OHB Aktie: Delisting-Angst!

Die OHB-Aktie verliert massiv an Wert, nachdem die BaFin eine Befreiung vom Übernahmegesetz erteilte. Hauptaktionäre kontrollieren nun 92 Prozent, was einen Squeeze-Out ermöglichen könnte.

Kurz zusammengefasst:
  • Kurs fällt unter wichtige 100-Euro-Marke
  • BaFin erteilt Befreiung von Übernahmepflichten
  • Hauptaktionäre halten 92 Prozent der Stimmrechte
  • Squeeze-Out bei 95 Prozent möglich

Die OHB-Aktie durchbricht die 100-Euro-Marke – doch diesmal liegt es nicht am Geschäft. Trotz ESA-Auszeichnung und lukrativen Mondmission-Aufträgen flüchten Anleger aus dem Papier. Der Grund? Eine BaFin-Entscheidung, die den Weg für einen möglichen Börsenrückzug ebnet. Familie Fuchs und Finanzinvestor KKR kontrollieren jetzt 92 Prozent der Stimmrechte. Steht Kleinaktionären ein Squeeze-Out bevor?

Operative Glanzleistung im Schatten der Machtverhältnisse

Eigentlich hätte der Freitag ein Festtag werden können: Die OHB System AG erhielt auf der „Space Tech Expo Europe“ den prestigeträchtigen „ESA Excellence Award“ für ihre Arbeit an der Wissenschaftsmission PLATO. Nur einen Tag zuvor hatte das Bremer Raumfahrtunternehmen einen bedeutenden Auftrag für die Mondmission „Argonaut“ gemeldet – drei Schlüsselsubsysteme für den europäischen Mondlander.

Doch die Börse interessierte das kaum. Stattdessen dominierten andere Nachrichten:

  • Familie Fuchs und KKR halten 92% der Stimmrechte
  • BaFin erteilt Befreiung von WpÜG-Pflichten
  • Squeeze-Out-Schwelle von 95% rückt in Reichweite
  • Kurs rutscht 41% unter 52-Wochen-Hoch

Die Konsequenz: Die Aktie durchbrach zum Wochenausklang die psychologisch wichtige 100-Euro-Marke und schloss bei 96,60 Euro. Von ihrem Oktober-Hoch bei 165,50 Euro ist sie mittlerweile meilenweit entfernt.

Was steckt hinter der BaFin-Entscheidung?

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht genehmigte eine Befreiung von den Pflichten des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes im Rahmen einer konzerninternen Umstrukturierung. Klingt technisch? Ist es auch. Aber die Botschaft ist klar: Die kontrollierende Aktionärsgruppe kann ihre Dominanz weiter ausbauen, ohne ein Pflichtangebot an Kleinaktionäre abgeben zu müssen.

Für Streubesitzaktionäre bedeutet das vor allem eines: maximale Unsicherheit. Mit 92 Prozent fehlen nur noch drei Prozentpunkte zur magischen 95-Prozent-Schwelle, ab der ein Squeeze-Out – also der Zwangsausschluss der Minderheitsaktionäre gegen Barabfindung – möglich wird. Genau dieses Szenario preist der Markt jetzt ein.

Technischer Ausverkauf verschärft Lage

Charttechnisch verschärft sich das Bild: Der Rutsch unter die 100-Euro-Marke und das Durchbrechen der 50-Tage-Linie bei 107,52 Euro lösten automatische Verkaufssignale aus. Die nächste Unterstützung liegt erst bei 90 Euro. Die hohe Volatilität von über 73 Prozent auf Jahressicht verdeutlicht die Nervosität der Anleger.

Dabei steht OHB operativ hervorragend da. Die Übernahme des TechniSat-Werks in Schöneck im Oktober, die kontinuierlichen ESA-Verträge, die technologische Exzellenz – alles läuft nach Plan. Doch für die Börse zählt derzeit nur eine Frage: Wann kommt das Delisting?

Spekulation auf Abfindung statt auf Wachstum

Anleger befinden sich in einem Dilemma. Fundamental ist OHB ein Erfolgsmodell mit glänzenden Zukunftsaussichten im wachsenden Raumfahrtsektor. Doch die Aktie entwickelt sich zunehmend zur reinen Spekulation auf die Höhe einer möglichen Barabfindung. Die Liquidität könnte weiter sinken, wenn institutionelle Investoren ihre Positionen auflösen.

Der Einstieg von KKR und die enge Allianz mit der Gründerfamilie Fuchs hatten die Weichen längst gestellt. Die jetzige Konsolidierung ist nur der logische nächste Schritt. Für Kleinaktionäre heißt es jetzt: Corporate-News genau verfolgen und auf Meldungen zu weiteren Aktienkäufen durch den Hauptaktionär achten. Die kommenden Wochen dürften entscheidend sein.

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