Der dänische Pharmakonzern erlebt eine beispiellose Führungskrise: Verwaltungsratschef Helge Lund und sechs weitere Direktoren traten am Dienstag zurück. Der Grund? Ein unüberbrückbarer Konflikt mit dem Hauptaktionär über das Tempo des Konzernumbaus. Die Aktie verlor weitere 1,3% und steht nun 45% im Minus seit Jahresbeginn.
Stiftung greift durch – Ex-CEO übernimmt
Die Novo Nordisk Foundation, die 77% der Stimmrechte kontrolliert, hatte genug. Frustriert über die schleppende Reaktion auf den wachsenden Konkurrenzdruck im Abnehm-Medikamente-Markt, forderte sie eine „umfassendere Neugestaltung“ des Verwaltungsrats als ursprünglich geplant.
Ex-CEO Lars Rebien Sørensen soll nun als neuer Chairman das Ruder übernehmen. Der 71-Jährige, der den Konzern von 2000 bis 2016 führte, hat den klaren Auftrag: die Transformation zu beschleunigen. Bereits im Mai war er als Beobachter in den Verwaltungsrat eingetreten – jetzt übernimmt er die aktive Führung.
„Zu langsam“ – Foundation rechnet mit Board ab
Der Konflikt entzündete sich an der vermeintlichen Unfähigkeit des Verwaltungsrats, schnell genug auf die Bedrohungen im entscheidenden US-Markt zu reagieren. Dort hat Novo Nordisk massiv Boden gegen Konkurrent Eli Lilly und dessen Abnehm-Behandlungen verloren.
Die Foundation warf dem scheidenden Board vor:
– Zu langsam bei der Erkennung von Marktverschiebungen in den USA
– Verpasste Chancen in den boomenden Direct-to-Consumer-Segmenten
– Mangelnde Reaktion auf die Bedrohung durch Eli Lillys Zepbound
Scheidender Chairman Lund verteidigte noch den Ansatz einer „selektiven Erneuerung mit Kontinuität“ – doch die Stiftung wollte den großen Wurf.
Sechs neue Gesichter mit US-Expertise
Die außerordentliche Hauptversammlung am 14. November soll sechs neue Verwaltungsrats-Mitglieder wählen – alle Europäer, aber mit umfassender Pharma- und US-Markt-Erfahrung. Besonders interessant: Mikael Dolsten, Forschungschef bei Pfizer, und Ex-Danske Bank Finanzexperte Stephan Engels stehen auf der Liste.
Falls genehmigt, schrumpft das Board von acht auf sechs aktionärsgewählte Mitglieder. Die vier Arbeitnehmervertreter bleiben an Bord.
Timing vor Q3-Zahlen brisant
Nur zwei Wochen vor den mit Spannung erwarteten Q3-Zahlen am 5. November platzt diese Governance-Bombe. Investoren warten dringend auf Signale, dass die Restrukturierungsmaßnahmen unter dem neuen CEO Mike Doustdar – inklusive 9.000 Stellenkürzungen im September – endlich Wirkung zeigen.
Die Herausforderungen sind massiv: Produktionsengpässe beim Blockbuster Wegovy und die aggressive Konkurrenz durch Eli Lilly setzen dem Marktführer zu. Kann Novo Nordisk seine Spitzenposition im boomenden Abnehm-Markt verteidigen?
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