Der österreichische Energieriese OMV dreht das Tempo der Energiewende radikal herunter – und setzt damit ein klares Signal an die Märkte. Statt auf grüne Zukunftstechnologien konzentriert sich der Konzern wieder auf sein Kerngeschäft: Öl und Gas. Doch was bedeutet diese strategische Kehrtwende für Anleger?
Investitionsstopp: 1,5 Milliarden Euro weniger für Erneuerbare
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: OMV kürzt die jährlichen Investitionen bis 2030 um satte eine Milliarde Euro – von bisher 3,8 auf nur noch 2,8 Milliarden Euro pro Jahr. Noch dramatischer fällt der Einschnitt im Bereich nachhaltige Projekte aus:
- Anteil nachhaltiger Investitionen sinkt von 40-50% auf nur noch 30%
- 1,5 Milliarden Euro weniger für Kraftstoffe und Energie über vier Jahre
- Gesamt-Investitionsvolumen schrumpft um rund 25%
„Die Entscheidung, Investitionen in kohlenstoffarme Technologien zu entzerren, ist angesichts der anhaltenden Herausforderungen richtig“, kommentieren RBC-Analysten die radikale Strategieänderung.
Gas-Offensive: Neptun Deep wird zum Gamechanger
Während die grünen Projekte auf der Strecke bleiben, fährt OMV die Gas-Offensive voll aus. Das Mega-Projekt Neptun Deep im Schwarzen Meer soll ab 2027 etwa 70.000 Barrel Öläquivalent pro Tag zur Produktion beitragen. CEO Alfred Stern betont: „Wir sind ideal positioniert, um die Energieversorgung in Europa zu sichern.“
Die strategische Neuausrichtung zeigt sich in klaren Zahlen:
– Produktionsziel 2030: 400.000 Barrel täglich (vs. 340.000 in 2024)
– Fokus auf europäische Kernmärkte als führender Gasproduzent
– Traditionelles Öl- und Gasgeschäft rückt wieder in den Vordergrund
Dividenden-Bonus für Aktionäre
Trotz der gedämpften Cashflow-Prognose – von mindestens 7,5 auf über 6 Milliarden Euro bis 2030 – haben Aktionäre Grund zur Freude. Ab 2026 kommt eine verbesserte Dividendenpolitik:
- 50% der BGI-Dividenden plus 20-30% des operativen Cashflows
- Dekonsolidierung von Borealis reduziert Investitionslast
- Progressives Ausschüttungsmodell bleibt erhalten
Die BGI-Transaktion mit ADNOC, die im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden soll, wird erheblichen Wert für Aktionäre schaffen – und spiegelt sich direkt in der verbesserten Ausschüttung wider.
Die große Frage: Richtige Wette zur falschen Zeit?
OMV reiht sich in eine wachsende Liste von Öl- und Gasunternehmen ein, die ihre nachhaltigen Investitionen zurückfahren. Während die langfristigen Netto-Null-Ziele bis 2050 formal bestehen bleiben, wird das Tempo deutlich gedrosselt.
Die strategische Kehrtwende kommt nicht von ungefähr: Die Energiewende vollzieht sich langsamer als erwartet, und die politischen Unsicherheiten nehmen zu. Doch während OMV auf bewährte Gas-Geschäfte setzt, stellt sich die Frage: Verpasst der Konzern den Anschluss an die grüne Transformation – oder beweist er gerade realpolitisches Gespür?
Die Q3-Zahlen Ende Oktober werden zeigen, wie die Märkte auf diesen radikalen Strategiewechsel reagieren. Eins steht fest: OMV hat die Weichen gestellt – zurück in die fossile Zukunft.
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