Der Pharmariese steht im Kreuzfeuer: Während Aufsichtsbehörden eine seltene Nebenwirkung seiner Kassenschlager prüfen, zündet das Unternehmen mit milliardenschweren Deals den Turbo für die Zukunft. Ein Drahtseilakt – mit ungewissem Ausgang?
EMA-Prüfung sorgt für Unruhe
Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat am Freitag für Aufsehen gesorgt. Nach einer Untersuchung wurde eine seltene Augenerkrankung, die nichtarteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie (NAION), als "sehr seltene" Nebenwirkung von Semaglutid identifiziert. Semaglutid ist der Wirkstoff in Novo Nordisks Blockbustern Ozempic und Wegovy. Diese Erkrankung kann potenziell zum Verlust des Sehvermögens führen.
Die EMA empfiehlt nun, die Produktinformationen entsprechend zu aktualisieren, wobei die Häufigkeit mit bis zu 1 von 10.000 Patienten angegeben wird. Novo Nordisk kündigte an, mit der EMA zusammenzuarbeiten, betonte jedoch gleichzeitig, dass die Gesamtheit der Daten keine plausible Kausalität nahelege und das Nutzen-Risiko-Profil von Semaglutid weiterhin positiv sei. Diese Entwicklung wirft jedoch neue Fragen für den Markt auf.
Milliarden für die Zukunfts-Pipeline
Trotz der Nachrichten von der Regulierungsfront treibt Novo Nordisk seine strategischen Initiativen energisch voran. Ebenfalls am Freitag wurde eine bedeutende Kooperation mit Septerna bekannt gegeben. Ziel ist die Entdeckung und Entwicklung oral verfügbarer Kleinmoleküle zur Behandlung von Adipositas, Typ-2-Diabetes und anderen kardiometabolischen Erkrankungen. Für Septerna winken Zahlungen von bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar, davon über 200 Millionen US-Dollar als Sofort- und kurzfristige Meilensteinzahlungen, zuzüglich Lizenzgebühren.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Novo Nordisk?
Dieser Schritt unterstreicht Novo Nordisks Ambitionen, seine führende Rolle im Bereich Stoffwechselerkrankungen durch innovative Therapieansätze weiter auszubauen. Weitere strategische Partnerschaften wurden kürzlich in China mit Ping An Health zur Etablierung umfassender Gewichtsmanagement-Lösungen und mit der Obesity Association zur Entstigmatisierung von Adipositas geschlossen. Auch das Engagement im Bereich seltener Bluterkrankungen wird verstärkt, mit neuen Daten aus Phase-3-Studien für Hämophilie-Behandlungen, die bald vorgestellt werden sollen.
Markt gespalten: Kursgewinn trifft auf Analysten-Skepsis
Die Reaktion des Marktes auf die vielfältigen Nachrichten fiel gemischt aus. Die Aktie von Novo Nordisk konnte am Freitag zwar um 2,99% auf 65,75 Euro zulegen. Dennoch spiegelt dies nicht die volle Nervosität wider: Seit Jahresbeginn summiert sich ein deutliches Minus von über 23 Prozent.
Zudem stuften Analysten von Wall Street Zen die Aktie am selben Tag von "Kaufen" auf "Halten" herab. Auf der anderen Seite meldete Stokes Capital Advisors LLC eine signifikante Aufstockung seiner Novo Nordisk-Anteile im ersten Quartal 2025. Die zuletzt gemeldeten Quartalsumsätze lagen zwar unter den Konsensschätzungen, das Ergebnis pro Aktie entsprach jedoch den Erwartungen. Der zunehmende Wettbewerb im lukrativen Markt für Abnehmmedikamente bleibt eine zentrale Herausforderung für den dänischen Konzern. Es bleibt abzuwarten, welche Impulse sich langfristig durchsetzen werden.
Novo Nordisk-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Novo Nordisk-Analyse vom 8. Juni liefert die Antwort:
Die neusten Novo Nordisk-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Novo Nordisk-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 8. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Novo Nordisk: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...