Ein historischer Machtwechsel im ERP-Markt – Nach Jahrzehnten der Dominanz hat SAP seinen Spitzenplatz an Oracle verloren. Der Tech-Konzern punktet mit Cloud-Lösungen und einer klaren KI-Strategie. Doch kann Oracle die Krone auch langfristig behalten?
ERP-Marktführerschaft wechselt die Seiten
Die Zeitenwende ist vollzogen: Oracle hat SAP erstmals seit den 1980er Jahren als führender Anbieter von ERP-Software abgelöst. Mit 8,7 Milliarden Dollar Umsatz und einem Marktanteil von 6,63% überholte Oracle den deutschen Konkurrenten knapp. Entscheidend für den Erfolg war die aggressive Expansion von Oracle Fusion Cloud ERP – einer modularen Lösung für Branchen wie Gesundheitswesen, Banken und Baugewerbe.
Die Übernahme von Cerner 2022 erwies sich als strategischer Glücksgriff. Durch die Integration des Health Record Systems konnte Oracle im Gesundheitssektor massiv punkten, auch wenn Fachleute darüber streiten, ob solche Systeme klassisch als ERP gelten.
Cloud und KI als Wachstumstreiber
Nicht nur im ERP-Sektor läuft es rund. Oracles Cloud-Infrastruktur (OCI) befindet sich in einer "Hyperwachstumsphase", wie das Unternehmen betont. Die Nachfrage nach KI-Rechenleistung übersteigt trotz rasantem Ausbau der Rechenzentren das Angebot.
Schlüssel zu Oracles KI-Strategie sind Partnerschaften, insbesondere mit NVIDIA. Gemeinsam entwickeln die Unternehmen souveräne KI-Lösungen für Regierungen und Konzerne. Die Integration der neuen NVIDIA Grace Blackwell-Plattform soll die Leistungsfähigkeit der OCI-Supercluster weiter steigern. Auch AMD-Prozessoren der 5. Generation kommen zum Einsatz, um die Kosten-Nutzen-Relation zu verbessern.
Finanzen und Kundenbindung
Die Zahlen sprechen für sich:
- 12% Umsatzwachstum bei Oracle Financial Services
- 23% Anstieg des Nettoeinkommens
- Deutlich mehr Lizenzverträge für Cloud-Produkte
Prestigeprojekte wie die US-Armee, die National Gallery of Art und das kanadische North York General Hospital setzen auf Oracles Cloud-Lösungen. Auch Bauunternehmen wie Black & Veatch migrieren zu Oracle Fusion Cloud.
Herausforderungen bleiben
Trotz der Erfolgsmeldungen gibt es Schattenseiten: Die US-Cybersicherheitsbehörde CISA warnte kürzlich vor Sicherheitslücken in älteren Oracle-Cloud-Umgebungen. Zudem musste Oracle im letzten Quartal 239 Schwachstellen in seinen Produkten beheben.
Die Aktie zeigt sich nach einem schwierigen Jahresstart mit einem Minus von 25% seit Januar weiter unter Druck. Doch die jüngsten Erfolge im ERP-Markt und die klare KI-Ausrichtung könnten neue Impulse setzen. Bleibt die Frage: Schafft Oracle den Turnaround – oder bleibt SAP ein gefährlicher Verfolger?
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