Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV schockt mit drastischen Kürzungen: 5 Milliarden Euro weniger Investitionen bis 2030 und eine komplett neue Dividendenpolitik. Was steckt hinter diesem radikalen Kurswechsel? Und wie reagieren Anleger auf die Ankündigung, die das Unternehmen fundamental umkrempeln soll?
5 Milliarden Euro gestrichen – OMV kürzt massiv
Die Zahlen sind beeindruckend: OMV streicht seine geplanten Investitionen für 2026-2030 um satte 5 Milliarden Euro zusammen. Statt großzügiger Ausgaben setzt der Konzern auf Effizienz – nur noch durchschnittlich 2,8 Milliarden Euro pro Jahr sollen fließen.
Der Kahlschlag verteilt sich auf zwei Bereiche:
* 3,5 Milliarden Euro fallen durch die Ausgliederung der Chemie-Tochter Borealis weg
* 1,5 Milliarden Euro spart OMV durch „optimierte Kapitalallokation“ – ein euphemistischer Begriff für verschobene Nachhaltigkeitsprojekte
Die Botschaft ist klar: In unsicheren Zeiten wird der Gürtel enger geschnallt. Doch ist das kluge Voraussicht oder ein Zeichen der Schwäche?
Neue Dividendenpolitik: BGI als Hoffnungsträger
Ab 2026 ändert sich alles für OMV-Aktionäre. Die neue Dividendenformel klingt kompliziert, ist aber entscheidend:
* 50 Prozent der Dividenden aus dem Joint Venture BGI (Borouge Group International)
* 20-30 Prozent des operativen Cashflows ohne BGI-Erlöse
BGI soll als weltweiter Polyolefin-Riese über 1 Milliarde US-Dollar Dividenden jährlich generieren. Ein gewaltiger Brocken – wenn die Rechnung aufgeht. Das Joint Venture mit ADNOC steht kurz vor dem Abschluss im ersten Quartal 2026.
Ambitionierte Ziele trotz Sparkurs
Trotz der Investitionskürzungen hält OMV an ehrgeizigen Zielen fest:
* Clean Operating Result: über 6,5 Milliarden Euro bis 2030
* Bereinigte Ergebnisse je Aktie: über 9 Euro in 2030
* Operativer Cashflow: über 6 Milliarden Euro (zuvor 7,5 Milliarden Euro)
Zusätzlich soll ein Effizienzprogramm bis 2027 weitere 500 Millionen Euro einsparen. CEO Alfred Stern spricht von „langfristiger Widerstandsfähigkeit“ – doch Kritiker fragen sich, ob OMV hier nicht einfach die Erwartungen herunterschraubt.
Zwischen Transformation und Realitätssinn
Die Strategie offenbart einen Balanceakt: Einerseits hält OMV am Netto-Null-Ziel bis 2050 fest, andererseits verschiebt das Unternehmen Nachhaltigkeitsprojekte. Gas bleibt „Brückentechnologie“, das Neptun-Deep-Projekt in Rumänien soll 2027 starten.
Der radikale Umbau zeigt OMV im Wandel – von einem wachstumsorientierten zu einem cashflow-fokussierten Unternehmen. Ob dieser Strategiewechsel die richtige Antwort auf volatile Märkte ist, werden die kommenden Quartale zeigen.
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