Der KI-Riese Nvidia hat Investoren mit seinen jüngsten Quartalszahlen überrascht – aber nicht positiv. Trotz eines Umsatzsprungs von 69 Prozent verfehlte der Chip-Gigant die Gewinnerwartungen und kämpft mit China-Problemen in Milliardenhöhe. Gleichzeitig bröckelt die GPU-Knappheit, die Nvidia jahrelang Rekordmargen bescherte. Steht der KI-Boom vor einer Zäsur?
Enttäuschende Zahlen trotz Rekordumsatz
Die Bilanz des ersten Quartals 2025 offenbarte ein Dilemma: Nvidia meldete zwar Rekorderlöse von 44,1 Milliarden Dollar, doch der Gewinn je Aktie von 0,81 Dollar blieb deutlich unter den Analystenschätzungen von 0,87 Dollar.
Besonders schmerzhaft: China-Exportbeschränkungen für die H20-Chips führten zu einer Belastung von satten 4,5 Milliarden Dollar durch überschüssige Lagerbestände. Weitere 2,5 Milliarden Dollar an H20-Umsätzen konnten aufgrund der neuen Bestimmungen gar nicht erst realisiert werden.
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Marktdominanz unter Druck
Mit 98 Prozent Marktanteil bei Rechenzentrum-GPUs schien Nvidias Position unerschütterlich. Doch Konkurrenten wie AMD rüsten auf und erhöhen die Produktion ihrer KI-Beschleuniger-Chips. Zudem zeigen sich erste Anzeichen, dass die jahrelange GPU-Knappheit nachlässt – ein Umstand, der Nvidias Bruttomargen bereits vier Quartale in Folge schrumpfen ließ.
CEO Jensen Huang setzt auf einen beschleunigten Innovationszyklus mit jährlichen GPU-Generationen. Doch diese Strategie birgt Risiken: Frühere Chip-Generationen verlieren schneller an Wert, während die Entwicklungskosten steigen.
Institutionelle Anleger werden nervös
Das Vertrauen der Großinvestoren bröckelt. Hudson Valley Investment Advisors reduzierte seine Nvidia-Position um 3,3 Prozent, während Insider wie Direktor Tench Coxe eine Million Aktien für 142,80 Dollar je Titel abstießen. Die Aktie, die im Juni noch als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt mit 3,4 Billionen Dollar Marktkapitalisierung gefeiert wurde, steht nun vor der Bewährungsprobe.
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