Nvidia Aktie: Rekordzahlen und Richtungswechsel?

Nvidia übertrifft Erwartungen mit starken Quartalszahlen, kündigt jedoch Produktionsverschiebungen zugunsten von KI-Chips an. Europa wird zum Schlüsselmarkt für die weitere Expansion.

Kurz zusammengefasst:
  • Überraschend hohe Gewinne und Umsätze im ersten Quartal
  • Produktionsdrosselung von Gaming-Grafikkarten für KI-Chips
  • Europa als zentraler Wachstumsmarkt mit milliardenschweren Investitionen
  • Wettbewerbsdruck durch neue AMD-Chips beeinflusst Aktienkurs

Die jüngsten Nachrichten rund um Nvidia zeichnen ein komplexes Bild: Einerseits pulverisierte der Chip-Gigant am 28. Mai 2025 förmlich die Erwartungen mit seinen Quartalszahlen, andererseits verdichten sich die Hinweise auf eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung. Steht das Unternehmen trotz glänzender Ergebnisse vor einem Scheideweg, der besonders Gamer aufhorchen lässt?

Der Blick auf das erste Quartal des Geschäftsjahres 2026 offenbarte beeindruckende Stärke. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 0,96 US-Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 0,935 US-Dollar. Auch beim Umsatz konnte Nvidia mit 44,1 Milliarden US-Dollar die Prognosen von 43,28 Milliarden US-Dollar überbieten – ein satter Sprung gegenüber den 26,04 Milliarden US-Dollar des Vorjahres. Doch ein kleiner Wermutstropfen trübte das Bild: Für das zweite Quartal rechnet das Management mit einem Umsatz von "nur" 45 Milliarden US-Dollar, etwas weniger als vom Markt erhofft. Hintergrund sind Exportbeschränkungen für bestimmte H20-Chips, die den Umsatz voraussichtlich mit rund acht Milliarden US-Dollar belasten werden.

Volle Kraft für KI – Muss Gaming zurückstecken?

Trotz dieser kleinen Delle im Ausblick feiern Investoren die ungebrochene Dominanz im KI-Sektor. Doch gerade diese Dominanz könnte nun zu schmerzhaften Einschnitten in einem anderen wichtigen Bereich führen. Seit Längerem wird gemunkelt, dass Nvidia die Produktion seiner beliebten GeForce-RTX-5000-Grafikkarten um bis zu 30 Prozent drosseln könnte. Der Grund: Die Fertigungskapazitäten sollen für die extrem nachgefragten KI-Chips freigemacht werden. Angesichts der Tatsache, dass die KI-Hardware das Unternehmen zuletzt kurzzeitig zum wertvollsten Konzern der Welt aufsteigen ließ, erscheint dieser Schritt aus Unternehmenssicht nachvollziehbar.

Für Gamer könnte dies allerdings bedeuten, dass die ohnehin angespannte Liefersituation und die hohen Preise für die Blackwell-Gaming-Karten sich weiter verschärfen. Dabei zeigte sich Nvidias Gaming-Sparte im abgelaufenen Quartal eigentlich bärenstark: Der Umsatz schnellte im Jahresvergleich um 42 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal sogar um 48 Prozent nach oben, womit die Erwartungen der Wall Street um über 30 Prozent übertroffen wurden. Neue Produkte wie die GeForce RTX 5070 und RTX 5060, die DLSS-4-Technologie und der Chip für die neue Nintendo Switch 2 sorgten für Fantasie. Dennoch macht das Gaming-Geschäft nur noch etwa 8,5 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Die Karten scheinen neu gemischt zu werden.

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Europa im Visier: Neue Wachstumsmärkte für die KI-Dominanz

Während die Debatte um Gaming und KI-Chips läuft, schmiedet Nvidia bereits Pläne für die nächste Expansionswelle. Auf der jüngsten GTC-Konferenz in Paris wurde deutlich, dass Europa eine Schlüsselrolle in den Zukunftsstrategien spielt. Morgan Stanley sprach in einer Analyse von einem "weiteren bullischen Beweis für Nvidias Geschäft über 2025 hinaus". Das Management selbst betonte die beschleunigten EU-Investitionen, darunter eine Initiative über 200 Milliarden Euro für KI, wovon 20 Milliarden Euro für fünf KI-Gigafactories vorgesehen sind.

Nvidia plant hierfür den Einsatz von über 3.000 Exaflops an Blackwell-Rechenleistung, unter anderem durch eine Kooperation mit Mistral in Frankreich und eine Entwicklung im Vereinigten Königreich. Außerdem soll die "weltweit erste industrielle KI-Cloud für europäische Hersteller" entstehen, flankiert von neuen KI-Zentren in Deutschland, Schweden, Italien, Spanien, Großbritannien und Finnland. Der Fokus verschiebt sich zudem merklich in Richtung Robotik und physische KI. Analysten sehen hier enormes Potenzial: Der europäische GPU-Umsatz von Nvidia könnte sich von 2024 bis 2026 verachtfachen.

Der Wind wird rauer: Wettbewerb und Marktstimmung

Trotz der beeindruckenden Erfolge ist der Himmel nicht gänzlich wolkenlos. Das allgemeine Marktumfeld zeigte sich zuletzt, beeinflusst von geopolitischen Spannungen wie der Eskalation im Nahen Osten, volatil. Spezifischer wurde es am 13. Juni 2025, als die Nvidia-Aktie um 1,4 Prozent nachgab. Auslöser war offenbar die Vorstellung eines neuen Chips durch den Konkurrenten AMD, was zeigt, dass der Wettbewerb im Halbleitersektor nicht schläft. Die Frage wird sein, wie stark solche Nadelstiche die langfristige Wachstumsstory beeinflussen können. Es bleibt also spannend zu beobachten, wie Nvidia den Spagat zwischen kurzfristigen Erfolgen, strategischen Langfristwetten und einem sich wandelnden Marktumfeld meistert.

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