Der österreichische Energiekonzern schockt Anleger mit einer radikalen Kehrtwende – ausgerechnet bei den Nachhaltigkeitsinvestitionen. Während die neue Dividendenpolitik ab 2027 höhere Ausschüttungen verspricht, bremst OMV beim grünen Wandel. Eine gefährliche Doppelstrategie oder genialer Schachzug?
Dividenden-Revolution ab 2026
OMV stellt die Aktionärsbelohnung komplett neu auf. Ab 2026 kommt eine progressive Grunddividende plus variable Zusatzausschüttung – allerdings nur bei Schulden unter 30 Prozent. Die Kernpunkte:
- 50 Prozent der BGI-Dividenden fließen an Aktionäre
- 20-30 Prozent des operativen Cashflows ohne BGI
- Erste Zahlung nach neuem Modell 2027
„Das könnte die Aktionärsrenditen deutlich verbessern“, so das Management. Doch der Preis für mehr Cashflow ist hoch.
Grüne Bremsen statt Vollgas
Während andere Energiekonzerne in Nachhaltigkeit investieren, drosselt OMV überraschend das Tempo. Statt der geplanten 40-50 Prozent fließen nur noch 30 Prozent der Investitionen in nachhaltige Projekte. Gleichzeitig kürzt der Konzern die Ausgaben im Kraftstoff- und Energiegeschäft um satte 1,5 Milliarden Euro bis 2030.
RBC-Analysten bewerten diese Kurskorrektur angesichts der Herausforderungen im Low-Carbon-Bereich als „richtig“. Doch die Frage bleibt: Verpasst OMV damit den Anschluss an die Energiewende?
Borealis-Deal als Gamechanger
Die Fusion des Borealis-Geschäfts mit Borouge zu einem 60-Milliarden-Dollar-Chemieriesen bringt OMV massive Erleichterung. Die Ausgliederung reduziert die Kapitalausgaben bis 2030 um 3,5 Milliarden Euro – frisches Geld für die Dividendenpolitik.
Die Partnerschaft mit ADNOC verspricht zusätzliche Synergien, während die für Q1 2026 geplante Fusion OMV schlanker und cashflow-stärker machen soll. Ein cleverer Schachzug in unsicheren Zeiten?
Ambitionierte Ziele trotz Kurskorrektur
Trotz der strategischen Bremsmanöver hält OMV an ehrgeizigen Finanzzielen fest:
- Clean CCS Operating Result über 6,5 Milliarden Euro bis 2030
- Operativer Cashflow über 6 Milliarden Euro
- Entwicklung zum integrierten nachhaltigen Energieunternehmen
Das Q3-Update zeigte zwar höhere Verkaufsvolumen, doch Währungseffekte und niedrigere Gaspreise dämpften die Bilanz. Der RSI von nur 12,8 signalisiert zudem extreme Überverkauftheit – könnte hier eine technische Erholung bevorstehen?
Während OMV noch einen neuen CEO sucht und Alfred Stern 2026 geht, steht der Konzern vor der entscheidenden Weichenstellung: Schafft er den Spagat zwischen höheren Dividenden und nachhaltiger Transformation – oder reißt die Strategie-Lücke ihn früher oder später in den Abgrund?
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