Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat seine Anleger am Mittwoch gleich doppelt überrascht: Erst senkte das Unternehmen zum vierten Mal in diesem Jahr die Jahresprognose – die Wachstumsstory bei den Blockbuster-Medikamenten Wegovy und Ozempic scheint ins Stocken zu geraten. Dann kam die Kehrtwende: Ein aggressives 10-Milliarden-Dollar-Gebot für das US-Biotech-Unternehmen Metsera, das einen erbitterten Bieterwettstreit mit Pfizer eskalieren lässt. Steht Novo Nordisk mit dem Rücken zur Wand – oder ist die Offensive ein cleverer Schachzug?
Die Zahlen enttäuschen: Wachstum bröckelt
Die Quartalszahlen für die ersten neun Monate 2025 zeigen zwar auf den ersten Blick Wachstum – ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 229,9 Milliarden dänische Kronen. Doch der operative Gewinn legte nur um magere 5 Prozent auf 95,9 Milliarden Kronen zu, belastet durch massive Restrukturierungskosten von rund 9 Milliarden Kronen.
Das eigentliche Problem liegt jedoch tiefer: Novo Nordisk erwartet nun für das Gesamtjahr 2025 nur noch ein Umsatzwachstum von 8 bis 11 Prozent statt zuvor prognostizierter 8 bis 14 Prozent. Beim operativen Gewinn wurde die Spanne auf 4 bis 7 Prozent zusammengestutzt – ursprünglich waren 4 bis 10 Prozent anvisiert. Der Grund: „Verringerte Wachstumserwartungen“ für die GLP-1-Behandlungen gegen Diabetes und Adipositas. Der neue CEO Mike Doustdar räumte ein, dass man in einem „zunehmend wettbewerbsintensiven Markt“ stehe und auf allen Fronten beschleunigen müsse.
Verzweifelter Angriff oder strategischer Coup?
Parallel zur ernüchternden Prognose machte Novo Nordisk ernst im Kampf um Metsera. Das aktualisierte Übernahmeangebot umfasst 62,20 Dollar je Aktie in bar plus bedingte Wertzahlungen von bis zu 24 Dollar – insgesamt ein Volumen von rund 10 Milliarden Dollar. Ein entscheidender Punkt: Der Verwaltungsrat von Metsera stufte das Angebot als „überlegen“ gegenüber dem bestehenden Deal mit Pfizer ein.
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Die Offensive hat allerdings einen bitteren Beigeschmack: Pfizer wirft Novo Nordisk in Klagen wettbewerbswidriges Verhalten vor, um die eigene Dominanz im GLP-1-Markt zu schützen. CEO Doustdar zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Wir sind überzeugt, dass dieser Deal zustande kommt.“ Metsera verfügt über eine vielversprechende Pipeline von Inkretinen und Nicht-Inkretin-Analoga – Wirkstoffe, die für Novo Nordisks Zukunft entscheidend sein könnten, wenn Wegovy und Ozempic an Zugkraft verlieren.
Ein turbulentes Jahr für die Aktie
Die heutige Doppelankündigung kommt zur Unzeit: Novo Nordisk erlebt das schlechteste Börsenjahr seiner Geschichte. Die Aktie hat seit Jahresanfang rund 50 Prozent an Wert verloren und notiert deutlich unter allen wichtigen Durchschnittslinien. Die vierte Prognosesenkung innerhalb eines Jahres dürfte das Vertrauen kaum stärken. Gleichzeitig ist die aggressive Metsera-Übernahme ein Bekenntnis: Das Management sieht die Notwendigkeit, das Forschungsportfolio massiv aufzurüsten.
Anleger müssen nun abwägen: Ist die 10-Milliarden-Wette auf Metsera der Rettungsanker für eine langfristige Wachstumsstrategie – oder ein teurer Verzweiflungsakt angesichts des zunehmenden Drucks durch Konkurrent Eli Lilly? Die Antwort könnte sich bereits am 14. November zeigen, wenn eine außerordentliche Hauptversammlung über die Zukunft der Führungsriege entscheidet.
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