Ironie des Schicksals: Während Nordex einen Großauftrag nach dem anderen meldet – Irland, NRW, Rheinland-Pfalz – stürzt die Aktie ab. Am Freitag brachen die Kurse um 5,7 Prozent ein, und auch zum Wochenstart fehlt jede Erholung. Was läuft hier schief?
Die Antwort ist so simpel wie brutal: Anleger nutzen gute Nachrichten konsequent als Ausstiegsgelegenheit. Nach einer spektakulären Verdopplung im laufenden Jahr scheint das Vertrauen in weitere Kursgewinne erschöpft. Die Frage ist: Handelt es sich um eine gesunde Korrektur oder kippt die Stimmung nachhaltig?
Sell-on-Good-News: Der Markt dreht den Spieß um
Der Kontrast könnte kaum schärfer sein. Operational liefert der Hamburger Windkraftanlagenbauer ab. Allein in den letzten Tagen sicherte sich Nordex substanzielle Aufträge:
- Irland: 60 MW für den Windpark Drumnahough (SSE Renewables, 12 Turbinen N133/4.8)
- Nordrhein-Westfalen: 21 MW für Heinsberg-Boverath (BMR energy solutions)
- Rheinland-Pfalz: 77 MW für den Windpark Schneifelhöhe
Diese Abschlüsse bestätigen die anhaltend hohe Nachfrage nach Onshore-Anlagen der Delta4000-Serie und sichern die Auslastung für kommende Jahre. Doch statt Euphorie folgt Ernüchterung an der Börse. Das klassische „Sell-on-Good-News“-Szenario greift: Positive Meldungen werden nicht mehr als Kaufsignal interpretiert, sondern als willkommene Liquidität für Verkäufe genutzt.
Charttechnischer Dammbruch droht
Die technische Lage verschärft sich. Der Rutsch unter 26 Euro hat das kurzfristige Momentum gebrochen. Bei 25,54 Euro versucht die Aktie am Montag verzweifelt, einen Boden zu finden – knapp 10 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 28,24 Euro.
Besonders alarmierend: Das hohe Handelsvolumen während des Freitags-Absturzes deutet auf institutionelle Gewinnmitnahmen hin. Große Adressen ziehen sich zurück. Der RSI (Relative Strength Index) ist mit einem Wert von 32 bereits im überverkauften Bereich angelangt – ein technisches Signal, das zwar auf eine mögliche Erholung hindeutet, aber keine Garantie bietet.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nordex?
Gelingt keine schnelle Rückeroberung der 26-Euro-Marke, drohen weitere Abgaben. Die nächste relevante Unterstützung liegt erst im Bereich des 50-Tage-Durchschnitts bei 24,54 Euro.
Bewertung: Zu heiß gelaufen?
Trotz operativer Stärke könnte die Bewertung Investoren nervös machen. Mit einem geschätzten KGV von über 26 für 2025 liegt Nordex am oberen Ende der Branchenbewertung. Analysten wie Jefferies halten zwar an Kurszielen jenseits der 30 Euro fest und verweisen auf verbesserte Margenaussichten. Doch der Markt scheint diese optimistischen Szenarien bereits eingepreist zu haben.
Die Jahresperformance von plus 117 Prozent spricht Bände: Nordex war einer der Überflieger im MDAX. Solche Rallyes enden selten sanft – Gewinnmitnahmen gehören zum Spiel.
Bodenbildung oder Trendwende?
Die Nordex Aktie steht am Scheideweg. Fundamental spricht nichts gegen das Unternehmen – im Gegenteil. Doch die Börse handelt nicht Fakten, sondern Erwartungen. Und die sind nach der rasanten Aufwärtsbewegung offenbar erschöpft.
Entscheidend wird, ob die Marke von 25,50 Euro auf Schlusskursbasis hält. Kippt diese Unterstützung, dürfte die Korrektur an Fahrt gewinnen. Anleger sollten sich darauf einstellen: Die Phase der mühelosen Gewinne ist vorbei. Jetzt zeigt sich, wer an die langfristige Story glaubt – und wer nur auf den Trend aufgesprungen war.
Nordex-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nordex-Analyse vom 24. November liefert die Antwort:
Die neusten Nordex-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nordex-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 24. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Nordex: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
