

Nio verbessert Bruttomarge und plant Europa-Expansion, während das Unternehmen weiterhin Milliardenverluste verzeichnet. Analysten bewerten die Aktie nun neutral.

Kurz zusammengefasst:
  • Goldman Sachs stuft Nio-Aktie auf Neutral hoch
  • Europa-Offensive mit fünf Modellen geplant
  • Bruttomarge steigt auf 7,6 Prozent
  • Nettoverlust von 840 Millionen US-Dollar im Q1

Der chinesische Elektroauto-Hersteller steht im Kreuzfeuer: Einerseits gibt es ermutigende Signale von Analysten und ambitionierte Expansionspläne für Europa. Andererseits drücken tiefrote Zahlen die Stimmung. Was überwiegt bei Nio – die Chance oder das Risiko?

Analysten sehen Licht am Horizont

Ein wichtiger Impuls für Nio kam kürzlich von der Investmentbank Goldman Sachs. Analystin Tina Hou stufte die Aktie von "Verkaufen" auf "Neutral" hoch und passte das Kursziel leicht von 3,70 US-Dollar auf 3,80 US-Dollar an. Diese Neubewertung deutet auf eine potenziell stabilere oder sich verbessernde Perspektive für den E-Auto-Pionier hin.
Die Analysten begründen ihren Optimismus vor allem mit den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen des Managements. Diese sollen die Profitabilität in den kommenden drei Jahren um vier bis zehn Prozent steigern können. Bereits ab dem dritten Quartal dieses Jahres, so die Erwartung, könnten sich die im März begonnenen Effizienzsteigerungen positiv auf Kosten und Gewinne auswirken.

Europa-Offensive mit neuer Strategie

Gleichzeitig treibt Nio seine internationale Expansion voran. Zwischen 2025 und 2026 plant das Unternehmen den Markteintritt in mehrere neue europäische Länder, darunter Portugal, Griechenland, Zypern und Bulgarien. Eine bemerkenswerte Änderung gibt es für Dänemark: Hier, wo Nio bereits aktiv ist, wird auf ein vertriebspartnerbasiertes Verkaufsmodell umgestellt.
Insgesamt fünf Modelle sollen in diesen Märkten angeboten werden. Dazu zählen die SUVs ES6 und ES8, die Limousine ET5 sowie der Kombi ET5T unter der Hauptmarke Nio. Zudem ist das erste Modell der neuen Untermarke Firefly für Europa vorgesehen. Dieser Schritt, auf lokale Vertriebspartner wie die Nic Christiansen Group in Dänemark oder die JAP Group in Portugal zu setzen, markiert eine Abkehr vom bisherigen Direktvertriebsmodell in einigen europäischen Regionen.

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Zahlenkarussell: Margenhoffnung trifft Milliardenverlust

Ein Blick auf die jüngsten Finanzzahlen zeichnet ein gemischtes Bild. Im ersten Quartal 2025 konnte Nio die Bruttomarge auf 7,6 Prozent steigern, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 4,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich hierfür waren Verkäufe in margenstärkeren Segmenten und gesunkene Materialkosten pro Fahrzeug. Für das zweite Quartal 2025 rechnet Nio mit Auslieferungen zwischen 72.000 und 75.000 Fahrzeugen. Die Fahrzeug-Bruttomarge könnte im vierten Quartal sogar die 20-Prozent-Marke übersteigen, angetrieben durch starke Auslieferungen neuer Modelle wie dem ES8 der nächsten Generation und Effizienzverbesserungen.
Die Kehrseite der Medaille ist jedoch ein Nettoverlust von über 6 Milliarden Yuan (rund 840 Millionen US-Dollar) allein im ersten Quartal 2025. Maßgeblich für diese tiefroten Zahlen sind die erheblichen Investitionen in die eigene Batteriewechsel-Infrastruktur, mit bereits über 3.100 installierten Stationen. Trotz dieser Belastungen konnte die Aktie sich zuletzt leicht von ihrem jüngsten Tief bei 2,85 Euro erholen, notierte aber heute im New Yorker Handel zeitweise rund ein Prozent im Minus.

Marktbeobachtung und erste Signale

Die jüngsten Zulassungszahlen aus China für die Woche vom 9. bis 15. Juni deuten zumindest auf eine steigende Nachfrage hin: Die Registrierungen für Fahrzeuge der Marke Nio legten um 16,35 Prozent gegenüber der Vorwoche auf 3.060 Einheiten zu. Zählt man die Untermarken Onvo und Firefly hinzu, kam Nio Inc. in dieser Woche auf 4.730 Zulassungen, ein Plus von 9,24 Prozent.
Was bedeutet diese Mischung aus Analysten-Upgrades, Expansionsbemühungen und zwiespältigen Finanzdaten für Nios zukünftigen Kurs im hart umkämpften Elektroauto-Markt? Die Anleger haben die jüngsten Entwicklungen jedenfalls genau im Blick.

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