Die Biotech-Branche hat einen neuen Hoffnungsträger: Ocugen überraschte mit starken Quartalszahlen und kündigt gleich mehrere Zulassungen für bahnbrechende Gentherapien an. Doch kann das Unternehmen den Hype in nachhaltigen Erfolg verwandeln?
Zahlen mit Signalwirkung
Die Q3-Zahlen zeigen ein gemischtes Bild: Der Umsatz von 1,75 Millionen Dollar übertraf die Erwartungen deutlich und legte um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Gleichzeitig stieg der Verlust je Aktie auf -0,07 Dollar – ein Cent schlechter als erwartet. Die gestiegenen Ausgaben von 19,4 Millionen Dollar sind jedoch kein Grund zur Sorge, sondern spiegeln den forcierten klinischen Fortschritt wider.
Durchbrüche in der Pipeline
OCU400, die vielversprechende Gentherapie gegen Retinitis pigmentosa, steht kurz vor Abschluss der Phase-3-Studie. Die Zulassungsanträge in den USA und Europa sind für 2026 geplant. Das Besondere: Die Therapie könnte mit einem einzigen Ansatz multiple Genmutationen behandeln – ein potenzieller Game-Changer für rund 300.000 Patienten in den USA und Europa.
Noch schneller als geplant verläuft die Entwicklung von OCU410ST gegen Stargardt-Erkrankung. Bereits die Hälfte der Patienten ist für die Phase-2/3-Studie rekrutiert, die Zulassung könnte schon 2027 folgen.
Globale Expansion läuft
Ein exklusiver Lizenzvertrag mit Kwangdong Pharmaceutical für Südkorea unterstreicht das internationale Potenzial. Das Deal-Volumen: Bis zu 7,5 Millionen Dollar Vorabzahlungen plus 25 Prozent Royalties – bei geschätzten 180 Millionen Dollar Umsatz in den ersten zehn Jahren.
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Finanzpolster bis Mitte 2026
Mit 32,9 Millionen Dollar Cash und einer kürzlich abgeschlossenen Kapitalerhöhung über 20 Millionen Dollar ist Ocugen finanziell bis mindestens Q2 2026 abgesichert. Sollten alle Optionsscheine ausgeübt werden, kämen weitere 30 Millionen Dollar hinzu.
2026 wird entscheidend
Das kommende Jahr bringt mehrere Kurs-Treiber: Die ersten Zulassungsanträge für OCU400, Zwischendaten für OCU410ST und vollständige Daten für OCU400. CEO Dr. Shankar Musunuri betont die außergewöhnliche Geschwindigkeit der Entwicklung – von der ersten Patientendosis 2022 bis zur geplanten Zulassung 2026.
Kann Ocugen den Erwartungsdruck standhalten und den bisherigen Jahresgewinn von 31,6 Prozent weiter ausbauen? Die nächsten zwölf Monate werden es zeigen.
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