Nvidia Aktie: China-Risiko trifft Wachstum

Nvidia sieht sich mit widersprüchlichen Signalen aus China konfrontiert, während das Datacenter-Geschäft weiterhin stark wächst und Analysten hohe Kursziele bestätigen.

Kurz zusammengefasst:
  • Widersprüchliche Nachrichten zu H200-Chip-Nachfrage in China
  • Starkes Umsatzwachstum im Datacenter-Bereich
  • Erhöhte Insiderverkäufe trotz positiver Analystenstimmung
  • Hohe Bewertung bei geopolitischem Risiko

Nvidia steht zwischen zwei Welten: politischer Druck auf das China-Geschäft einerseits, beeindruckende Wachstumszahlen und hohe Kursziele der Analysten andererseits. Parallel sorgen größere Insiderverkäufe für Stirnrunzeln. Entscheidend ist nun, wie belastbar die Nachfrage aus China trotz aller Gegensignale wirklich ist.

Widersprüchliche Signale aus China

Im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion steht der Einsatz der H200-KI-Chips im chinesischen Markt. Hier prallen politische Aussagen und Meldungen aus der Lieferkette sichtbar aufeinander.

Aus Washington kam heute eine klare Spitze: David Sacks, KI-Berater des Weißen Hauses, erklärte, China „weise“ Nvidias H200-Chips zugunsten einer stärkeren heimischen Halbleiterunabhängigkeit zurück. Zuvor hatte die Trump-Regierung am 9. Dezember 2025 Exportgenehmigungen für den H200 erteilt – allerdings mit einer Lizenzgebühr von 25 %.

Gleichzeitig kursieren Berichte, wonach Nvidia eine Ausweitung der H200-Produktion speziell für China prüft. Technologiekonzerne wie Alibaba und ByteDance sollen demnach umfangreiche Anfragen gestellt haben. Das deutet darauf hin, dass die industrielle Nachfrage weiterhin hoch ist – auch wenn die politische Rhetorik etwas anderes suggeriert. Der Leistungsabstand zwischen dem H200 und lokalen Alternativen bleibt offenbar ein wesentlicher Treiber für das Interesse chinesischer Kunden.

Exportregeln und „Blackwell“-Vorwürfe

Zusätzliche Brisanz brachte ein Bericht, wonach die chinesische KI-Firma DeepSeek angeblich geschmuggelte GPUs auf Basis der neuen „Blackwell“-Architektur nutzt. Genau diese gilt als Nvidias aktuell fortschrittlichste Chipgeneration und ist für Exporte nach China strikt untersagt.

Das Management hat die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen und als „weit hergeholt“ bezeichnet. Für Nvidia ist diese Klarstellung wichtig: Eine strikte Einhaltung der US-Exportkontrollen ist entscheidend, um weitere regulatorische Maßnahmen und mögliche zusätzliche Einschränkungen im China-Geschäft zu vermeiden.

Wachstum und Bewertung im Fokus

Abseits des geopolitischen Lärms präsentiert Nvidia weiterhin beeindruckende Zahlen. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 erzielte der Konzern einen Umsatz von 57,01 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 62,5 % gegenüber dem Vorjahr.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Nvidia?

Besonders stark wächst das Datacenter-Geschäft, das Herzstück der KI-Story: Allein dieser Bereich steuerte 51,2 Milliarden US-Dollar bei – ein Zuwachs von 66 % im Jahresvergleich. Für das laufende vierte Quartal stellt Nvidia einen Umsatz von rund 65 Milliarden US-Dollar in Aussicht. An der Börse spiegelt sich das in einer Marktkapitalisierung von etwa 4,25 Billionen US-Dollar wider.

Nach einem Rückgang von rund 17 % gegenüber dem 52-Wochen-Hoch ist die Aktie aktuell deutlich vom Top entfernt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 43,4 bleibt die Bewertung hoch, wird von vielen Marktteilnehmern aber mit dem nahezu dominanten Status im Datacenter-GPU-Markt und Wachstum von über 60 % begründet.

Ein Blick auf die bereitgestellten Kursdaten zeigt, dass der Titel mit rund 150 Euro zwar etwa 16 % unter dem Hoch, aber zugleich klar über dem 200-Tage-Durchschnitt notiert – ein Hinweis auf eine Korrektur innerhalb eines weiterhin intakten Aufwärtstrends.

Insiderverkäufe und Analystenziele

Parallel zu den starken Zahlen registrieren Anleger verstärkte Insideraktivität. Finanzchefin Colette Kress hat kürzlich 30.500 Aktien verkauft, im Gegenwert von rund 5,43 Millionen US-Dollar. Insgesamt wurden in den letzten 90 Tagen knapp 2,8 Millionen Aktien von Insidern veräußert. Solche Verkäufe können zwar vielfältige private Gründe haben, das Volumen wird vom Markt aber genau beobachtet und steht im Kontrast zur optimistischen Gewinnentwicklung.

Auf der anderen Seite bleibt die Einschätzung der Analysten klar positiv. An der Wall Street dominiert weiterhin ein „Buy“-Konsens. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 258,65 US-Dollar, einzelne Häuser sehen sogar Potenzial bis 352 US-Dollar.

Bank of America betont dabei vor allem den technologischen Vorsprung: Nvidias GPUs gelten demnach als „eine volle Generation voraus“ gegenüber den Wettbewerbern. Zusätzlich sorgt der Blick auf die Roadmap für Fantasie: Die nächste Architektur „Vera Rubin“ ist für die zweite Hälfte 2026 angekündigt und soll die Führungsposition im KI-Segment weiter absichern.

Bewertung und Ausblick

In der aktuellen Phase treffen drei Faktoren aufeinander: ein Premium-Multiple mit KGV um 43, ein außergewöhnlich stark wachsendes Kerngeschäft im Datacenter-Bereich und eine geopolitische Gemengelage, die speziell das China-Geschäft schwer kalkulierbar macht. Kurzfristig dürfte die Klärung der tatsächlichen Bestellmengen aus China und der Umgang der US-Behörden mit Exportregeln den Ton für die Aktie setzen, während mittel- bis langfristig vor allem die Umsetzung der Umsatzprognosen und der Start der „Vera Rubin“-Generation im Jahr 2026 im Mittelpunkt stehen werden.

Nvidia-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Nvidia-Analyse vom 15. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Nvidia-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Nvidia-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 15. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Nvidia: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Weitere Artikel zu Nvidia

Neueste News

Alle News

Nvidia Jahresrendite

Rechtliche Hinweise zu den Hebelprodukten